Nikolaus Schnur SVD (1914–2020)

31. Aug 2020

Pater Nikolaus Schnur SVD, der älteste Steyler Missionar weltweit, verstarb im Wendelinusheim in den frühen Morgenstunden des 31. August. Der Auferstehungsgottesdienst findet am 3. September statt.

Pater Nikolaus Schnur SVD

*09.03.1914 – 31.08.2020


Gestern, in den frühen Morgenstunden, ist Pater Nikolaus Schnur nach einem langen und erfüllten Leben zum himmlischen Vater „heimgegangen.“ Er war mit seinen 106 Jahren der bis dato weltweit älteste Steyler Missionar.


Kindheit und Ausbildung

Klaus, wie er gerufen wurde, kam am 09. März 1914 im saarländischen Hasborn als Sohn des Bergmanns Nikolaus Schnur und seiner Ehefrau Helena, geb. Stroh, auf die Welt. Von 1920 bis 1927 besuchte er die Volksschule in seinem Heimatort. Nachdem er als Ministrant mit seinem Heimatpfarrer einen Ausflug in das Missionshaus St. Wendel gemacht hatte, wollte auch er dieser Gemeinschaft beitreten. Und so bat er 1927 mit 13 Jahren um Aufnahme in die Missionsschule der Steyler Missionare im Missionshaus St. Paul in Wittlich-Wengerohr. 1930 wechselten die Schüler zu den höheren Klassen in das Internat des Missionshauses St. Wendel. Nach dem Abitur 1935 trat Klaus in das Noviziat der Steyler Missionare in der Marienburg in der Schweiz ein.

Am 10. Mai 1937 legte er die Ersten Gelübde ab und wechselte zunächst in das Missionspriesterseminar St. Gabriel in Wien zu den Philosophisch-Theologischen Studien. Einige Monate später wurden die Seminaristen zur Fortführung der Studien in das Missionspriesterseminar Sankt Augustin bei Bonn geschickt.

Nachdem er dort am 01. Mai 1940 die Ewigen Gelübde abgelegt hatte, wurde er am 27. April 1941 von Weihbischof Stockums aus Köln zum Priester geweiht. Er war also 79 Jahre Priester.

Bedingt durch den 2. Weltkrieg beendete er sein Studium im November 1941 in Eichstätt. Danach wurde er zunächst zur Aushilfe bis Juni 1942 in die Gemeinde Wawern im Kreis Trier-Saarburg geschickt, bevor er von Juli 1942 bis nach Ende des Krieges im August 1945 als Kaplan in der Pfarrei „Christkönig“ in Trier eingesetzt wurde. Er hatte das große Glück, nicht zum Kriegsdienst eingezogen zu werden.


Ökonom und Hausgeistlicher

Nach der Rückgabe des beschlagnahmten Missionshauses in St. Wendel übertrug man ihm die Aufgabe des Ökonomen, und somit sorgte er bis 1951 für den Wiederaufbau des Hauses und die komplette Wiedereinrichtung. Mit Stolz erwähnte er immer wieder: „Ich habe die Strohsäcke entfernt und Matratzen angeschafft.“

Nach seiner Zeit als Ökonom in St. Wendel war Pater Schnur 25 Jahre lang bis 1976 ein über die deutschen Grenzen hinaus gefragter Exerzitienleiter.

Im Juli 1977 wechselte er als Hausgeistlicher in das Altenheim in Hoppstädten-Weiersbach und wirkte gleichzeitig als Kooperator in der saarländischen Pfarrei Wolfersweiler. Im Februar 1993, im Alter von 79 Jahren, übernahm er eine neue Aufgabe als Hausgeistlicher des Krankenhauses und Altenheimes in Wadern. 2014 feierte er mit der dortigen Pfarrgemeinde und seinen geliebten „alten und kranken Menschen“ im Altenheim seinen 100. Geburtstag.


Im Wendelinusheim

Erst im Alter von sage und schreibe 102 Jahren beendete er seinen aktiven Dienst in Wadern und zog in das Wendelinusheim der Steyler Missionare in St. Wendel, um dort seinen nun wohlverdienten Ruhestand zu beginnen. Anfangs beklagte er sich beim Rektor, dass man ihn nicht noch zur Aushilfe in die umliegenden Pfarreien schickte.

Im Kreise seiner Mitbrüder fühlte er sich wohl und er nahm so gut es ging am Leben der Kommunität teil. In der letzten Zeit konnte man sehen, dass sein Körper langsam an Kraft verlor. Froh und munter konnte er aber noch seinen 106. Geburtstag feiern. Da gerade Generalvisitation im Missionshaus St. Wendel war, gratulierten ihm auch die beiden Generalvisitatoren aus Rom, die Patres Eryk Koppa und Jude Raymund Festin.

Für dieses lange und erfüllte Leben von Pater Schnur können wir dem Herrn nur danken. Unzähligen Menschen war er während seines Lebens ein Freund, Seelsorger und Berater. Möge er uns nun vom Himmel her auch ein Fürsprecher sein.


Wegen der aktuellen Coronakrise werden wir den Auferstehungsgottesdienst für P. Schnur nur in der Kommunität des Missionshauses feiern.


An der Beerdigung, die am Donnerstag, 03.09.2020 um 10.00 Uhr auf dem Friedhof des Missionshauses in St. Wendel stattfinden wird, kann man unter Wahrung der aktuellen Vorsichtsmaßnahmen teilnehmen. Wir bitten allerdings um Anmeldung an der Pforte des Missionshauses unter der Telefonnummer: 06851 - 8050 . Dort müssen die Daten erfasst werden.


St. Wendel, 01.09.2020


Stefan Theobald svd
Leiter des Wendelinusheimes


Die Vita von Pater Schnur.

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