Deutschland
06. Feb 2024
Nach langer Krankheit verstarb um die Mittagszeit des 6. Februar 2024 in St. Wendel unser Mitbruder Br. Valentin Höcherl SVD.
Immer, wenn ein Mitbruder für immer von uns gegangen ist, treffen wir uns in der Gemeinschaft zusammen, um Abschied zu nehmen und dem Mitbruder, der noch vor paar Tagen an unserer Seite gesessen, gelacht, gebetet, gesungen und einfach gelebt hat, die letzte Ehre, den letzten Dank, das letzten Zeichen der Nächstenliebe zu erweisen. Nun ist es unser Mitbruder Valentin Höcherl.
Bruder Valentin Höcherl SVD wurde als fünftes von sieben Kindern am 12.05.1929 in Straubing geboren. Der Vater war Schneider, die Mutter Gärtnerin.
Nach acht Jahren Volksschule machte er eine kaufmännische Lehre bei der Edeka in Straubing. Von 1952 bis 1955 machte er einen Abstecher in die Schweiz und war als Faktotum beim Anthroposinstitut in Posieux, Froideville-Fribourg in der Schweiz tätig
Dadurch kam er mit den Steylern noch mehr in Kontakt, die er vorher schon durch die Stadt-Gottes kennen gelernt hatte. Durch sie wuchs in ihm das Verlangen, Missionsbruder zu werden. Er wollte aber nicht in der damals noch recht kleinen Region Schweiz-Italien bei den Steylern eintreten. Eines Tages fiel ihm eine Ansichtskarte von St. Wendel in die Hände. Da war ihm sofort klar: „Das ist das Haus, in das ich eintreten werde.“
Am 01.03.1955 kam er dann als Postulant nach St. Wendel. Er wurde gleich in der Verwaltung eingesetzt. Am 08.09.1957 legte er die ersten Gelübde ab, 1959 wurde er von den Oberen zum Verantwortlichen der Kasse ernannt, nachdem Bruder Frankus schon durch Krankheit ausgefallen war. Später war er dann noch einige Jahre Betreuer der Postulanten.
Die ewigen Gelübde legte er am 08.09.1963 ab. Mehrmals wählten ihn die Mitbrüder in den Haus- oder Provinzialrat. 1980 wurde er zum Hausökonomen ernannt. 1986 kam dann das Amt des Provinzökonomen hinzu. Neben der Pflege der Anlangen übernahm er 1977 noch die Betreuung der Bienen, er wurde sozusagen zum „Vater vieler Völker“. Seitdem gab es kein Frühstück mehr ohne Honig.
Jedes Jahr machte er seinen Urlaub im sogenannten „Paradies“, einem kleinen, geschlossenen Park hinter dem Sportplatz des ehemaligen Arnold-Janssen-Gymnasiums. Dort kümmerte er sich nicht nur um die Pflege der Anlage, Rasen, Fischteich, sondern auch um sein spirituelles Leben. Nun ist er in seiner neuen, ewigen Heimat angekommen, dem Paradies seiner Sehnsucht.
Bruder Valentin war ein geschätzter Vorsänger in den Gottesdiensten und der täglichen Liturgie. Mit seiner Stimme betete nicht nur er, sondern die ganze Gemeinschaft doppelt. Das Singen und herrliches Lachen waren Kennzeichen für seinen Optimismus und seine innere Freude, die er ausstrahlte und mit der er andere ansteckte.
Als Ökonom leitete er gewissenhaft viele Missionsspenden an die Mitbrüder in den verschiedenen Missionen weiter und unterstützte wirksam die Missionsarbeit der Steyler Missionare in aller Welt. Er war ein treuer Verwalter in kleinen wie auch in großen Dingen und wusste, jeden „Groschen“ zusammenzuhalten, wofür wir ihm sehr dankbar sind. Darin erwies er sich als guter und treuer Ordensmann und Missionar.
Wir Steyler Missionare verbschieden uns von unserem Mitbruder Valentin Höcherl SVD mit den Worten des Evangelisten Matthäus: ›Du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du hast dich in kleinen Dingen als zuverlässig erwiesen, darum werde ich dir auch Größeres anvertrauen. Komm zum Freudenfest deines Herrn!‹
Text: Pater Gerhard Lesch SVD
Pater Václav Mucha SVD, Rektor
Der Auferstehungsgottesdienst und die Beisetzung von Bruder Valentin Höcherl SVD finden am Freitag, den 09.02.2024 um 14.30 Uhr in St. Wendel statt.
Der Herr schenke ihm die ewige Freude.
Und das ewige Licht leuchte ihm.