Gebetsmeinung des Papstes im Mai

Am wichtigsten scheint mir, dass die jungen Menschen hören lernen. Nur wer zu hören versteht, kann weise werden (vgl. Sprüche 23,19), und dazu brauchen die jungen Menschen nicht nur "gesunde Ohren", sondern auch ein hörendes Herz. Ist eine Gotteserfahrung möglich, ohne dass der Mensch ein hörendes Herz und offene Ohren hat? Was beeinflusst diese Haltung? Und was behindert diese Haltung?

Wissen die jungen Menschen heute eigentlich, dass sie von Gott gerufen werden? Dass sie Gottes Stimme hören können? Dass jeder Einzelne von ihnen von Gott angesprochen und beim Namen gerufen wird?

Wenn wir in der Bibel nach Textstellen suchen, die sich mit dem "Hören" beschäftigen, dann wird sehr deutlich, wie essentiell wichtig diese Haltung für den Glauben ist. Gott ruft den Menschen beim Namen. Er ruft ihn in seine Nachfolge, dazu, bestimmte Aufgaben zu erfüllen, in seinem Namen zu sprechen. Gott ruft den Menschen immer wieder voller Liebe dazu auf, auf ihn, auf seine Propheten und seine Gesetze zu hören. An anderen Stellen beklagt Gott, dass sein Volk nicht auf ihn gehört hat, und es zu einer Katastrophe gekommen ist.

Die Stimme Gottes zu hören, wie auch immer das individuell erlebt wird, ist eines der Fundamente für eine persönliche Beziehung und für den gelebten Glauben zu Gott. Wir leben in einer Zeit, in der diese persönliche Beziehung wichtiger ist denn je, denn unser Glaube wird immer wieder und auf sehr verschiedene Weise herausgefordert und in Frage gestellt.

Passend dazu verweist unser Papst auf Maria, als ein Vorbild für diese Haltung. Nutzen wir den Monat Mai, der unsere Aufmerksamkeit zusätzlich auf die Person Marias lenkt, und beten wir in den Anliegen des Monats für die jungen Menschen.