Richard Schöpf SVD (1935 – 2020)

26. Mär 2020

Pater Richard Schöpf verstarb heute im Universitätsklinikum in Homburg. Bedingt durch die Viruskrise findet der Auferstehungsgottesdienst und die Beerdingung innerhalb der Hausgemeinschaft statt.


Pater Richard Schöpf SVD

*31.01.1935 – † 26.03.2020


Richard Schöpf wurde am 31. Januar 1935 in Kaibitz, einem kleinen Dorf in der nördlichen Oberpfalz, Diözese Regensburg, geboren. Er war das älteste von vier Kindern des Müllermeisters Johann Schöpf und seiner Frau Maria, geb. Biersack. Die Eltern unterhielten nebenbei eine kleine Landwirtschaft. Der Vater wurde 1943 an die Ostfront eingezogen. 1944 als vermisst gemeldet, kehrte er im Juli 1945 gesundheitlich schwer angeschlagen aus russischer Gefangenschaft wieder nach Hause zurück. Bereits im November 1945 verstarb der Vater mit nur 39 Jahren. Nun musste die Mutter allein für den Unterhalt der Familie und die Erziehung ihrer vier Kinder sorgen.


Ausbildung bei den Steylern

Durch die Vermittlung des Heimatpfarrers konnte Richard nach dem Abschluss der Volksschule 1948 an die damalige Missionsschule der Steyler Missionare im Missionshaus St. Peter in Tirschenreuth wechseln. Da die Missionsschule St. Peter jedoch kein Vollgymnasium war, musste Richard – wie seine Mitschüler auch – nach fünf Jahren zur Weiterführung der gymnasialen Studien in das Missionsseminar der Steyler Missionare nach Ingolstadt umziehen. Von 1953 bis zum Abitur 1957 besuchte er das Humanistische Gymnasium in Ingolstadt.

Im Herbst 1957 entschloss sich Richard, Priester und Missionar in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes zu werden und trat in das Missionspriesterseminar St. Gabriel in Mödling bei Wien ein. Am 08. September 1957 wurde er eingekleidet und begann das zweijährige Noviziat. Nach Abschluss des Noviziats und der philosophischen Studien in St. Gabriel legte er am 08. September 1960 die Ersten Gelübde ab und wurde zusammen mit zwei Mitbrüdern zu einem pädagogischen Praktikum in das Missionshaus St. Arnold bei Rheine in die Präfektur geschickt. 1961 begann er das Theologiestudium am Missionspriesterseminar St. Augustin. Nach Abschluss der Studien konnte er am 01. Mai 1964 die Ewigen Gelübde ablegen. Am 17. Oktober 1964 erhielt er in der Kirche des Missionspriesterseminars in Sankt Augustin die Priesterweihe.


Lehrer – Beruf und Berufung

Von der Generalleitung des Ordens in Rom bekam er nicht – wie von ihm gewünscht – die Bestimmung für ein Missionsland, sondern er sollte als Lehrer für ein Gymnasium der Steyler Missionare in Deutschland ausgebildet werden. Erst einmal sandte man ihn wieder nach St. Peter in Tirschenreuth, diesmal für ein Jahr in die Präfektur und als Aushilfe für die Seelsorge. Anschließend begann er 1966 zur Erlangung der Lehrbefähigung für das Lehramt an Gymnasien das Studium in den Fächern Englisch und Katholische Religion an der Universität in Köln. Während dieser Zeit des Studiums wohnte er im St. Hildegardis-Krankenhaus und assistierte dort auch dem hauptamtlichen Krankenhausseelsorger. Mit dem Ersten Staatsexamen schloss er das Studium in Köln ab. Hiernach erhielt er die Bestimmung als Lehrer an die damalige Missionsschule der Steyler Missionare in St. Wendel. Das Referendarjahr absolvierte er in Saarbrücken und schloss dieses 1971 mit dem Zweiten Staatsexamen ab. Ab 1972 bis zu seinem Tode blieb Pater Schöpf nun ununterbrochen in der Kommunität des Missionshauses St. Wendel. 1975 wurde die Missionsschule in Arnold-Janssen-Gymnasium (AJG) umbenannt. Pater Schöpf wirkte bis zu seiner Pensionierung 2002 als Lehrer am AJG, wovon er die letzten 13 Jahre von 1989 – 2002 als Oberstudiendirektor die Geschicke des Arnold-Janssen-Gymnasiums leitete.

Da Pater Schöpf fließend Englisch sprach, übernahm er von Pater Franz Werner 1979 die seelsorgliche Begleitung der in Baumholder, Landstuhl und Ramstein stationierten amerikanischen Soldaten und deren Familien. Jeden Sonntag feierte er mit ihnen die Heilige Messe. Diese Aufgabe hatte er über 30 Jahre lang inne.


Lebensabend in St. Wendel

Nach der Pensionierung kümmerte sich Pater Schöpf vor allen Dingen um die Natur rund um das Missionshaus. So pflegte er den Fischteich, pflanzte Bäume und Sträucher und war stets um die Tiere rund um das Missionshaus besorgt.

In den letzten beiden Jahren zeigte sich bei Pater Schöpf eine bösartige Krankheit am Hals, die mehrere Male in der Universitätsklinik Homburg operativ behandelt werden musste. So begab er sich auch am 16. März erneut zur Behandlung in die Klinik. Zur Überraschung aller erlitt er dort einen schweren Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Am 26. März verschied er schließlich ganz friedlich.

Pater Schöpf war ein hochintelligenter und von den Schülern des Arnold-Janssen-Gymnasiums geschätzter Lehrer. Obwohl sein Wunsch, in den auswärtigen Missionen zu arbeiten, nicht in Erfüllung ging, setzte er seine ganze Energie dafür ein, den Schülern eine christlich fundierte gute Ausbildung zukommen zu lassen.


Wir Steyler Missionare danken Gott, dem Herrn, für das Leben von Pater Richard Schöpf und hoffen zuversichtlich, dass er nun seinen Lohn für sein unermüdliches Arbeiten im Weinberg des Herrn erhält.

Auf Grund der weltweiten Viruskrise feierten die Mitbrüder der Hausgemeinschaft von St. Wendel den Auferstehungsgottesdienst am Dienstag, 31. März 2020, um 14.30 Uhr in der Kreuzkapelle des Missionshauses. Anschließend fand die Beisetzung auf unserem Klosterfriedhof statt.


St. Wendel, 31. März 2020

Stefan Theobald svd
Leiter des Wendelinusheimes


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