Gebetsmeinung des Papstes im Oktober

Oktober 2023

Wir beten für die Kirche, dass die Weltsynode hilft, sich vom Heiligen Geist prägen zu lassen.

Die Apostel hatten es einfacher. Während des ersten Apostelkonzils wurde lediglich eine Frage diskutiert, ob Heiden beschnitten werden müssen oder nicht. Die Gruppe, die diskutierte, war übersichtlich. Und als Petrus aufstand und von seinen Erlebnissen und Visionen berichtete, interpretierten die Anwesenden das als “Eingreifen Gottes", der auf diesem Weg seinen Willen kundgetan hat. Wenn man diese Bibelstellen heute liest, klingt alles irgendwie einfach.

Und jetzt steht das Treffen der Weltsynode vor der Türe. Die Kirche soll im Sinne des Heiligen Geistes umgestaltet werden. Alle sollen mitreden dürfen. Ganz besonders wichtig ist unserem Papst dabei das Gebet und der geistliche Aspekt, damit sich diese Umgestaltung auch wirklich am Willen Gottes orientiert. Stellt sich nur die Frage: Werden wir Gottes Willen bei dem Treffen der Weltsynode erkennen?

Ich bin gespannt.

Es kommen Christen aus allen Teilen der Welt zusammen. Laien erleben die Institution “Kirche”, Gemeinde und Pastoral anders als Kleriker. Junge Menschen stellen andere religiöse Fragen an Glaube und Kirche als die ältere Generation. Die Christen aus Asien sind mit anderen gesellschaftlichen Problemen konfrontiert als die in arabischen Ländern. Die kulturellen Traditionen in Afrika stellen die Christen vor andere Herausforderungen als die aus Europa. Abhängig vom jeweiligen Land, der Kultur, Gesellschaft und/ oder politischem System, werden in den Ortskirchen unterschiedliche theologische Fragen diskutiert und Streitgespräche geführt.

Wenn Christen aus aller Welt zusammentreffen, um miteinander zu reden und einander zuzuhören, wie werden diese Gespräche ablaufen? Und was für eine Relevanz haben dann die Ergebnisse der Weltsynode? Werden wir uns als Kirche tatsächlich so umgestalten, dass der kirchliche Lebensstil vom Dialog geprägt ist und andere sehen können, dass und wie wir vom Heiligen Geist geführt werden, so wie es unser Papst in der Gebetsmeinung formuliert hat?

In seiner Eröffnungspredigt sprach Papst Franziskus davon, was er für Erwartungen an die Synode hat: “Die Synode ist ein Weg der geistlichen Unterscheidung, der kirchlichen Unterscheidung, die in der Anbetung, im Gebet und im Kontakt mit dem Wort Gottes stattfindet ... Das Wort öffnet uns die Augen für die Unterscheidung und erleuchtet sie. Es richtet den synodalen Weg so aus, dass er keine kirchliche „convention“, keine Studientagung oder ein politischer Kongress ist, kein Parlament, sondern ein Ereignis der Gnade, ein Heilungsprozess unter der Leitung des Heiligen Geistes.”

Beten wir alle in diesem Anliegen.

Simone Nefiodow, Dipl.-Theologin

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