+ Pater Josef Dohmen SVD

Deutschland

20. Feb 2024

Nach langer Krankheit verstarb am 19. Februar 2024 im St. Josef Krankenhaus in Kohlhof/Neunkirchen unser Mitbruder Pater Josef Dohmen SVD.

+ Pater Josef Dohmen SVD

„Das Weizenkorn muss sterben, sonst bleibt es ja allein; der eine lebt vom andern, für sich kann keiner sein. Geheimnis des Glaubens: Im Tod ist das Leben.“ Dieser Satz des Liedes aus dem Gotteslob war die treibende Kraft unseres Mitbruders, Pater Josef Dohmen SVD, im seelsorgerischen Dienst bei den Menschen und in allen Bereichen, in denen er tätig war als Mensch, Christ, Priester und Steyler Missionar. Wir nehmen Abschied von ihm im Glauben, dass er nun das Geheimnis des Glaubens für immer bei Gott leben und schauen kann.

Josef Dohmen wurde am 23. August 1939 als fünftes Kind der Eheleute Maria und Heinrich Dohmen in Heinsberg / Rheinland geboren. Schon mit gut fünfzehn Monaten verlor er am 11. Dezember 1940 drei Finger seiner linken Hand im Motor einer Waschmaschine. Im Herbst 1944 wurde die Familie im Verlauf der Kriegswirren nach Schötmar bei Bad Salzuflen evakuiert. Das Familienhaus in Heinsberg war ausgebombt. So gingen die Eltern nach der glücklichen Heimkehr des Vaters aus amerikanischer Gefangenschaft mit den älteren Brüdern auf Wohnungssuche. Josef und seine Schwestern fanden indessen für neun Monate Unterkunft in einem Kinderheim in Bad Salzuflen. Ihre Eltern holten sie im Frühjahr 1946 in das neue Zuhause nach Wassenberg am südlichen Niederrhein. Dort begann Josef zu Ostern 1946 die Volksschule.

1950 ging Josef zum Gymnasium. Nach Abschluss der Mittleren Reife 1956 machte er eine Lehre als Einzelhandelskaufmann in Wassenberg und wurde Dekorateur bei der REWE (Lebensmittel-Großeinkaufs-Gesellschaft).

Während einer leichten Erkrankung im Frühjahr 1957 wurde der Wunsch, Priester zu werden, wieder in ihm wach. Nach einem Vorstellungsgespräch im unweit entfernten Missionshaus St. Michael im niederländischen Steyl bat er um Aufnahme, und trat am 01. Mai 1957 dort ein.

Für ein Jahr war er Gastschüler, um sich die ihm fehlenden Griechisch-Kenntnisse anzueignen. Dann trat er zusammen mit seinem Bruder Christian (1936-1995), - dieser hatte sich inzwischen für den gleichen Weg entschieden - als Internatsschüler in die elfte Klasse des St. Michaels Gymnasiums ein. Am 28. Februar 1961 machten beide Brüder die Reifeprüfung.

Am Vorabend des 01. Mai 1961 wurden sie zusammen in das Noviziat der Steyler Missionare in St. Gabriel/Mödling bei Wien aufgenommen. Dort absolvierten sie auch ab 1962 das Studium der Philosophie. 1963 machten sie die ersten Gelübde. 1964 begannen beide im Priesterseminar der Steyler Missionare in Sankt Augustin bei Bonn das Theologiestudium bis 1968. Am 01. Mai 1967 legten sie die Ewigen Gelübde ab und wurden zu Diakonen geweiht.
Ziel- und Höhepunkt aller Studien war der 23. September 1967, an dem die beiden Brüder zu Priestern in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (SVD) geweiht wurden. Ihre Heimatgemeinde bereitete den beiden eine feierliche Doppel-Primiz.

Am 22. April 1968 bekam Josef seine Bestimmung für die Oberdeutsche Provinz. Sein eigener Wunsch war Papua-Neuguinea. Aber er wurde Abteilungspräfekt und Lehrer für Religion, Mathematik und Erdkunde im Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel. Zwei Jahre später erwarb er in einem Heimpädagogischen Aufbauseminar in Porz am Rhein die Befähigung als Heimleiter. Dann konnte er in Süd-England seine Englischkenntnisse verbessern.

