Gebetsmeinung des Papstes Februar 2020

Februar 2020

Wir beten dafür, dass der Hilferuf unserer Schwestern und Brüder auf der Flucht gehört und beachtet wird – insbesondere der Opfer des Menschenhandels.

Auf den Hilferuf der Migranten hören
Die Zahl der Opfer von Menschenhandel wird laut der International Labour Organisation auf ungefähr 18,7 Millionen Menschen geschätzt, davon sind vermutlich 4,5 Millionen Menschen Opfer sexueller Ausbeutung. Die Free Foundation schätzt die Zahl auf etwa 45,8 Millionen Menschen. Dazu zählen Opfer von klassischer Sklaverei, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Leibeigenschaft, Zwangsprostitution, Zwangsheirat und Menschenhandel. Der Anteil der Frauen wird je nach Organisation auf 55%, oder sogar 80% geschätzt. In Deutschland ist laut BKA die sexuelle Ausbeutung die häufigste Form von Menschenhandel. Die Zahl der Flüchtlinge wird aktuell auf 70,8 Millionen geschätzt.

Anders formuliert: Unser Papst stellt in der aktuellen Gebetsmeinung damit mehr als 100 Millionen Menschen in das Zentrum unseres Gebets. Und diese Zahlen stehen nur für die Opfer. Wenn sich etwas ändern soll, sollten die Täter und diejenigen, die etwas an den Strukturen ändern könnten, ebenfalls ins Gebet eingeschlossen werden.

Was denken Sie, wenn Sie solche Zahlen hören? Denken Sie, da kann auch mein Gebet nichts ändern? Oder denken Sie an die vielen Wunder, die die Beter bewirkt haben? Erinnern Sie sich, wie oft die Rolle von Papst Johannes Paul II. betont wird, wenn es um den Untergang des Kommunismus geht! Selbst Der Spiegel musste das anerkennen und betitelte einen seiner Artikel – Zitat: „Mit der Kraft seines Glaubens trug Johannes Paul II. zum Untergang des kommunistischen Imperiums bei.“ Denn Fakt ist: Unser beharrliches Gebet kann viel ändern.

Wenn wir darum beten, dass der Hilferuf unserer Brüder und Schwestern gehört wird, dann unterstützt es unsere Glaubwürdigkeit, wenn dem Gebet die Taten folgen. Beispiel Kakao: Keiner muss auf Kakao verzichten, aber wir können uns informieren, ob der Kakao mit Hilfe von Kindersklaven geerntet wurde, und dann entscheiden, ob wir nicht doch lieber das tun, um das wir beten, also den Hilfeschrei hören und unseren Kakao woanders kaufen. Und das gilt für viele Produkte, die in unserem Einkaufswagen landen. Jeder von uns kann irgendwo anfangen. Muss unser Geld wirklich immer den Ländern gegeben werden, die für Ausbeutung und Menschenhandel bekannt sind, in denen Rechtlosigkeit und Gewalt herrschen und Frauen unterdrückt werden?

Jeder von uns kann sein Gebet durch aktives Tun unterstützen. Die Steyler Missionare haben in der ganzen Welt Projekte, und wir können das unterstützen.

Lassen Sie mit unserem Gebet und unserem Tun gemeinsam etwas verändern. Unsere Vorfahren haben damals, als hier bei uns die Ausbeutung üblich war, für Veränderung gekämpft und es auch geschafft, Schritt für Schritt die Verhältnisse zu verbessern. Es ist möglich, die Dinge zum Besseren zu wenden. Dafür brauchen unsere Brüder und Schwestern unser Gebet. Beten wir also und hören wir auf den Hilferuf unserer Brüder und Schwestern.


Simone Nefiodow, Pastoralreferentin

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