13. Sonntag im Jahreskreis (C)

Liturgische Bausteine

Scheuen wir uns nicht, Prioritäten neu zu setzen

1. Lesung: 1Kön 19,16b.19-21
2. Lesung: Gal 5,1.13-18
Evangelium: Lk 9,51-62

Liturgischer Gruß

Der Gott des Lebens und der Freiheit, unser Erlöser, Jesus Christus, sei mit euch.

Einleitung

In vielen Bundesländern stehen die großen Ferien vor der Tür. Sinn und Zweck der Ferien ist es, aus dem Alltag herauszukommen, Ruhe zu finden, sich zu erholen und aufzutanken. In solchen Situationen tut es gut, innezuhalten und sich zu fragen, ob das aktuelle Leben wirklich so ist, wie es mir und den mit mir Lebenden gut tut. Oder ob manches hinterfragt werden müsste. Der heutige Gottesdienst kann dafür einige Anregungen geben.
Matthias Boensmann, Pfr.

Kyrie

Bereiten wir unser Herz, tragen wir vor Gott, was uns belastet, was auch zwischen uns, den Mitmenschen und Gott steht:

Herr Jesus Christus,
- du bist gekommen, den Menschen Gottes Vision von Freiheit, Gerechtigkeit Liebe nahezubringen. Herr, erbarme dich.
- Du hast Menschen berufen, dir auf dem vom Vater vorgegebenen Weg nachzufolgen, damit ihr Leben gelingen kann. Christus, erbarme dich.
- Du hast durch deinen Tod und deine Auferstehung uns den Weg zum Leben beim Vater eröffnet. Herr, erbarme dich.

Der Allmächtige schenke uns sein Erbarmen und geleite uns heute und in Ewigkeit. Amen.

Tagesgebet

Gott, danke für diesen Ruhetag, für den Sonntag. Wir dürfen uns auf die Ferien, den Urlaub freuen. Du willst, dass wir zur Ruhe kommen, heute hier und in den kommenden Wochen. Lass uns deine Spur im Leben erkennen und sprich in den Worten, die wir hören werden, zu unseren Herzen und unserem Verstand. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Matthias Boensmann, Pfr.

Fürbitten

Jesus Christus ist der Fluchtpunkt unseres Glaubens. Ihm folgen und vertrauen wir:

- Wir bitten für alle Menschen, die glauben wollen und dennoch von Zweifeln zerfressen werden, dass sie in den Fußspuren Jesu Halt und Zuversicht finden. Christus, höre uns.
- Wir bitten für alle, die körperlich und seelisch leiden, dass ihnen engagierte Helfer liebevoll zur Seite stehen.
- Wir bitten für alle, die Opfer von Gewalt, Unfällen und Naturkatastrophen (eventuell aktuelle Gegebenheiten einfügen) geworden sind, dass sie heil werden und ihre Würde wiedererlangen.
- Wir bitten für alle, die familiäre Probleme haben und darunter sehr leiden, dass sie den Weg der Versöhnung aufeinander zugehen können.

- (weitere Fürbitten)

- Wir bitten für alle unsere lieben Verstorbenen, die in ihrem Leben an dich geglaubt und auf dich gehofft haben, dass sie ihren Frieden bei dir, in deinem Reich, finden können.

Herr, du begleitest uns durch alle Höhen und Tiefen, die das Leben immer wieder neu für uns bereithält. Dafür danken wir dir heute und in Ewigkeit. Amen.

Gabengebet

Gott, Brot und Wein sind Gaben deiner wunderbaren Schöpfung. Du hast sie uns gegeben. Sie sind Zeichen dafür, dass du die Menschen liebst und uns viele Dinge auf der Welt anvertraust. Wandle diese Gaben, damit wir dich darin erkennen. Und wandle mit den Gaben auch uns, damit wir die richtigen Entscheidungen und Prioritäten im Leben setzen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Matthias Boensmann, Pfr.

Hochgebet – Nachfolge

Präfation
Ja, es ist würdig und recht
es ist gut und richtig, dir,
guter Gott, immer und überall
in unserem Leben zu danken,
denn in Jesus Christus hast du uns offenbart,
wer und wie du für uns bist:
ein menschen- und lebensfreundlicher Gott.

In ihm, Jesus Christus,
sind wir mehr als Frauen und Männer.
Wir alle sind Schwestern und Brüder,
die seinem Beispiel folgen wollen.

Wir danken dir,
denn deine frohe Botschaft ruft uns Menschen
zur Umkehr und zur Nachfolge,
zu Solidarität und Achtung voreinander.

