Einführung in die CHCD

Seit kurzem lassen sich die Aktivitäten und Akteure der Steyler China-Mission in einer frei verfügbaren Datenbank zur Geschichte des Christentums in China recherchieren: Die Version 2.0 der an der Boston University entwickelten „China Historical Christian Database“ enthält nun biographische Informationen zu ca. 700 SVD Missionaren und SSpS Schwestern, die seit Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts in den chinesischen Provinzen Shandong, Henan und Gansu sowie in den Großstädten Shanghai und Beijing wirkten, neben pastoralen Tätigkeiten vor allem im Bildungswesen und in der Publikation christlicher Werke und Schulbücher.

Das Institut Monumenta Serica, das sich als Teil seines wissenschaftlichen Apostolats zwei Jahre lang der Eingabe dieser Daten gewidmet hat, stellte am 16. Januar das Ergebnis dieser Arbeit den Kollegen und Kolleginnen des Anthropos Instituts, des China-Zentrums und des Missionswissenschaftlichen Instituts auf dem SVD-Campus in Sankt Augustin vor. Der Direktor des IMS, P. Zbigniew Wesołowski, dankte bei dieser Gelegenheit dem anwesenden P. Provinzial Peter Narh für die finanzielle Unterstützung des Datenbank-Projekts. Der Provinzial betonte die Wichtigkeit der akademischen Arbeit in der SVD. Barbara Hoster und Dirk Kuhlmann stellten die Entstehung der Datenbank, die für die SVD und SSpS benutzten Quellen und die wichtigsten Suchfunktionen vor. Mithilfe der Datenbank lassen sich nicht nur biographische Angaben zu den Missionaren und Schwestern finden, sondern auch Graphiken zu ihren jeweiligen Netzwerken sowie Karten mit ihren Aufenthaltsorten in China erstellen sowie statistische Auswertungen machen. Aufgrund der Fülle und Detailliertheit der Datensätze ist die Datenbank ist nicht nur ein nützliches Hilfsmittel für die wissenschaftlichen SVD-Institutionen in Sankt Augustin, sondern wird auch dazu beitragen, der Steyler China-Mission in der internationalen Forschung zum Christentum in China mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Die China Historical Christian Database wurde vom „Center for Global Christianity and Mission“ an der Boston University in Kooperation mit internationalen Partnern entwickelt und umfasst Informationen zu Personen und Institutionen aus dem Kontext der katholischen, der protestantischen wie auch der orthodoxen Kirche im frühneuzeitlichen bis modernen China (1550–1950). Sie enthält bereits über 2 Millionen Datenpunkte und wird ständig erweitert und verbessert. Die Datenbank kann hier aufgerufen und benutzt werden.

Text: Dr. Barbara Hoster

Abb. links: Einführung in die Datenbank im Leseraum des Instituts Monumenta Serica in Sankt Augustin. Foto: Pater Christian Tauchner SVD

Abb. rechts: Graphik zu den Netzwerken der Zeitschrift Monumenta Serica in Peking, 1930er und 1940er Jahre. Quelle: Alex Mayfield, Daryl Ireland, and Eugenio Menegon. "Customized Network Map." China Historical Christian Database. V1. June 24, 2022. Accessed January 18, 2024.