+ Bruder Friedrich Postberg SVD

Deutschland

09. Jul 2023

Am 09.07.2023 um 10.15 Uhr ist unser Mitbruder Friedrich Postberg SVD ruhig im Herrn im Wendelinusheim in St. Wendel verstorben.

+ Bruder Friedrich Postberg SVD

Nach einem langen, Gott und den Menschen gewidmeten Leben, verstarb unser lieber Mitbruder Friedrich Wilhelm Postberg SVD am Sonntagmorgen um 10.15 Uhr ruhig und gelassen im Wendelinusheim in St. Wendel, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte.

Bruder Friedrich, früher unter dem Klosternamen Liborius und in Columbien und Ecuador unter Hno. Federico bekannt, wurde am 27. November 1935 in Heimicke (jetzt Drolshagen, Erzdiözese Paderborn) als Sohn der Eheleute Wilhelm Postberg und Maria, geb. Rath, geboren. Getauft wurde er in der Pfarrvikarie St. Laurentius in Schreibersdorf. Sein Vater war Land- und Steinbrucharbeiter und seine Mutter Näherin und Hausfrau. Er hatte zwei jüngere Geschwister, Karl und Christel, die beide schon verstorben sind. Von 1942 bis 1951 besuchte Friedrich die Volksschule in Schreibersdorf. Am 30. 5. 1946 empfing er die Erste Hl. Kommunion und das Sakrament der Firmung am 30. 6. 1948 durch Weihbischof Baumann. Er gehörte den Jugendgruppen BDKJ, der DJK und dem Schützen- und Musikverein Schreibersdorf an. Nach Beendigung der Schulzeit 1951 nahm er eine Anlehrstelle als Pflastersteinmacher, und erwarb so seinen ersten Lohn. Daneben half er seinen Großeltern und Eltern in der Landwirtschaft. Unter Pfarrvikar Albert Hemeyer kam er mit den Steyler Missionaren in Kontakt und sein Gesuch, als Postulant aufgenommen zu werden, erfolgte unter Provinzial Fuchs am 20. 11. 1956. Sein Postulantenmeister war Pater Josef Bilge SVD; anschließend erfolgte das zweijährige Noviziat unter Pater Schanz SVD. Die ersten Gelübde legte er am 8. 9. 1957 in St. Augustin ab. Seit seinem Eintritt in die SVD arbeitete er als Gemüse- und Baumgärtner, auch in Steyl, kehrte nach St. Augustin zurück, wo er in der Küche und an der Pforte seinen Dienst tat. Seine Missionsbestimmung für Kolumbien erhielt er am 4. 4. 1964. Im selben Jahr reiste er am 23. Oktober von Köln nach Medellin/Kolumbien, wo er einen privaten Sprachkurs begann. Bald darauf wurde er als Verwalter, Buchhalter und Chauffeur eingesetzt. Die Vorbereitung auf die Ewigen Gelübde (8.9.1965) in San Antonio del Prado übernahm Pater Heinrich Große-Darrelmann SVD. Die Ewigen Gelübde selbst legte Bruder Friedrich dann in der Pfarrkirche Parróquia del Verbo Divino in Medellin ab. Um seine Sprachkenntnisse zu vervollständigen, ging er nach Guaranda/Ecuador, wo er gleichzeitig einen Neubau überwachen sollte.

Weitere Aufgaben waren der Bau eines Pfarrhauses, dann die Teilnahme am Nemikurs (Weiterbildung) und an der Seligsprechung unseres Stifters und von Josef Freinademetz. 1977 wurde Ecuador selbständige SVD-Provinz, in der er von 1978 bis 1989 die Aufgabe des Provinzökonomen übernahm. Anschließend erfolgten Einsätze im Kolleg in Guaranda und in Pfarreien, neben praktischen Arbeiten auch Tätigkeit in der Seelsorge. In Quito die verschiedensten Dienste im Haus. Bruder Friedrich schrieb: „Meinen Einsatz in Südamerika bereue ich bis heute nicht, er trug sehr zur Festigung der SVD-Kommunitäten bei.“ Mit 71 Jahren war er zu der Überzeugung gekommen, jüngeren Kräften den Arbeitsraum zu überlassen und ihre Initiativen nicht zu stören…

Zurückgekehrt in die Heimat wollte er noch leisten, was ihm die Gesundheit und das Alter erlauben. Seine vielfältigen Erfahrungen und Talente brachte er, wie z. B. im Fensterstreichen oder Kollektieren im Gottesdienst. Seine Fähigkeiten und sein Ordnungssinn fanden im Archivkeller des Anthropos-Instituts ein großes und wichtiges Betätigungsfeld – bis das er dann 2016 nach St. Wendel kam, wo er auch noch die ein oder andere kleine Tätigkeit ausübte. Immer hatte er auch einen Werkzeugkasten auf dem Zimmer, um etwas zu reparieren oder zu basteln.

Durch seine Erkrankung wurde das allerdings immer weniger. Auch konnte er am Schluss nicht mehr an den Gottesdiensten in der Hauskapelle direkt teilnehmen, sondern nur noch via Fernsehübertragung. Am Ende schaute er immer mehr in Richtung Ewigkeit und nach innen.

Wir danken Gott für sein Lebenszeugnis, sein missionarisches Wirken, seine Einsatzbereitschaft und sein Gebet. Der Herr des Lebens möge ihn in seine Herrlichkeit aufnehmen und all das vergelten, was er andern Gutes getan hat.

¡Federico, que te vaya bien!

Für die Hausgemeinschaft der Steyler Missionare in St. Wendel
P. Heinz Schneider SVD, Rektor

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