+ P. Joachim Gloger SVD

Deutschland

17. Aug 2022

Im Missionshaus St. Wendel verstarb am 16. August 2022, gegen 18.00 Uhr Pater Joachim Gloger SVD

+ P. Joachim Gloger SVD

Am 16. August 2022, gegen 18.00 Uhr, verstarb im Wendelinusheim St. Wendel ruhig und friedlich unser lieber Mitbruder, P. Joachim Gloger, im Alter von fast 91 Jahren. Er wurde am 18. 10. 1931 in Waldenburg/Schlesien, als erstes von zwei Kindern von Paul Gloger und Dorothea geb. Olbrich geboren. Am 31. Oktober empfing er in der dortigen Pfarrkirche St. Barbara die hl. Taufe. Sein Vater war Hauptwachtmeister der Landesschutzpolizei und wurde 1935 als Beamter der Verwaltungspolizei nach Berlin versetzt. Joachim besuchte dort ab 1937 die Volksschule, zog aber wegen der Luftangriffe mit seiner Mutter 1939 wieder zurück nach Waldenburg, wo er auch die 1. Hl. Kommunion empfing. Sein Vater war mittlerweile nach Gotenhafen versetzt, wohin ihm seine Mutter und er 1941 folgten. Durch den Einmarsch der Russen im Jahre 1945 vertrieben, fanden sie in Grevesmühlen/Mecklenburg eine neue Heimat. Hier empfing er im Mai 1947 auch die Hl. Firmung. Von 1945 bis 1947 besuchte er dort die Oberschule. Er schreibt selbst: „Die Entwicklungen der Deutschen Demokratischen Republik ‚rieten‘ uns, im Westen eine neue Heimat zu suchen.“ Sie wurden durch verschiedene Lager geschleust und fanden schließlich eine Wohnung in Hangelar bei Siegburg. Sein schon langgehegter Wunsch, Priester und Missionar zu werden, sollte bald in Erfüllung gehen. Patres der Gesellschaft des Göttlichen Wortes im nahegelegenen Missionspriesterseminar in St. Augustin wiesen ihm den Weg. Im April 1948 trat er dann in das Missionshaus St. Josef in Geilenkirchen ein. „Mit wechselndem Erfolg“, schreibt er, erreichte er die Obersekunda und wechselte von dort nach St. Xaver, Bad Driburg, um das Abitur abzulegen und dann in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes den Priester- und Missionarsberuf zu ergreifen. Im Mai 1954 wurde er eingekleidet, und er begann das Noviziat im Missionspriesterseminar St. Augustin, wo er 1956 die Ersten und 1960 die Ewigen Gelübde ablegte. Im Priesterseminar absolvierte er die Philosophischen und Theologischen Studien und nach dessen Abschluss empfing er am 4. August 1960 beim Eucharistischen Kongress in München durch den damaligen Apostolischen Nuntius in der BRD, Kardinal Muench, die Priesterweihe. Seine erste Missionsbestimmung erhielt Joachim 1961 für die Norddeutsche Provinz (GEN). Er wurde ins Missionshaus St. Michael nach Steyl versetzt (Redakteur), 1962 von dort ins Missionshaus St. Arnold/Neuenkirchen (Lehrer und Erzieher). 1975 wieder zurück nach Steyl (Redakteur der „Weiten Welt“ und des „Michaelskalenders“), wo er bis 1990 blieb. Es heißt von ihm, dass er neben seiner Seelsorgsarbeit ein gewissenhafter und pünktlicher Mitarbeiter für die Redaktion der „Anregung“ und anderer Publikationen war. Von 1981 bis 1985 betreute er die Pfarrei in Nettetal-Leuth. Ende 1990 war er Beauftragter für „Missionarische Bewusstseinsbildung“ in Goch. Von 1993 – 2005 wurde er Krankenhausseelsorger im „St. Hildegardis-Krankenhaus“ in Köln. Es folgte wiederum ein Engagement im Zeitschriftenapostolat bis 2016 nach St. Vinzenz, Nettetal, und dann wieder nach St. Michael, Steyl. Im Juli 2019 siedelte er schließlich ins Wendelinusheim St. Wendel um.

Seine künstlerische Begabung brachte er in allen Etappen seines Lebens mit Talent und Kreativität ein, auch wenn dies – nach Meinung anderer – mitunter „auf den letzten Drücker“ geschah, wie z. B. die Kulissen für ein Theaterstück zu gestalten. Pünktlich war alles da. Er war offen und interessiert an allem, was einem guten Zweck diente. Seine stets freundliche und offene Art öffnete ihm die Herzen zu den Menschen, besonders auch sein Gespür für die Kranken und Leiden-den im St. Hildegardis-Krankenhaus. Seine Art und sein Umgang waren außerdem von einem gepflegten Äußeren begleitet, immer adrett und mit Krawatte. Auf seinem Zimmer hatte er bis zuletzt eine große Zahl von Igeln, aus Stoff oder Keramik. Es heißt, der Igel stehe für Schutz und Sensibilität. Sein Geruchssinn und Gehörsinn seien besonders gut entwickelt und so verstehe er es, mit seinen Schwächen umzugehen, indem er sich auf seine Stärken konzentriert. Daran könnten wir Menschen uns ein Beispiel nehmen. Wir bräuchten den Wechsel von Aktiv-Modus und Schutz-Modus. Zum Schluss seines Lebens brauchte er immer mehr Beachtung und Sorge, da er zunehmend vergesslich wurde. Wenn er im Rollstuhl saß und man ihn traf, hat er oft nicht Verständliches gesprochen, aber ausdrücklich mit dem Zeigefinger nach oben, „zum Himmel“ gezeigt! Er hatte sich gut vorbereitet für diese letzte Reise.

Wir Steyler Missionare sind P. Gloger sehr dankbar für sein Leben, seinen Dienst und letztlich für seine positive Ausstrahlung angesichts so vieler Beeinträchtigungen, die mit Alter und Krankheit kommen, und unter denen viele in Kirche und Welt leiden.

Den Auferstehungsgottesdienst für P. Joachim Gloger feiern wir am Montag, dem 22. August, um 14.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel. Im Anschluss daran findet die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof statt.

Wir bitten darum, die aktuellen Corona-Vorschriften zu beachten.

Für die Steyler Missionare in St. Wendel
P. Heinz Schneider SVD, Rektor

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