Inzwischen hatte er die Bestimmung als Internatsleiter St. Bernhard in Mosbach erhalten. Dort übernahm er auch am Städtischen Gymnasium für drei Jahre eine Reihe von Religionsstunden. Im Sommer 1973 bat er um die Rückversetzung nach St. Wendel und wurde wieder als Abteilungspräfekt und Lehrer in Religion und Mathematik eingesetzt. Das Provinzkapitel 1980 machte ihn zum Beauftragten für Jugend- und Berufungspastoral der Süddeutschen Provinz. Weiterhin war er auch in Schule und Internat tätig. Nach einem Jahr wurde er für diese Aufgabe freigestellt. Daraus ergaben sich Aufbau und Leitung einer Bildungsstätte im Missionshaus St. Wendel; in der Leitung war er bis 1994.

Bekannt war er als Leiter von religiösen Wochenenden, Besinnungstagen und Exerzitien für Jugendliche. So bat ihn Pfr. Heinz Christ als Militärpfarrer von Zweibrücken im Sommer 1985, auch für Soldaten Exerzitien zu übernehmen.

Als Pfr. Christ 1990 aus der Militärseelsorge ausschied, vertrat ihn Pater Josef Dohmen zunächst als Standortpfarrer für Bexbach, St. Wendel und Saarbrücken; zeitweise hatte er Einsätze in Zweibrücken, Idar-0berstein und Kusel und auch mit dem Jagdbombergeschwader 33 aus Büchel in Goose Bay, Kanada. Ab 1994 stellte er sich der Katholischen Militärseelsorge hauptamtlich zur Verfügung. In diesem Dienst blieb er 10 Jahre lang. Als Militärseelsorger bereitete er hunderte von Soldaten auf den Empfang der Sakramente vor. Mehrmals spendete er die Firmung im Auftrag des Bischofs von Trier. Er war in vielen Gemeinden als Seelsorger unterwegs, spendete Sakramente, feierte Taufen, Trauungen und Beerdigungen mit ihnen und hielt hunderte Missionspredigten im Auftrag der Steyler Missionare und Missio-Aachen.

Am 17.10.2004 wurde er als Pfarradministrator der Pfarreiengemeinschaft Rubenheim-Herbitzheim und Bliesdalheim in der St. Barbarakirche in seinen Dienst eingeführt. In der Verkündigung des Glaubens war er unermüdlich. In der Pfarrgemeinschaft suchte er immer den Kontakt zu den Menschen. Mit seiner Begeisterung, seinem Humor und seinen Büttenreden gewann er Menschen, sich für Kirche und Welt zu engagieren. Die Menschen erlebten ihn als einen engagierten Seelsorger, der sich durch seinen unermüdlichen Einsatz bis an seine gesundheitlichen Grenzen auszeichnete.

Im Jahr 2014 trat er dann seinen verdienten Ruhestand an und verbrachte in der Gemeinschaft der Steyler Missionare im Wendelinusheim in St. Wendel fast zehn schöne Jahre. Auch in der Gemeinschaft war er immer bereit, liturgische Dienste zu übernehmen. Er zelebrierte die Gemeinschaftsmessen, übernahm den Dienst im Beichtstuhl und sang in der Schola. Freiwillig setzte er sich auch für die Flüchtlinge ein und betreute sie in den schwierigen Zeiten der Suche nach einer neuen Heimat in Deutschland.

Auch bei diesem Engagement ging er bis zur Erschöpfung. Die letzten Jahre waren durch verschiedene Krankheiten und Altersschwäche gekennzeichnet. Am 12. Februar wurde er ins St. Josef Krankenhaus Kohlhof/Neunkirchen gebracht, wo er dann am 19. Februar um 23.30 Uhr sein Leben vollendete. Er legte im tiefen Glauben ein erfülltes Leben in die Hände Gottes.

Text: Pater Gerhard Lesch SVD
Pater Václav Mucha SVD, Rektor

Der Auferstehungsgottesdienst und die Beisetzung von Pater Josef Dohmen SVD finden am Freitag, den 23.02.2024, um 14.30 Uhr in St. Wendel statt.

Der Herr schenke ihm die ewige Freude,
und das ewige Licht leuchte ihm.
Er lasse ihn ruhen in Frieden. Amen.


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