Christen an der Seidenstraße

Deutschland

08. Jan 2024

Um die christliche Mission in der chinesischen Provinz Gansu geht es in der neuesten Veröffentlichung des Steyler Missionswissenschaftlichen Instituts: „Priester und Häftlinge an der Seidenstraße. Bischof Yang Libo (1919–1998) und die Katholische Kirche in Gansu“.

Christen an der Seidenstraße

Diese Provinz der Volksrepublik China ist in etwa so groß wie Deutschland und liegt zwischen dem Hochland von Tibet und der Inneren Mongolei. Die Reisenden auf der Seidenstraße durchzogen Gansu und auf diese Weise kamen schon früh christliche Missionare dorthin.

Der Autor Tobias Weig forscht in Beijing zu Themen der chinesischen Geschichte und Kultur und zeichnet in diesem Band die Missionsgeschichte in dieser Provinz nach. Dazu stellt er auch in kurzen Biographien eine große Zahl von Missionaren verschiedener Kongregationen vor, die dort wirkten, beginnend mit den Jesuitenmissionaren im 17. Jahrhundert.

Chinesische katholische Priester, Schwestern und Laien, die nach 1949 inhaftiert wurden, verfassten eine Reihe von Memoiren und autobiografischen Berichten, in denen sie über ihre Erfahrungen in Gefängnissen und Arbeitslagern berichten. Einige davon wurden in den letzten Jahren veröffentlicht, viele andere Materialien wurden auf inoffiziellem Wege in China oder im Ausland bekannt gemacht.

Unter diesen Dokumenten nehmen die Memoiren von Bischof Yang Libo (1919–1998) eine besondere Stellung ein, da sie sich auf die Entwicklungen der Ortskirche von Gansu von den 1940er bis in die 1980er Jahre beziehen. Die Memoiren von Bischof Yang sind aus der Perspektive eines Priesters geschrieben, der den Angelegenheiten der Diözese und dem Schicksal der anderen Priester und Ordensbrüder besondere Aufmerksamkeit widmete.

In besonderer Weise zeigen Bischof Yangs Memoiren auch seinen eigenen geistlichen Weg von den Jahren im Kleinen Seminar in bitterer Armut über seine Erhebung durch die feierliche Priesterweihe in Lanzhou 1949, seine seelsorgerische Arbeit und seine langen Jahre der einsamen Gefangenschaft und des Leidens in verschiedenen Arbeitslagern. Wie viele andere Katholiken und Priester aus Gansu hielt er dem Glauben die Treue und war bereit, dafür zu leiden. Nach seiner Entlassung galt seine einzige Sorge nicht dem persönlichen Wohlergehen, sondern den Bedürfnissen der Katholiken in seiner Diözese.

Tobias Weig, Silk Road Priests and Prisoners. Bishop Yang Libo (1919–1998) and the Catholic Church in Gansu, Studia Instituti Missiologici Verbi Divini 122, Siegburg: Franz Schmitt Verlag 2023, 284 Seiten (ISBN 978-3-87710-561-0; €34,90) – Das Buch ist auf Englisch geschrieben.

Das Buch ist in der Steyler Buchhandlung erhältlich.

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