1. Adventssonntag (A)

Liturgische Bausteine

Advent mit allen Sinnen – Riechen

1. Lesung: Jes 2,1-5
2. Lesung: Röm 13,11-14a
Evangelium: Mt 24,37-44

Impuls

Die Adventszeit lädt uns erneut ein, über das Alltagsleben und seinen Sinn nach­ zudenken. Dazu ermutigt uns auch die Natur, die jetzt zu schlafen beginnt, um neue Kräfte für das neue Jahr zu sammeln. Zudem erwarten wir Weihnachten, da uns die Sonne Gottes neu in Jesus erstrahlt, der unserem Leben neue Impulse geben will.

Segnung des Adventkranzes

Guter Gott,
du hast alles geschaffen,
denn du bist die Liebe und der Quell des Lebens.
In Jesus schenkst du uns Licht, Wärme und Leben.
Darum schauen wir am Anfang dieses Advents auf dich,
von dem wir alles erhoffen.
Segne diese Adventskränze mit ihren Kerzen.
Sie sind Zeichen deiner Liebe und Unendlichkeit.
Hilf uns, dass wir uns in diesen Tagen stärker an dich erinnern
und gestärkt werden in der Hoffnung und Freude
auf deine Ankunft in unseren Herzen.
Wie wir an jedem Tag an unserem Adventskalender ein Türchen öffnen,
an jedem Sonntag eine neue Kerze an diesem Kranz entzünden,
so lass uns in der Liebe Christi wachsen.
Mache uns bereit für die Feier seiner Geburt und sein Kommen zu uns.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Freund und Bruder.

Einleitung

„Komm herein und nimm dir Zeit für dich, komm herein, vielleicht erkennst du dich, komm herein, tu deine Sinne, deine Seele auf, denn dein Leben ist so reich, achte darauf.“
So singen wir in einem neueren geistlichen Lied. Wir stehen am Beginn einer besonderen Zeit, in der wir uns einer wahren Flut von Sinneseindrücken ausgesetzt sehen. Das kann ganz schnell zu einer Überforderung führen und uns letztendlich verwirren, weil halt so vieles auf uns einwirkt. Ich lade Sie dieses Jahr ein, unsere Sinne zu schärfen, damit wir mit unseren Sinnen den Advent 2022 bewusst, wohltuend und ermutigend erleben.
Ermutigend und stärkend möchte Gott uns auch in diesem Gottesdienst begegnen. Begrüßen wir ihn zu Beginn im Kyrie in unserer Mitte.
Maria Gleißl

Kyrie

• Herr Jesus Christus, öffne unsere Sinne für die Begegnung mit dir.
• Herr Jesus Christus, manchmal haben wir die Nase voll von dem, was uns zugemutet wird.
• Herr Jesus Christus, immer wieder fehlt uns der richtige Riecher für die Menschen um uns.
Der allmächtige Gott erbarme sich unser, …
Maria Gleißl

Tagesgebet

Herr, unser Gott, wir freuen uns auf dein Kommen in unsere Welt. Voll Liebe und Güte kommst du uns entgegen. Wir bitten dich: Schenke uns in dieser Feier eine Ahnung von deiner Menschenfreundlichkeit. Komm uns nahe im Sakrament des Wortes und des Tisches und stärke uns. Wir brauchen dich, du Quelle der Hoffnung und der Zuversicht.
Maria Gleißl

Fürbitten

Gott, wir erwarten dein Kommen in unsere Welt. Wir dürfen darauf vertrauen, dass du kommst, zu uns. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass wir immer wieder zu dir kommen können mit dem, was uns am Herzen liegt. So bitten wir dich:
• Für deine Kirche, für alle, die Verantwortung in ihr haben: um die Bereitschaft zu ändern, was sie daran hindert, ein Zeugnis vom Wohlgeruch des Glaubens zu geben, das Menschen gerne annehmen.
• Für die Menschen, deren Zusammenleben nur schwer oder gar nicht mehr funktioniert, weil sie einander nicht mehr riechen können: um die Bereitschaft aufeinander zuzugehen.
• Für alle, die sich von Gott und der Welt verlassen fühlen: um die Erfahrung eines liebenden Gottes durch Menschen, die die Hoffnung und Zuversicht ausströmen, die er schenken möchte.
• Für alle, die keine Hoffnung auf friedliche Weihnachten haben, weil sie durch den Geruch von Explosionen und Schüssen zunichte gemacht wird: um Zuversicht und Menschen, die sich für ihren Schutz und ihre Sicherheit einsetzen.
• Für die Menschen, die gestorben sind: um die Erfahrung des nie endenden guten Dufts ewigen Friedens in deinem Reich.
Du, Gott, hast einen Riecher für das, was wir brauchen, was uns guttut. Darauf vertrauen wir und dafür danken wir dir, wir loben und preisen dich heute und alle Tage unseres Lebens.
Maria Gleißl

Gabengebet

Herr und Gott, Gaben aus deiner Schöpfung sind auf deinem Altar bereitet. Brot und Wein erinnern uns an deine Güte und Menschenfreundlichkeit, die du schon seit Menschheitsbeginn erwiesen hast. Lass sie uns zur heilmachenden Nahrung werden, damit wir das Kommen Christi nicht aus den Augen verlieren. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Hochgebet – „Reich Gottes“

