10. Mär 2021
Wasserstand 2021 in Steyl - nicht normal, aber noch keine Katastrophe
In diesen Tagen führt die Maas ständig steigendes Hochwasser. Das erinnert mich an die beiden Hochwasserkatastrophen von Weihnachten 1993 und Januar/Februar 1995.
Ich kann die dynamische Wucht der Wassermassen nicht vergessen, die sich damals mit ihrer zerstörerischen Macht ihren Weg zum Meer bahnten. Sie drangen auch in St. Michael ein und fluteten die Unterkirche, die Aula und Teile der unteren Gänge. Sie legten auch die Heizung und die Strom- und Gasversorgung der Küche lahm.
Ein ähnliches Schicksal traf das Kloster der Anbetungsschwestern. Eine gewisse Hilflosigkeit und Lähmung machte sich zunächst breit. Aber nicht lange. Ich erinnere mich, mit welchem nie erlahmenden Einsatzwillen sich die Mitbrüder, die im Hause wohnenden Missionsschwestern und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Eingrenzung der Schäden und die Lösung der anstehenden Probleme einsetzten. Dann ist mir unvergesslich, wie viele Menschen von außen uns mit ihrem persönlichen Einsatz und mit der Bereitstellung von Pumpen, Schläuchen und anderem technischen Gerät halfen.
Und dann die Missionsschwestern: Ganz selbstverständlich boten sie uns ihre Gastfreundschaft an. Wir konnten bei ihnen, mit ihnen und mit den Anbetungsschwestern, die zu den Missionsschwestern evakuiert waren, die Mahlzeiten einnehmen und einige Gottesdienste feiern.
Unvergesslich ist mir die Christmette, ein einmaliges Ereignis: Alle Töchter und Söhne Arnold Janssens feiern gemeinsam die Heilige Nacht. Laut Br. Norbert Rietz habe ich in der Einleitung zu dieser Feier gesagt: „Was trotz der auf vielen Kapiteln und Konferenzen beschworenen Gemeinsamkeit der drei Gründungen unseres Stifters dem Heiligen Geist nicht gelungen ist, hat die ‚Moeder Maas‘ zustande gebracht.“ Dafür und für die anderen Erfahrungen, die zu diesen selektiv positiven Erinnerungen führen, bin ich dankbar.
Text: Pater Franz-Josef Janicki SVD
Fotos: Bruder Heinz Helf SVD und Pater Václav Mucha SVD