18. Sonntag im Jahreskreis (C)

Liturgische Bausteine

Lebensversicherung aus selbstgestrickten Laufmaschen

1. Lesung: Koh 1,2; 2,21-23
2. Lesung: Kol 3,1-5.9-11
Evangelium: Lk 12,13-21

Einleitung

Reichtum und Wissen – beide verfallen. Im Tode kann der Mensch nichts mitnehmen. Was bleibt, ist das Gute, das er anderen getan hat.
Dazu eine Erzählung aus Frankreich:
Ein Mann war gestorben und erschien vor Gottes Richterstuhl. Er zeigte Gott seine Hände und sprach: Sieh, Herr, sie sind rein.
Da schüttelte Gott traurig sein Haupt und antwortete: Schlimmer, sie sind leer.

Kyrie

GL 163,5 „Herr Jesus, auferstanden von den Toten“ 

Tagesgebet

Gott, oft geben wir uns mit dem Augenscheinlichen zufrieden und übersehen dabei, was wirklich wichtig ist. Lass uns jetzt aufmerksam auf dein Wort hören, damit wir begreifen, was wirklich zum Leben führt, zu einem Leben, das du für uns bereitet hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Fürbitten

Der Apostel Paulus fordert uns auf zu leben, wie es dem Glauben entspricht. Wir bitten Gott:
• Für alle, die Angst haben, zu kurz zu kommen oder zu versagen: Dass sie erfahren dürfen, dass sie auf Gott und die Mitmenschen vertrauen können.
• Für uns alle, wenn wir von den Pflichten des Alltags bedrückt werden: Dass wir nicht dem Stress erliegen und blind werden für das Gute und Schöne um uns.
• Für alle, die Reichtum um Reichtum auftürmen: Dass sie nicht vergessen, ihre letzte Sicherheit in Gott zu gründen.
• (Weitere Fürbitten)
• Für alle Sterbenden: Dass sie Frieden finden können in Gott.
Viele sagen: Es stürzt alles zusammen, eine Welt stirbt. Ich aber sage: Eine Welt entsteht! Der Tod existiert, ja, aber Christus hat den Tod überwunden. (Michel Quoist)

Gabengebet

Guter Gott, Brot und Wein haben wir bereitet. Sie sollen uns zur Gabe werden, die uns begreifen lässt, was Jesus für uns getan hat. Sein Opfer wollen wir hier feiern. Wir bitten dich, hilf uns, seinem Beispiel zu folgen. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

Hochgebet - „Lebensfülle“

Präfation
Wir danken dir, Gott,
dass wir leben dürfen,
dass wir lieben können,
dass wir Grund haben, uns zu freuen.
Wir danken dir,
dass das Leben zuweilen nur licht ist
und wir selber nur froh.
Danke für alle Großzügigkeit und alle
Schönheit, die unser Dasein durchziehen.
Für die neue Liebe,
für den alten Wein, für das geteilte Brot
und das unendliche Blühen.
Danke, dass Dinge sich wandeln
und Verhältnisse sich ändern.
Zeichen und Wunder – wieder und wieder!
Darum singen wir das Lob deiner Herrlichkeit.
Sanctus

Wunder und Zeichen – wieder und wieder!
Danke, Gott, für Jesus von Nazareth.
Er, der Freund der kleinen Feste und Leute,
hat sie mit uns geteilt.

Was uns nährt und was uns freut,
die Mühen der Arbeit
und die Träume vom Glück,
alles ist eingefangen
im Brot und im Wein.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Heiligen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus + mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot, reichte es seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Jesu Wort hat die Menschen aufgeweckt,
sein Leben sie aufgerichtet,
seine Auferweckung
die Menschen neu, ganz neu, sehen lassen.

Blinde haben die Schönheit der Dinge
und der Menschen geschaut.
Taube haben ihr Lachen vernommen,
Gekrümmte sich dem Himmel entgegengestreckt
und Unfruchtbare sich in guter Hoffnung wiedergefunden.

Überall dort, wo Jesus Menschen begegnet ist,
haben sich leere Krüge mit Wein gefüllt,
leere Hände mit Segen,
leere Augen mit Glanz und
leere Herzen mit Hoffnung.

Wir bitten dich,
hilf uns und der ganzen Kirche,
unserem Papst Franziskus und den Bischöfen,
deine Hoffnung heute zu leben,
deinen Trost zu geben,
wie Brot und Segen und Wein zu sein.

Mit Maria, der Mutter Jesu,
mit dem heiligen Josef, ihrem Gatten,
den Aposteln und Blutzeugen
und allen Heiligen, glauben wir:
Es wird sich vollenden,
was in Jesus seinen Anfang nahm.
Die Lebenskrüge aller
werden beginnen sich zu füllen
und sie werden randvoll werden und überlaufen.

In dieser Hoffnung sind
unsere Lieben von uns gegangen
und sie erhoffen dein Erbarmen.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Nimm dich ihrer an
und führe sie zur Vollendung bei dir.

Bis dahin aber wollen wir tun,
was Jesus uns sagt.
Doxologie
aus der Schweiz, Quelle unbekannt

Hochgebet – „Frieden“
Präfation
Wir danken dir, guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erhebt
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen von Gewalt
in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

Gott lädt uns ein, ihm zu vertrauen und uns immer neu vertrauensvoll an ihn zu wenden. So lasst uns jetzt beten, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, ...

Einleitung zum Friedensgebet

Frieden wird, wo wir aufrichtig und ehrlich um gutes Handeln bemüht sind. Tiefster und beständiger Friede wird, wenn wir Gott um seinen Frieden bitten: Herr Jesus Christus, ..., und schenke uns, ...

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

Gott führt jeden seine eigenen Wege, und der eine kommt leichter und schneller durchs Ziel als der andere. Was wir tun können, ist im Verhältnis zu dem, was an uns getan wird, in der Tat wenig. Aber das Wenige müssen wir tun. Das ist vor allem: beharrlich beten um den rechten Weg und dem Zug der Gnade, wenn er spürbar wird, ohne Widerstand folgen.
Edith Stein

Schlussgebet

Barmherziger Gott, weil dir etwas an uns gelegen ist, durften wir uns zu diesem Mahl des Lebens versammeln. Wir bitten dich. Bleibe mit deinem Segen bei uns und lass uns deinem Sohn, unserem Herrn Jesus Christus, auf seinem Weg zum Leben folgen. Dir sei Preis und Dank in Ewigkeit.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD
 

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