Kommunikationsmedien und Verkündigung

Deutschland

06. Mär 2023

Das Medienapostolat ist ein bedeutender Bestandteil der Steyler Missionare. Mit dem „Kleinen Herz-Jesu-Boten“ war das Apostolat bereits vor der eigentlichen Gründung des Missionshauses in Steyl im September 1875 geboren.

Kommunikationsmedien und Verkündigung

Arnold Janssen hatte seine sichere Stelle als Lehrer in Bocholt aufgegeben, um sich dem ihm wichtigen Anliegen, der „Verbreitung des Glaubens“, zu widmen. Dafür brauchte er Zeit. Er wollte u.a. eine „populäre Monatszeitschrift“ gründen, deren Haupt- oder alleiniger Zweck darin bestehen sollte, über die katholischen Missionen des In- und Auslandes zu berichten. Und so erschien ab Januar 1874 der „Kleine Herz-Jesu-Bote“. Die Juni-Nummer trägt auf der Titelseite den programmatischen Text, der das Anliegen Arnold Janssen zum Ausdruck bringt: „Es lebe das göttliche Herz Jesu in unseren Herzen.“

Mit dem „Kleinen Herz-Jesu-Boten“ war das Zeitschriftenapostolat der Steyler Missionare bereits vor der eigentlichen Gründung des Missionshauses in Steyl im September 1875 geboren. Seit Gründung der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (SVD) gehört der Einsatz moderner Kommunikationsmedien zur Verkündigung des Evangeliums wesentlich zu den „Missionsmethoden“, und inzwischen sprechen wir über „Kommunikation“ als eine der „charakteristischen Dimensionen“ unseres Lebens und unserer Mission. Sie kennzeichnen uns als Missionare des Göttlichen Wortes. „Unser vierfacher Dialog muss deshalb charakterisiert sein durch die Dimensionen: Bibelapostolat, missionarische Bewusstseinsbildung, Gerechtigkeit-Friede-Schöpfung, Kommunikation.“ (Im Dialog mit dem Wort 2002)

„Kommunikation ist zutiefst Selbstmitteilung in Liebe. Sie gehört zu den notwendigen Grundhaltungen eines Missionars des Göttlichen Wortes… Unser Gründer sah im gedruckten Wort ein kraftvolles Mittel, diesem Anliegen zu dienen. In den verschiedenen Kommunikationsmitteln erkennen wir unverzichtbare Kräfte und Möglichkeiten, den Glauben allen Völkern zu bringen und ihn zu vertiefen, die missionarische Verpflichtung der Gesamtkirche bewusst und lebendig zu halten und jene Liebe zu stärken, die Ausdruck und Quelle aller Gemeinschaft ist…“ (Konst. 115)

Das Kommunikationsapostolat ist ein bedeutender Bestandteil der SVD in der deutschen Provinz. Wie in fast allen Bereichen erleben wir auch hier tiefgreifende Veränderungen, die uns immer wieder zu kreativen und neuen Wegen des Einsatzes moderner Kommunikationsmittel für die „Verbreitung des Glaubens“ herausfordern. Gerade im Medienapostolat haben wir diesen Prozessen mit „Leben jetzt“ bereits vor einigen Jahren einen Namen gegeben. Bis heute kennen Menschen die Steyler durch die „Stadt Gottes“, die inzwischen durch „Leben jetzt“ ersetzt wurde. Die traditionellen Zeitschriftenabonnenten gibt es immer weniger und manche sprechen sogar vom vorhersehbaren Ende der Printmedien. Elektronische Medien nehmen einen bedeutenden Platz ein und beeinflussen auch Wege und Weisen der Kommunikation. Auch dieser Herausforderung stellen wir uns, indem wir im Internet unterwegs sind. Dabei geht es nicht um einfache Anpassungen an den Zeitgeist, sondern um immer neue Versuche, den Absichten unseres Gründers und unserem missionarischen Charisma treu zu bleiben. Gerade in dieser Zeit fordert das zu immer ausführlicherem und intensiverem Dialog heraus: wie können wir die Botschaft des Evangeliums weitersagen, wie können wir auch zur Glaubensbildung der Menschen beitragen, wie können wir unserer missionarischen Berufung treu bleiben? Natürlich steht auch weiterhin die persönliche Begegnung der Missionare mit den Menschen im Mittelpunkt, aber die Rolle der Medien kann kaum überschätzt werden.

Text: Prof. Dr. Martin Üffing SVD

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