Gebetsmeinung des Papstes im Mai 2020

Mai 2020

Wir beten dafür, dass die Diakone durch ihren treuen Dienst am Wort und an den Armen ein inspirierendes Zeichen für die ganze Kirche sind.

Vermutlich spricht unser Papst hier von den ständigen Diakonen, also von den verheirateten Klerikern, die nicht Priester werden. Offen gesagt, ich bin sehr begeistert, dass wir diesen alten Dienst wiederentdeckt haben. Sie sind eine Bereicherung für unser kirchliches Leben.

Ihr Dienst an den Armen macht uns neu bewusst, dass nicht nur die Caritas und die kirchlichen Institutionen für den Kampf gegen Armut zuständig ist. Denn Arme und Kranke gibt es in jeder Gemeinde. Der Dienst der Diakone rückt unsere hilfsbedürftigen Gemeindemitglieder wieder mehr in den Mittelpunkt.

Diakone erinnern uns daran, dass jeder Bereich unseres Lebens von der christlichen Nächstenliebe und der Evangelisation durchzogen sein soll und der Mittelpunkt die Liturgie und das Wort Gottes sind.

Als verheiratete Kleriker sind Diakone in der heutigen Zeit, in der so viele Ehen in der Krise sind und unser christliches Verständnis von Ehe hinterfragt wird, ein lebendiges Zeugnis dafür, dass Kleriker sehr wohl von den Schwierigkeiten in einer Ehe wissen und trotzdem am christlichen Ideal festhalten können. Ein wichtiges Zeichen für alle, die das christliche Eheverständnis in Frage stellen oder mit Eheproblemen kämpfen.

Ich war bei einem Einkehrtag für die Ehefrauen von ständigen Diakonen, und ich hatte wirklich packende Gespräche mit den Frauen. Offen sprachen sie über die Herausforderungen, mit einem Kleriker verheiratet zu sein und eine Familie zu haben. Richtig spannend waren die Zeugnisse deren, deren Ehemänner als ständige Diakone in einem Zivilberuf tätig waren und neben der Familie noch Aufgaben in der Gemeinde wahrgenommen haben.

Diakone sind häufig Brückenbauer zwischen der „kirchlichen Welt“ und der „weltlichen Welt“. Oft verschafft ihnen das Autorität und Glaubwürdigkeit, zum Beispiel wenn es um die Frage geht, wie der Einzelne seinen Glauben in einer nicht christlichen Arbeitswelt leben kann, oder wie Beruf und Familie dem christlichen Anspruch gerecht werden können, und anderes.

Diakone sind wichtig, für die Kirche, ihre Glaubwürdigkeit und für uns. Unterstützen wir sie in diesem Monat besonders durch unser Gebet, damit sie durch ihren Dienst ein inspirierendes Zeichen für die ganze Kirche sein können.

Simone Nefiodow, Dipl.-Theologin

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