Als "Boten der göttlichen Liebe" verkünden wir die Frohe Botschaft in Wort und Tat. Dabei gehen wir mit einer Haltung der Achtung und Liebe, des Dialogs und der Solidarität auf alle Menschen zu.
1875, mitten im deutschen Kulturkampf, gründete Arnold Janssen – weil dies auf deutschem Boden nicht möglich war – im niederländischen Steyl die Steyler Missionare. Aus einer Gemeinschaft von sechs Priestern wurde eine internationale Ordensgemeinschaft aus Priestern und Brüdern mit heute rund 6.000 Mitbrüdern aus 60 Ländern, die in über 70 Ländern tätig sind.
Wenige Jahre nach der Gründung konnte er bereits 1879 die ersten Missionare nach China schicken. Sein Werk breitete sich schnell aus und auf allen Erdteilen wurden Missions- und Arbeitsgebiete übernommen.
Die für die damalige Zeit ungewöhnlichen Ideen Arnold Janssens sind durch das Zweite Vatikanische Konzil bestätigt worden. Janssen hat dem Missionswerk neue Horizonte geöffnet. Er förderte die Exerzitienbewegung, wurde zum Vorläufer des katholischen Presseapostolates und trat als unermüdlicher Verfechter des Laienapostolates hervor.
Grundlage unseres missionarischen Engagements ist – damals wie heute – unsere lebendige Beziehung zu Gott und ein waches Interesse an den Menschen.
Mission ist Gottes Mission, und wir alle sind eingeladen, uns an ihr zu beteiligen. Nicht die Kirche ist der Ursprung von Mission, denn sie verdankt sich selbst der göttlichen Sendung.
Wer Christ*in ist und zur Kirche gehört, „ist“ Missionar*in und kann sich dieser Sendung nicht entziehen. Mission wird nicht an „Spezialist*innen“ delegiert.
Mission ist eine Ausweitung des Dienstes am Leben und am Glück der Menschen. Ziel der Mission ist die Verwirklichung des Reiches Gottes. Sie bedeutet deshalb auch Parteinahme für die Armen, Entrechteten und Ausgegrenzten. Sie bedeutet ein Sich-Verbünden für Menschenwürde und Überleben.
Mission ist so umfassend wie die Schöpfung Gottes. Die ganze Wirklichkeit, alle Bereiche des menschlichen Lebens und der Natur, sollen erfasst werden von der Liebe Gottes. Das gilt für die Psyche des Menschen genauso wie für das menschliche Zusammenleben, die Strukturen der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Politik. Der unterschiedliche Kontext der Welt bringt so ein breites Feld missionarischerAusdrucksformen mit sich.
Christliche Mission liest die „Zeichen der Zeit“ und deutet sie im Licht des Evangeliums. Weit entfernt von einem Kulturpessimismus versucht sie, Zeichen für den Anbruch der Gottesherrschaft in der Welt zu entdecken, da anzuknüpfen und zusammenzuarbeiten „mit allen Menschen guten Willens“. Der Weg (die Methode) der Mission wird im Dialog gesehen.
Mission lebt von der Vision, dass der Geist weht, wo er will, und dass alles in Christus versöhnt ist. Von daher kommt eine tiefe Wertschätzung für die verschiedenen Religionen und Kulturen. Zur Mission gehört wesentlich die Praxis eines respektvollen, lernbereiten Dialogs mit Angehörigen anderer Religionen und Kulturen.
Christliche Mission will in persönlichen Kontakt bringen mit Jesus Christus, der das endgültige Sakrament der Liebe Gottes in der Welt ist. Dafür ist das Mitgehen mit Jesus zu den Armen, Kranken und Ausgeschlossenen genauso wichtig wie Katechese und sakramentale Feiern. Mehr noch: Wo Katechese und sakramentale Feiern nicht zu diesem Mitgehen mit Jesus – zur Jüngerschaft – führen, sind sie fruchtloses Tun.