Prisma der Chinaforschung

Deutschland

15. Dez 2021

Der Jahresband 2021 der Zeitschrift Monumenta Serica

Neuerscheinung

Der Band 69 der Zeitschrift Monumenta Serica, in zwei Teilbänden im Juni und Dezember erschienen, präsentiert vielfältige Facetten der Kultur Chinas. Neben einer Reihe von Einzelstudien zu unterschiedlichen Fachgebieten enthält er auch zwei Sondersektionen.

Der erste Teilband bringt die Fortsetzung der Beiträge einer im Oktober 2019 in Siegburg abgehaltenen Konferenz des Instituts Monumenta Serica zum Selbstverständnis der Sinologie als Wissenschaft. Angesichts der andauernden Diskussion um konkurrierende Konzepte zur traditionellen Sinologie, wie Chinastudien, guoxue (nationale Studien), Area Studies und Neue Sinologie plädiert ein Artikel für die Annahme eines Prisma-Modells, das die verschiedenen Facetten der unterschiedlichen kulturellen und nationalen Ansätze der globalen Chinaforschung zusammenführt.

Eine Sondersektion zur lokalen Verwendung geographischen Wissens im kaiserlichen China prägt den zweiten Teilband. Sie befasst sich mit der Frage, wie dieses Wissen an verschiedenen Orten und in so unterschiedlichen Textgattungen wie Stadtplänen, Diagrammen zu Truppenformationen, Lokalchroniken, Landschaftsdarstellungen, Buchlisten konfuzianischer Schulen oder Atlanten genutzt und politisch eingesetzt wurde. Die sechs Beiträge dieser Sektion beziehen sich auf die chinesische Geschichtsschreibung, Literatur, Militärgeschichte, Kunstgeschichte und Kartographie. Sie sind aus einem internationalen Workshop am Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin im Sommer 2020 hervorgegangen.

Ein Nachruf erinnert an den langjährigen „advisor“ der Zeitschrift Monumenta Serica, Professor Chiao Wei (1926–2021). Der emeritierte Lehrstuhlinhaber für Sinologie an der Universität Trier war den Steyler Missionaren sehr verbunden. Als Vorsitzender des in Bonn gegründeten Ostasieninstituts arbeitete er eng mit ihnen in einem Forschungsprojekt für Lebensmitteltechnologie an der chinesischen Jiangxi Universität in Nanchang zusammen.

Die neue Ausgabe von Monumenta Serica umfasst neben 19 Artikeln auch 11 Buchrezensionen. Die Beiträge sind in englischer und deutscher Sprache verfasst.

Die kompletten Inhaltsverzeichnisse von Band 69 sind unter den folgenden Links einsehbar:

Band 69, Heft 1: https://www.tandfonline.com/toc/ymon20/69/1?nav=tocList

Band 69, Heft 2: https://www.tandfonline.com/toc/ymon20/69/2?nav=tocList

Monumenta Serica. Journal of Oriental Studies Bd. 69 (2021).Institut Monumenta Serica, Sankt Augustin 2021. 592 S., Abb. ISSN 0254-9948

Monumenta Serica ist sowohl in elektronischer als auch in gedruckter Form bei dem englischen Verlag Taylor & Francis erhältlich.

Preise und Bestellung: http://www.tandfonline.com/pricing/journal/ymon20

Das Institut Monumenta Serica ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Steyler Missionare zur Erforschung der chinesischen Kultur, von Archäologie über Geschichte, Kunst, Literatur, Philosophie, Religion und Sprache. Neben der Zeitschrift Monumenta Serica – Journal of Oriental Studies gibt das Institut auch zwei Buchreihen heraus, die Monumenta Serica Monograph Series und die Collectanea Serica. Das Institut blickt auf eine bald neunzigjährige Geschichte zurück. Die Zeitschrift Monumenta Serica wurde 1935 an der Katholischen Fu Jen Universität in Peking gegründet. Nach weiteren Stationen in Nagoya, Tokyo und Los Angeles sind Redaktion und Bibliothek seit 1972 in Sankt Augustin auf dem Campus der Steyler Missionare angesiedelt. Die Präsenzbibliothek des Instituts steht auch Besuchern offen und umfasst ca. 100.000 Bände an Büchern und Zeitschriften in chinesischer, japanischer und westlichen Sprachen.

Text: Barbara Hoster

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