Zehn Steyler Missionare erneuern ihre zeitlichen Gelübde

Der Provinzial der Deutschen Provinz der Steyler Missionare, Pater Dr. Peter Claver Narh, stellte in seiner Predigt die Bedeutung der Ordens- und Missionsarbeit in der heutigen Zeit heraus. "Die Gelübde und das Ordensleben sind nicht ein Ziel in sich, sondern zum Dienen gedacht, zum Wohle der Menschheit." Das Gelübde zu erneuern zeige, "dass das Leben als Missionar kein einmaliges Ereignis ist, sondern eine fortwährende Reise des Glaubens".

Die Bindung an eine Ordensgemeinschaft und die Verpflichtung zu Armut, Keuschheit und Gehorsam widerspreche nicht den Vorstellungen einer Zeit, in der Freiheit ein hohes Gut sei. „In einer Welt, die oft von Selbstsucht, Gier und Egoismus geprägt ist, sind sie ein lebendiges Zeugnis für die Kraft der Hingabe und des Dienstes.“ Mit Bezug auf das Fest Allerheiligen betonte P. Narh: "Als Christen sind wir aufgerufen, unseren Alltag zu heiligen, bewusst zu leben und Gott einen Platz freizuhalten in meinem Alltag." So gesehen seien die zeitlichen Versprechen keine Einschränkungen, sondern ein Weg zur Freiheit, denn "sie schaffen Freiraum und befreien uns von der Bindung an weltlichen Besitz".

Die Steyler Missionare sind der siebtgrößte katholische Männerorden weltweit. Allein in Deutschland gehören ihm rund 230 Ordensbrüder an. Wie bei anderen Ordensgemeinschaften beginnen sie ihre Zeit in der Gemeinschaft mit einem Noviziat. Im Anschluss legen sie ihr zeitliches Versprechen ab, das für jeweils ein Jahr erneuert wird. Nach einer Zeit von sechs bis acht Jahren legen die Ordensbrüder in aller Regel ihr so genanntes ewiges Versprechen ab, mit dem sie sich dauerhaft an die Ordensgemeinschaft binden.

Für ihren Einsatz als Missionare wählen die Männer ein jeweiliges Arbeitsfeld. So können sie weltweit unter anderem in der Seelsorge in Kirchengemeinden, in Kommunikation und Medien, in der Wissenschaft, in Friedensprojekten oder an Schulen tätig sein.