So danken wir dir, Gott,
für das Leben und die Berufung
die du einem jeden von uns geschenkt hast.
Darum freuen wir uns und singen
mit allen Engeln und Heiligen des Himmels:
Sankus

Ja, guter Gott, du bist heilig
und du schenkst Heil,
doch die Welt, in der wir leben,
ist voll von Unrecht und Unterdrückung.
Sie trennt zwischen reich und arm,
unterscheidet zwischen mächtig und ohnmächtig,
grenzt oben von unten ab.

Als Christen sind wir oft sprachlos,
wenn wir dann das eine Wort sagen sollen,
das Menschen heilen kann;
wir sind oft ratlos,
wenn wir den ersten Schritt tun sollen,
diese unhaltbaren Zustände zu beseitigen.

Um dennoch nicht aufzugeben
im Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden,
feiern wir Eucharistie und denken an Jesus,
der mit allen teilt.
Mit ihm kam ein neuer Anfang in diese Welt.
Denn da waren Menschen, blind
vor Rechthaberei und Gesetzestreue.
Er sagte: Seht mit meinen Augen.
Da gingen ihnen die Augen auf.
Da waren Menschen,
taub vor hohlen Phrasen.
Er sagte: Hört mit meinen Ohren.
Da verging ihnen Hören und Sehen.
Da waren Menschen,
lahm und müde von stets neuer Enttäuschung.
Er sagte: Geht auf meinen Wegen.
Da folgten sie ihm nach.

Deshalb, guter Gott,
feiern wir jetzt Eucharistie
und sagen dir Dank für Jesus,
deinen Sohn und unseren Herrn.

Wir tun zeichenhaft, was er wirklich getan hat,
denn ihn hat sein Tun das Leben gekostet.
Menschen zum Durchblick zu verhelfen,
Menschen zur Umkehr der Werte zu bewegen,
das störte allzu sehr die Großen und Mächtigen.
Jesus aber fasste sein ganzes Leben
in einem einfachen Zeichen zusammen,
in Brot und Wein,
als er mit seinen Freunden
das Abschiedsmahl hielt.

So bitten wir dich, allmächtiger Gott:
Segne diese Gaben von Brot und Wein
durch deinen Geist
und vollende sie für uns
als den Leib + und das Blut deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus.

Damals brach Jesus das Brot.
Er dankte dir und gab es seinen Jüngern
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Darum bitten wir dich, Vater,
für deine Kirche:
Beschütze und führe sie;
gib ihr Frieden und Einheit
überall auf der Welt.
Gib unserem Papst Franziskus,
unserem Bischof N.
und allen Frauen und Männern,
die in deiner Kirche ein Amt verwalten,
Weisheit und Kraft.

Gedenke in deiner Güte auch der Menschen,
die in unserem Herzen
einen besonderen Platz haben.

Bleib all jenen treu,
die der Tod uns
in diesem Leben genommen hat.

Mit deinem ganzen Volk,
mit Maria, der Mutter des Herrn,
dem heiligen Josef,
mit den Aposteln und Märtyrern,
mit dem/der heiligen N.
und all deinen heiligen Frauen und Männern,
ja, mit allen Menschen auf der Erde,
die auf dich vertrauen,
bitten wir dich um deine Barmherzigkeit,
neigen wir uns vor deiner Größe
und sagen wir dir unseren Dank.
Doxologie
Quelle unbekannt

Hochgebet – „Frieden“
Präfation
Wir danken dir, guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erheben
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen
von Gewalt in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten,
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

In ihrer Not baten die Jünger Jesus, sie beten zu lehren. Die Worte, die er ihnen beibrachte, sind uns bis heute vertraut und mit ihnen wenden wir uns voller Hoffnung an Gott: „Vater unser im Himmel …“

Einleitung zum Friedensgebet

Friede ist ein hohes Gut. Er ist Geschenk, aber auch Resultat des zielstrebigen und geordneten Lebens im Glauben und in der Nachfolge Jesu Christi. Deshalb bitten wir: „Herr Jesus Christus, …, und schenke uns, ...“

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

DIE ERWIDERUNG IST FREIWILLIG
Wir haben die Verantwortung für unser Versagen,
aber nicht die Ehre für unsere Leistung.
Menschliche Freiheit ist eine Freiheit, Gott zu verraten.
Gewiss liebt Gott uns – doch die Erwiderung ist freiwillig.
Dag Hammarskjold

Schlussgebet

Gott des Lebens. Dein Wort haben wir gehört, das Brot des Lebens haben wir miteinander geteilt. Wir danken dir für diese Gemeinschaft und bitten dich: lass uns erfüllt nach Hause gehen, hilf uns die Gedanken, die uns auf neue Wege begleiten wollen, in unserem Herzen zu bewahren und wie Maria zu durchdenken. Dir sein Lob und Ehre, in alle Ewigkeit. Amen.
Matthias Boensmann, Pfr.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD

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