Totgeglaubte leben länger …

Deutschland

05. Jul 2022

Steyler hauchen der Pastoral in der Region Mosbach neues Leben ein.

Totgeglaubte leben länger …

Das traditionsreiche, 1960 gegründete Missionshaus St. Bernhard zu Mosbach wurde am 29. Juli 2018 als Niederlassung geschlossen. Die meisten der dort wirkenden Mitbrüder zogen ins Seniorenheim nach St. Wendel um. Nur Pater Ivan Lobo blieb in der Region und nahm eine pastorale Stelle in Neckarsulm (Diözese Rottenburg-Stuttgart) an. Pater Konrad Liebscher berichtet über die „Mosbach-Initiative“ und wie es dazu kam.

Nach der Schließung der Niederlassung Mosbach schaute Ivan Lobo vor Ort hin und wieder nach dem Rechten. Einen Teil der Gebäude, wie das ehemalige Internat und das Wohnhaus konnten wir für Studierende an die Duale Hochschule und das Studierendenwerk vermieten. Weil die Mieter immer wieder Störungsfälle bzw. notwendige Reparaturen meldeten, die von St. Augustin aus schwer zu beurteilen waren, stellte ich den Antrag, in Mosbach oder in der Nähe eine pastorale Teilzeitstelle annehmen zu dürfen, um aus der Nähe die anfallenden Arbeiten begutachten und örtliche Firmen beauftragen zu können. Mein Antrag wurde von Seiten des Ordens und der Erzdiözese Freiburg positiv bewertet. Meine Funktion als Provinzökonom kann ich dank moderner Technik und zuverlässiger Mitarbeiterinnen, die mich in Sankt Augustin unterstützen, recht gut auf Distanz ausüben.

Zum 1. März 2021 konnte ich eine Aushilfsstelle in Limbach antreten, etwa 20 Autominuten von St. Bernhard entfernt. Im Sommer 2021 kam - zunächst als Ferienaushilfe - P. Damian Ria Pay dazu, an dem sich das Erzbistum Freiburg interessiert zeigte und der seit Januar 2022, nachdem er die Deutschprüfung des C1-Niveaus erfolgreich abgelegt hatte, die Stelle eines Vikars in St. Oswald zu Buchen unter Begleitung des Dekans des Dekanats Mosbach-Buchen antrat. Bereits Mitte Oktober 2021 wechselte auch P. Ivan Lobo die Diözese und kam als Kooperator in die Seelsorgeeinheit Elztal-Limbach-Fahrenbach, in der er bis zur Neubesetzung des leitenden Pfarrers der Seelsorgeeinheit mit mir zusammenarbeitete. Am Festtag des hl. Arnold dieses Jahres wechselte ich in die Seelsorgeeinheit Mosbach.

So wuchs in der Nähe unseres Missionshauses eine kleine Gemeinschaft aus drei Mitbrüder heran. Wir wohnen jeder für sich in unterschiedlichen Pfarrhäusern unserer jeweiligen Seelsorgeeinheit. St. Bernhard ist für uns alle in wenigen Minuten mit dem Auto zu erreichen. Mindestens einmal in der Woche treffen wir uns reihum im jeweiligen Pfarrhaus, meist zu einem gemeinsamen Mittagessen. Es ist schon interessant, welche verborgenen Kochtalente da zum Vorschein kommen. Seit Mai dieses Jahres bieten wir in Absprache mit dem örtlichen Pfarrer in unserer Kirche St. Bernhard sonntags und montags einen Abendgottesdienst an und stehen samstags Vormittag zu (Beicht-) Gesprächen zur Verfügung.

Gefreut haben wir uns, dass wir im März 2022 einen eigenen Distrikt, St. Bernhard Mosbach, bilden konnten. Als P. Vijay Tirkey, Distriktoberer aus München, uns einmal besuchte, wurde unter seiner Aufsicht ich, Konrad Liebscher, zum Sprecher gewählt. Am 17. Mai bekamen wir Besuch vom Vizeprovinzial Peter Narh, dem wir gern unseren Distrikt vorstellten. Unsere pastorale Arbeit wird von den Mitgliedern unserer Gemeinden sehr positiv aufgenommen. Die Verbundenheit mit den Steyler Missionaren hat in der Region Mosbach schließlich eine lange Tradition.

Pater Konrad Liebscher SVD

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