Gebetsmeinung des Papstes - Dezember 2017

Dezember 2017

Für die älteren Menschen, dass sie mit Unterstützung von Familie und Gemeinde den Glauben verbreiten und die nachfolgende Generation in die Zukunft führen.

Simone Nefiodow, Dipl. Theologin, Sankt Augustin

Bei meiner Oma hing so ein langes, dunkel gehaltenes Bild an der Wand, irgendwie riesengroß, es war fast so lang wie das Ehebett. Das Einzige, was zu sehen war, war ein langer Fels. Ich erinnere mich noch, wie verwundert ich war, dass meine Oma ein so karges und nichtssagendes Bild aufgehängt hatte. Meine Oma erklärte, dass dieses Bild die Grotte von Lourdes darstellte. Dann erzählte sie mir von ihrer Pilgerreise nach Lourdes. „Dort berührt der Himmel die Erde“, sagte sie, und sie schwärmte davon, wie schön es in Lourdes sei. Außerdem kann man dort Wunder erleben. Zu der Zeit, als meine Oma nach Lourdes pilgerte, kam auch ein sterbenskranker Mann dorthin. Er war blind und brauchte einen Rollstuhl. Die Ärzte meinten, er würde die Reise nicht überleben. Man hatte ihn bereits in Lourdeswasser gebadet, und als nächstes sollte er wie alle Kranken an der eucharistischen Segnung teilnehmen. Der Priester kam näher und gab jedem Kranken einen persönlichen Segen mit dem eucharistischen Herrn in der Monstranz. Da sprang der Mann aus dem Rollstuhl auf und rief: „Ich kann wieder sehen!“ Und am selben Tag brachte er Kranke zur Grotte und half, sie in Lourdeswasser zu baden. Seit diesem Tag stand für mich fest: lch fahre nach Lourdes! 

Gläubige alte Menschen besitzen etwas unsagbar Kostbares: Lebens- und Gotteserfahrung. Sie haben ihr Leben mit Gott verbracht und können den jungen Menschen Vertrauen in Gottes Führung, Vertrauen in Gottes Vergebung und Glauben an diesen wunderbaren und barmherzigen Gott vermitteln, weil sie es durch ihr Leben bezeugen können. Kein Mensch verbringt sein Leben mit Gott, wenn er oder sie nicht Gebetserhörungen und Gotteserfahrungen machen würde. Und nach 60, 70, 80 Jahren oder mehr haben Christen viel Erfahrung mit Gott gesammelt. 

Nehmen wir zum Beispiel die Kriegserzählungen – ich habe so viele Geschichten gehört, in denen wie durch ein Wunder Menschen die gefährlichsten Situationen im Krieg überlebt haben, während ihre Familie für ihre Sicherheit gebetet hat. Oder schauen wir auf die vielen Beispiele menschlichen Versagens – wie viele Gläubige können bezeugen, wie Gott ihnen in die Abgründe ihres Lebens gefolgt ist und sie von dort herausgeführt und ihr Leben wieder zum Guten geführt hat. Oder betrachten wir die vielen gelungenen Leben, wie Gläubige von den Segnungen Gottes in ihrem Leben berichten.

Geben wir den älteren Menschen die Gelegenheit, Zeugen für Gott zu sein und den Glauben verbreiten zu helfen. Beten wir in diesem Gebetsanliegen unseres Papstes.

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