Präfation
Würdig ist es und recht, dir,
heiliger Gott, zu danken.
Was du durch die Propheten angekündigt hast,
hast du in Christus begonnen:
In ihm ist deine Herrschaft schon angebrochen,
wir aber sind eingeladen,
auch in unserem Leben
deinen Willen zu vollziehen und dich
den Herrn unseres Lebens sein zu lassen.
Am Ende der Zeiten wirst du dein Reich
sieghaft und unwiderstehlich aufrichten,
wenn die alte Erde vergangen ist
und wir mit verklärtem Leib
zu neuem Leben auferstehen.
Dann wird die Liebe alles erfüllen
und Friede und Freude werden ohne Ende sein.
Darum wollen wir heute schon
deine Herrlichkeit preisen
und deinen Ruhm verkünden
indem wir singen:
Sanctus

Gott, Vater der Menschen
und Herr des Himmels und der Erde,
dich bitten wir:
Sende den Heiligen Geist,
der alles neu macht,
über die Gaben von Brot und Wein,
und schenke sie uns wieder
als den Leib + und das Blut deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus.

Denn er nahm am Abend vor seinem Leiden
im Kreis der Apostel das Brot,
sprach das Dankgebet,
brach das Brot
und reichte es ihnen mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann nahm er auch den Kelch mit Wein,
pries deinen heiligen Namen,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens.
Akklamation

Dein Sohn ist wieder zu dir heimgegangen,
um für uns einen Platz
in deinem Reich zu bereiten.
Auf Erden aber hat er uns
diese Feier seines Todes
und seiner Auferstehung hinterlassen,
um unsere Hoffnung lebendig zu halten
und uns durch seinen Leib und sein Blut
für unseren Weg zu stärken.

Wir bitten dich, Vater:
Sei in uns mit deinem Heiligen Geist,
dem Geiste Jesu Christi,
dass er unseren Papst Franziskus,
unseren Bischof N.
und alle Bischöfe, uns selbst,
ja, belebe und stärke alle deine Gläubigen,
deinen Willen zu tun
um so dein Reich in dieser Welt voranzutreiben
und für seine ewige Vollendung zu bereiten.

Nimm den guten Willen all derer an,
die uns durch den Tod schon verlassen haben,
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
und schenke auch uns mit ihnen zusammen
Anteil an deinem göttlichen Leben
im Reich deiner Liebe und deiner Gerechtigkeit,
deines Friedens und deiner Herrlichkeit,
damit wir in den Lobgesang
deiner Heiligen einstimmen können
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Doxologie
(s.: Werner Eizinger, Impulse zum Eucharistischen Hochgebet, Butzon & Bercker, 03/2000)


Hochgebet – „Frieden“

Präfation
Wir danken dir, guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erhebt
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen von Gewalt
in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

„Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn –, da erfülle ich das Heilswort, das ich … gesprochen habe.“
Gott, unser Vater, erfülle sein Heilswort und lasse sein Reich kommen. – Beten wir gemeinsam: Vater unser im Himmel, …

oder
„Jahwe ist unsere Gerechtigkeit“ ruft Jeremia dem Volke zu. – Deckt sich das nicht auch mit unserer Bitte: „Gib uns das, was wir zum Leben brauchen“?
„Unser tägliches Brot gib uns heute“ ist Ausdruck des tiefen Vertrauens Jesu, der alles vom himmlischen Vater erwartet und der uns auffordert, es ihm gleichzutun. So beten wir gemeinsam: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Dem, den wir gut riechen können, die Hand zum Friedensgruß zu reichen, fällt leicht. Da ist keine große Distanz zu überbrücken. Ganz anders sieht es aus, wenn wir dem die Hand reichen sollen, über dem wir lieber die Nase rümpfen, der uns stinkt, den wir einfach nicht riechen können. Aber die Einladung zum Friedensgruß gilt allen und für alle. Das ist die einzige Chance, dass Frieden werde in dieser friedlosen Welt. Der Friede des Herrn, sei allezeit mit euch.
Maria Gleißl

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Schlussgebet

Gestärkt und ermutigt dürfen wir jetzt hinausgehen, um in der Welt Zeugnis zu geben von dir, Gott, und deiner Frohen Botschaft. Bleibe bei uns, damit wir wachsam und sensibel sind für die Anliegen der Menschen, zu denen du uns sendest. Lass uns nicht nachlassen in unserem Streben, die Welt mehr und mehr mit deinem Wohlgeruch des Friedens, der Hoffnung und der Liebe zu erfüllen. Darum bitten wir durch Christus, den Heiland, dessen Kommen wir voll Freude erwarten.
Maria Gleißl

Segen

Der Herr segne dich.
Er erfülle deine Füße mit Tanz und deine Arme mit Kraft.
Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit und deine Augen mit Lachen.
Er erfülle deine Ohren mit Musik und deine Nase mit Wohlgerüchen.
Er erfülle deinen Mund mit Jubel und dein Herz mit Freude.
Er schenke dir immer neu die Gnade der Wüste:
Stille, frische Wasser und neue Hoffnung.
Er gebe uns allen immer neu die Kraft, der Hoffnung ein Gesicht zu geben.
Es segne + dich der Herr.
(Aus Afrika)

Die hier veröffentlichten Gebete und Texte sind als Alternativen gedacht zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

Maria Gleißl, Pastoralreferentin; P. Karl Jansen SVD

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