Gebetsmeinung des Papstes im Februar

Februar 2022

Für die Frauen des geweihten Lebens

Wir beten für alle Frauen des geweihten Lebens, dankbar für ihre Sendung und ihren Mut, neue Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit zu suchen und zu finden.

Dankbarkeit ist ein Gefühl, welches negative Emotionen wie Angst, Stress, Unzufriedenheit verdrängt. Anders formuliert: Wer Dankbarkeit empfindet, hat keinen Platz mehr für Ärger, Neid, Pessimismus und ähnliche negative Gefühle. So jedenfalls erklären Psychologen die vielen positiven Wirkungen von Dankbarkeit. Auf der Webseite meiner Krankenkasse steht sogar ein ganzer Artikel über die positiven Wirkungen von Dankbarkeit, nicht nur für die psychische, sondern auch für die körperliche Gesundheit. In der aktuellen Gebetsmeinung betont unser Papst seine Dankbarkeit für die Sendung von Frauen des geweihten Lebens, für ihren Mut, für ihre Arbeit und ihre Zeit.

Dankbarkeit ist ein Gefühl, welches wir erschreckenderweise selten bei unseren Mitmenschen und leider auch in uns selbst wahrnehmen. Als ich noch in der Gastronomie gejobbt habe, war ein „Danke“ so selten, dass meine Kollegen und ich jedes Mal regelrecht irritiert unsere Arbeit unterbrochen haben, wenn ein Gast sich einfach nur bedankt hatte.

Eigentlich merkwürdig, denn jeder von uns hört gerne dieses „Danke“. Wie viel unnötiger Frust, wie viel Ärger, wie viel Streit könnte vermieden oder beendet werden mit ein wenig Dankbarkeit?

Und ganz besonders unsere Generation hat unzählige Gründe, dankbar zu sein. Es ging uns noch nie so gut. Warum vergessen wir das so oft? Dankbar zu sein bedeutet doch nicht die Augen vor dem zu verschließen, was falsch läuft – und es läuft wirklich viel falsch – es bedeutet das wertzuschätzen, was es an Gutem gibt, und das völlig zu Recht.

Ich erinnere mich an eine Predigt, in der von einem Selbstexperiment berichtet wurde: Für einen gewissen Zeitraum, für mehrere Wochen um genau zu sein, wurde Gott keine einzige Bitte vorgetragen, sondern immer dann, wenn die Person eine Bitte äußern wollte, sprach sie Dankgebete. In dieser Predigt berichtete die Person nun ausführlich von ihren bemerkenswerten Erfahrungen.

Nehmen wir die aktuelle Gebetsmeinung zum Anlass und üben uns in der Haltung der Dankbarkeit. Dankbarkeit ist eine der wesentlichen christlichen Haltungen. Schauen wir mit dankbaren Augen auf die Frauen des geweihten Lebens und auf das, was sie jeden Tag leisten. Kritiker gibt es wie Sand am Meer. Machen wenigstens wir es in diesem Monat einfach mal anders.

Mit unseren Blicken, mit unseren Gesten, mit unseren Worten, mit unserer ganzen Einstellung dankbar zu sein, ist nicht schwer. Danken wir Gott für die Sendung von Frauen des geweihten Lebens und danken wir IHM für alles Gute in unserem Leben. Nicht bloß weil es ja alles viel schlimmer sein könnte, so wie die Stoiker der Antike das Leben betrachteten, sondern weil das, was wir an Gutem erfahren, es wert ist, Gott dankbar zu sein.

Simone Nefiodow, Dipl. Theologin

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