MaZ Einsatz mit den Steyler Missionaren

Deutschland

27. Jan 2022

Stefanie Böhm war als Missionarin auf Zeit mit den Steyler Missionaren in Bolivien. In diesem Erfahrungsbericht schreibt sie, was sie erlebt hat.

Es ist mittlerweile schon etwas mehr als zwei Jahre her, seitdem ich meine Reise nach Bolivien angetreten habe. Ich habe dort viele Erfahrungen sammeln können und für ein paar Monate ein ganz anderes Leben gelebt. Heute kann ich rückblickend sagen, dass es die beste Entscheidung war, einen Einsatz als Missionarin auf Zeit (MaZ) zu machen. Man lernt so viel Neues, sowohl über das Leben und die Menschen des Landes, aber gleichzeitig auch über sich selbst.

Damals ging es für mich Anfang September 2019 los. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie aufgeregt ich davor war. Als ich dann im Flugzeug saß, ist mir erst richtig bewusst geworden „Das passiert hier gerade wirklich!“.

Mit einer Mischung aus Vorfreude, Aufregung und Angst bin ich damals in Cochabamba gelandet. Dies war für die ersten sechs Wochen mein Zuhause, wo ich einen Sprachkurs besucht und mich um mein Visum gekümmert habe.

Mitte Oktober ging es dann so richtig mit meinem MaZ-Einsatz los. Ich konnte endlich an meine Einsatzstelle. Diese befindet sich in der kleinen Stadt San Ignacio de Velasco, im Osten Boliviens. Ich habe dort in der Casa Guadalupe gelebt und gearbeitet. Die Casa Guadalupe ist zusammen mit der Casa San José ein Internat der Steyler Missionare für Kinder, die eigentlich aus umliegenden Dörfern kommen, aber dort keine Möglichkeit haben, eine weiterführende Schule zu besuchen. Aufgrund dessen gibt es das Internat der Steyler Missionare, welches den Kindern eine weiterführende Schulbildung ermöglicht.

Jugendgruppe
Jugendgruppe

Meine Arbeit bestand darin, dass ich vormittags mit der Hausmutter das Mittagessen zubereitet habe. Dafür sind die Jungs und Mädels immer zurück ins Internat gekommen. Nach der Siesta (Mittagspause) sind die Kinder für den Nachmittagsunterricht wieder zurück in die Schule gegangen. Ich war in der Zeit dann im „Fundación de ayuda social San Ignacio de Velasco” (Fassiv) tätig. Dies ist eine Einrichtung für Kinder mit Behinderung, welche dort gefördert werden. Es gibt Mal-, Näh- und Handwerkskurse, ein Orchester sowie mehrere Hausaufgabengruppen. Ich habe hauptsächlich bei den Hausaufgabengruppen ausgeholfen. Abends war ich wieder im Internat und habe auch hier den Kindern bei ihren Hausaufgaben geholfen. Am Wochenende ging es dann etwas entspannter zu. Samstagvormittags haben wir gemeinsam das Haus und die Zimmer geputzt. Am Nachmittag sind wir entweder auf den Sportplatz gegangen, um Fußball oder Volleyball zu spielen oder haben gebastelt oder gebacken. In San Ignacio gab es von den Steyler Missionaren die Kirche Maria Asunta, wo wir immer am Sonntag um 8.30 Uhr gemeinsam die heilige Messe gefeiert haben.

Insgesamt hat mir meine Arbeit im Internat wirklich sehr viel Spaß und Freude bereitet. Die Zeit, die ich mit den Mädels und Jungs verbringen durfte, war unglaublich schön. Es gab sehr viele besondere Momente, die ich vor Ort erlebt habe. Meist waren es einfache Dinge, wie einen Film gemeinsam zu schauen, Uno zu spielen oder einfach zusammen zu sitzen und sich zu unterhalten. Für mich waren es vor allem die kleinen Momente, die mir in Erinnerung geblieben sind und die dazu geführt haben, dass ich mich nach paar Wochen wie Zuhause gefühlt habe. Gleichzeitig erinnere ich mich aber auch sehr gerne an die ganz besonderen Ereignisse wie Geburtstagsfeiern, der Schulabschluss von einigen Schülerinnen und Schülern, Weihnachten und Karneval zurück. Da war es für mich besonders spannend zu erleben, wie diese Festlichkeiten in Bolivien gefeiert werden.

Ich vermisse die gesamte Zeit wirklich sehr, aber insbesondere die Jungs und Mädels, die beiden Hausmütter und die Brüder. Zum Glück stehe ich bis heute noch mit einigen im Kontakt und freue mich schon sehr darauf, sie eines Tages zu besuchen. Dann kann ich hoffentlich so viele wie möglich wiedersehen.

Leider musste ich meinen Einsatz aufgrund der Corona-Pandemie schon Ende März 2020, nach sieben Monaten, beenden. Ich bin trotzdem unglaublich dankbar für die besondere Zeit, die ich dort hatte und für die Erfahrungen die ich gesammelt habe. Mein Einsatz hat mich sehr geprägt und die Erinnerungen werden mich mein Leben lang begleiten.

Zum Schluss möchte ich mich bei allen herzlich bedanken, die mich über die Zeit unterstützt haben!

Stefanie Böhm MaZ

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