Jubiläum: 125 Jahre Steyler Missionare in St. Wendel

Die Niederlassung der Steyler Missionare in St. Wendel feiert am 30. November ihr 125-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass fand am Christkönigs-Sonntag ein Festgottesdienst in der Kirche des Missionshauses statt. In seiner Predigt erinnerte der Bischofsvikar für die Orden im Bistum Trier, Prälat Dr. Georg Holkenbrink, an die Geschichte des Hauses und dessen Bedeutung für die Ordensgemeinschaft der Steyler.

Aus kleinen Anfängen sei ein großes Gymnasium geworden. „Generationen von Schülern und Schülerinnen erhielten in dieser Schule nicht nur eine gute Schulausbildung im allgemeinen Sinne, sondern auch eine christliche Prägung für ihr Leben“, so Holkenbrink. „Über 500 Schüler dieses Gymnasiums haben den Priesterberuf ergriffen. In den Werkstätten, der Landwirtschaft und der Gärtnerei des Missionshauses wurden über 100 Brüder fachlich und spirituell ausgebildet.“ Insgesamt seien etwa 700 Steyler Missionare aus St. Wendel hervorgegangen.

Doch man müsse bedenken, dass die Gründung des Missionshauses in St. Wendel Ende des 19. Jahrhunderts in einer bestimmten Situation geschehen sei. Zu dieser Zeit seien in Deutschland viele neue Ordensgemeinschaften vor allem im karitativen Bereich entstanden. Heute sei Deutschland selbst zum Missionsgebiet geworden. „Lange Zeit war klar gewesen, dass fast alle hier bei uns einer der beiden großen christlichen Kirchen angehören. Diese Zeit ist vorbei“, betonte Prälat Holkenbrink. Darum sei heute die Zeit daran zu erinnern, „dass wir alle gerufen sind, in unserer Zeit, an dem Platz, an den wir gestellt sind, missionarisch zu sein. Das heißt unter den Menschen, mit denen wir leben durch Wort und Tat die Gute Nachricht, das Evangelium, zu verkünden und zu leben“.

Er sei dankbar „den Steyler Missionaren, die in dieser Zeit hier segensreich gewirkt haben und auch heute noch segensreich wirken“, erklärte Holkenbrink abschließend. Heute sei es an allen Menschen, im Sinne des Evangeliums Barmherzigkeit zu leben, sei es durch Trösten, Ermutigen oder dadurch, anderen den rechten Weg zu zeigen und Menschen dadurch „in der Hoffnung zu stärken“.