„Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen“

Deutschland

09. Jun 2023

Unter diesem paulinischen Motiv aus dem 2. Korintherbrief 4,7 feierte Pater Dr. Polykarp Ulin Agan SVD sein 25-jähriges Priesterjubiläum im Missionspriesterseminar St. Augustin.

Pater Ulin Agan mit der indonesischen Gemeinde

An diesem besonderen Tag wollte Pater Ulin Agan Gott und nicht sich selbst in den Mittelpunkt stellen. Sein silbernes Priesterjubiläum ist für ihn ein Anlass, Gott zu danken für die Gnade der Berufung, für Kraft, Treue und Hingabe. Er dankte auch seinen Mitmenschen, besonders seinen mittlerweile verstorbenen Eltern, die ihn auf seinem Lebens- und Berufungsweg unterstützt hatten. All das wurde in einem feierlichen Dankgottesdienst mit Liedern und Tänzen aus seiner Heimat zum Ausdruck gebracht.

Pater Ulin Agan kommt aus Indonesien und zwar von einer kleinen Insel im Osten des Landes namens Adonara im Bistum Larantuka. In einer katholisch-muslimisch geprägten Familie ist er aufgewachsen. Nach der Schulzeit in seinem Geburtsort Hinga kam er ins Kleine Seminar in Hokeng auf Flores. 1989 entschied er sich, bei den Steyler Missionaren einzutreten. Das Noviziat verbrachte er in Nenuk (Timor). Er begann 1990 das Studium der Philosophie und Theologie in Ledalero (Flores). Seine Priesterausbildung durfte er in Deutschland fortsetzen. Nach achtmonatigem Deutschkurs studierte er von 1994 bis 1998 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) SVD St. Augustin. Am 26. April 1998 empfing er zusammen mit Yoseph Bugalit Barat und Yustinus Mat in Sankt Augustin die Priesterweihe durch die Handauflegung des Bischofs Walter Kasper aus Rottenburg-Stuttgart. Als frischgebackener Priester kam er zu seinem pastoralen Einsatz in eine Diasporagemeinde in Dresden-Pirna.

Begrüßung
Indonesischer Chor

Nach diesem pastoralen Intermezzo folgte das Promotionsstudium im Fach Fundamentaltheologie bei Prof. Dr. Dr. Markus Enders in Freiburg im Breisgau. Seine Doktorarbeit trägt den Titel: „Der Stachel der religiös-kulturellen Differenzen und die Macht der christlichen Identität“ (Herder, 2009). Seit 2008 widmet er sich der akademischen Welt. Er lehrte an der PTH St. Augustin. Seit 2020 ist er an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) tätig im Fachbereich Fundamentaltheologie und Kulturell-religiöser Dialog mit nicht-christlichen Religionen. Das Amt des Rektors des Missionspriesterseminars St. Augustin hat er seit 2019 inne. Nebenbei übernimmt er freiwillig die seelsorgerische Tätigkeit für seine Landsleute sowohl in Aachen wie auch in Heerlen, in den Niederlanden, und gelegentlich in Köln und Bonn.

In seiner Ansprache betonte er, dass er dankbar sei, auf 25 Jahre priesterlichen Dienst zurückzublicken. Im Leben als Priester und Mensch gibt es Höhen und Tiefen. In diesem Lichte reflektiert er seine zurückliegenden Jahre in seinem 2023 vom Franz Schmitt Verlag veröffentlichten Buch in seiner Landessprache mit dem Titel „Imam: Syair Kehidupan Adalah Luka-Lukaku“ (Priester: Gedichte des Lebens sind meine Wunden). Darin schreibt er: „Auf meiner 25-jährigen Priestertumsreise bin ich an der Schwelle der Erkenntnis angelangt, wie kostbar und zerbrechlich die Schätze sind, die ich bis jetzt trage. Wie Paulus sehe ich mich auch als ein zerbrechliches Gefäß, das Tag für Tag versucht, der Gnade des Priestertums, die ich umsonst empfange, einen Sinn zu geben.“

Willkommensgruß
Traditioneller Einzug des Sieges

Ihm ist stets bewusst, dass er den wertvollen Schatz des Priestertums in zerbrechlichen Gefäßen trägt. Man ist kein Überflieger. Bodenständig und bescheiden bleiben ist die Devise. Diese Lebensweise verdankt er seinen familiären Wurzeln. Er erzählte von der beeindruckenden und unvergesslichen Reaktion seiner Mutter, als er mit Stolz ihr telefonisch berichtete, dass er gerade sein Doktorstudium mit hervorragender Bewertung absolvierte. Seine Mutter sagte ihm nur: „Priester sein ist schon genug.“

In seinem Grußwort dankte der Provinzial der Deutschen Provinz der Steyler Missionare, Pater Dr. Peter Claver Narh SVD, dem Jubilar Pater Polykarp für sein Leben und Wirken als Mensch und Mitbruder, Priester und Missionar in Deutschland und darüber hinaus. Er sagte, ersei sehr stolz auf ihn, und wünschte ihm noch viele Wirkungsjahre und weiterhin mit Freude Verkünder des menschgewordenen Wortes Gottes und Spender der Gnaden zu sein.

Pater Fidelis Regi Waton SVD

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