Missionsgebetsmeinung des Papstes - Mai 2016

Mai 2016

Wir beten zu Gott unserem Vater, dass Familien, Gemeinschaften und Gruppen den Rosenkranz beten für die Evangelisierung und den Frieden in der Welt.

P. Jean-Prosper Agbagnon SVD, Togo

Als Hintergrund des Rosenkranzgebetes verweist man auf das Vaterunser als Kettengebet für Laien und die wachsende Beliebtheit des "Ave Maria" seit dem 13. Jh.

Als der Engel des Herrn Maria die Botschaft der Empfängnis des Heilands brachte, sagte er: "Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir" (Lk 1,28). 

Bei ihrer Begegnung mit Maria rief ihre Kusine Elisabeth erfüllt vom Heiligen Geist mit lauter Stimme: "Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes" (Lk 1,42). 

Seit dem späten Mittelalter wiederholen gläubige Menschen weltweit in Verbundenheit mit der Mutter Gottes dieses bekannteste katholische Mariengebet. Es sind Worte des Grußes und der Fürbitte, die in Form einer biblischen Meditation zur Vergegenwärtigung und Aktualisierung, zur Ergänzung und Betrachtung des rettenden Wortes Gottes und des Psalmenzeugnisses im Rahmen des liturgischen Gebetes dienen. Dabei betrachten diese frommen Seelen mit Maria durch die freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnisse Jesus den Messias in seinen verschiedenen Lebensphasen und Sendungsetappen. Damit bemühen sie sich darum, dem göttlichen Sohn ähnlich zu werden und ihn durch ihr Leben zu verkünden. So steuert diese andächtige Intensivierung der Gemeinschaft mit Christus nicht nur zur Evangelisierung bei, sondern steht zugleich auch im Dienst des Weltfriedens, indem sie Gottes barmherzige Liebe durch Jesus Christus auf die gesamte Schöpfung ausgedehnt sieht und sie in Andacht ausstrahlen lässt.

Dass der Rosenkranz eine Waffe der Liebe ist und als ein weltumspannendes Gebet für den Frieden wirkt, haben Heilige immer wieder erkannt und uns schätzen gelehrt. Niemand geringerer als Papst Pius X. sagte einmal: "Gebt mir eine Armee von Rosenkranzbetern und ich werde die Welt erobern."

Papst Franziskus tut gut daran, das Gebet des Rosenkranzes als Mittel für die Evangelisierung und den Frieden hervorzuheben. So lädt er in diesem Monat Mai, der in besonderer Weise Maria, der Mutter Gottes, geweiht ist, dazu ein, dem Rosenkranz erneut besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Mit Papst Franziskus wollen wir in Familien, Gemeinschaften und Gemeinden bei diesem uralten und einzigartigen, meditativen und christozentrischen Gebet aufs Neue unseren Blick auf das Antlitz des Erlösers richten, um seinem Lebensvorbild der Freude, des Lichts, der Annahme von Schmerzen und Tod und seiner geheimnisvollen Verherrlichung angeglichen zu werden. Möge diese meditative Rückbesinnung auf die bedeutsamen Momente der Heilsgeschichte in der Form der Verkündigung zum Frieden und zur Versöhnung in der Welt dienen, indem wir Christus, den Friedensfürsten, in den Mittelpunkt unseres Lebens und unseres Glaubens, unseres persönlichen Inneren und unserer Gesellschaft gestellt sehen.

"Der Rosenkranz ist das beste aller Gebete" (Franz von Sales)


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