Gebetsmeinung des Papstes im April

April 2019

Wir beten zu Gott, unserem Vater, für Ärzte und deren humanitäre Mitarbeiter/Innen, die in Kriegsgebieten ihr Leben für andere riskieren.

Die modernen Helden im Kino haben Superkräfte, oder wenigstens sind sie genialer als die anderen Menschen, sie bekämpfen das Böse, und unter Einsatz ihres Lebens und persönlicher Opfer retten sie die Welt. Sie sind Helden. Und sie sind psychisch, sagen wir mal, instabil. Wutausbrüche, Komplexe, Einsamkeit, Schuldgefühle, Beziehungsprobleme, unerfüllte Liebe, Verlustängste – die Helden von heute sind voller innerer Konflikte und leiden.

Trifft das nicht auch in gewisser Weise auf die Helfer in Krisengebieten zu? Sie sind keine Götter, aber durch ihr Fachwissen besitzen sie eine besondere Fähigkeit, um vielen Menschen zu helfen. Sie wählen ein riskantes Leben und versuchen nach Kräften unter erschwerten Bedingungen Leben zu retten.

Diese Helfer könnten einen sicheren, „normalen“ Weg zur Arbeit haben. Aber sie nehmen es auf sich, auf Schotterwegen und durch Minengebiete zur Arbeit zu fahren. Sie könnten geregelte Arbeitszeiten haben, sie könnten bei ihrer Arbeit auf die neueste Technik zugreifen, ihnen wäre das Arbeiten unter Bomben und Munitionsfeuer erspart.

Das „normale“ Berufsleben hält schon viel Leid und Elend bereit. In Krisengebieten zu arbeiten ist eine deutliche Portion schrecklicher, eine Negativsteigerung von Gewalt und Tod. Und ihr eigenes Leben ist in Gefahr. Die Schreckensbilder dieser Erlebnisse werden sie vielleicht nie mehr los.

Man kann durchaus etwas Heldenhaftes in ihrem Handeln sehen. Ich gebe zu, ich zeichne die Arbeit der Ärzte und humanitären Mitarbeiter sehr schwarz-weiß. Niemand würde so einen Dienst übernehmen, wenn es nicht erfüllend wäre und das Gefühl vermitteln würde, wirklich etwas bewirken, wirklich helfen zu können. Dennoch höre ich hin und wieder von diesen Helfern, dass es ihnen schwer fällt, diese Erlebnisse zu verdauen. Und die Konsumwut und das Jammern der Menschen hier werden nicht selten als unverschämt und undankbar empfunden. So einfach ist das alles nicht.

Jetzt stellt unser Papst diese Menschen vor uns und bittet um unser Gebet. Eigentlich braucht es nicht viele Worte, um das zu kommentieren. Humanitäre Helfer in Kriegsgebieten durch unser Gebet zu unterstützen, dass sie dort den Opfern wirklich helfen können, dass sie ihren Einsatz überleben, dass sie das alles gut verkraften – wer kann diese Bitte ausschlagen?

Simone Nefiodow, Pastoralreferentin

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Facebook und Youtube welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen