Missionsgebetsmeinung des Papstes - Juni 2016

Juni 2016

Wir beten zu Gott unserem Vater, dass Seminaristen und Männer und Frauen, die in einen Orden eintreten, glaubwürdige Begleiter finden, die die Freude des Evangeliums leben.

P. Jean-Prosper Agbagnon SVD, Togo

Um glaubwürdige Begleiter in der Berufungsausbildung 

"Kommt und seht" (Joh 1,39).

Diese Antwort Jesu auf die Frage der Suchenden nach seiner Wohnung gibt zugleich Auskunft über den Ort der geistlichen Berufung.

Laut § 2 des tridentinischen Konzils sollen die Priesteramtskandidaten so ausgebildet werden, "dass sie, von der Liebe zur Kirche Christi erfüllt, dem Papst als Nachfolger Petri in demütiger und kindlicher Liebe ergeben sind und dem eigenen Bischof als dessen treue Mitarbeiter anhängen und gemeinsam mit den Mitbrüdern ihren Dienst leisten; durch das Gemeinschaftsleben im Seminar und durch die Pflege des Bandes der Freundschaft und der Verbindung mit anderen sind sie für die brüderliche Einheit mit dem Diözesanpresbyterium vorzubereiten, als dessen Mitglieder sie im Dienst der Kirche stehen werden." 

Zu den Aufgaben eines Ausbildungsverantwortlichen gehören nicht nur die spirituelle Ausbildung von Seminaristen und Ordensanwärtern, die Unterstützung bei der Abklärung und Vertiefung des Glaubens und der persönlichen Berufung, sondern darüber hinaus die Organisation von Einkehrtagen, die Durchführung von Lehrveranstaltungen sowie der intensive Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Von den Begleitern wird nicht nur Kompetenz, sondern auch Glaubwürdigkeit erwartet. Bei Geistlichen mit solchen Qualitäten können die Kandidaten unter strengster Vertraulichkeit Fragen und Schwierigkeiten im Gebetsleben und auf dem Berufungsweg besprechen.  

Indem in ihrer persönlichen Begegnung mit Christus ihr Herz und ihr gesamtes Leben von der Freude des Evangeliums erfüllt werden, sollen die Ausbilder die ihnen anvertrauten Anwärter glaubwürdig inspirieren, formen und führen. So besteht die Ausbildung nicht nur in formalen Lehren und Anweisungen, sondern vielmehr werden die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Verkünder des Evangeliums durch die Kohärenz ihres Lebens zu einem entscheidenden Kriterium in der Klärung der Berufung. Und daraus ergibt sich die Einübung in die praktische Umsetzung dieser Berufung und die darauf ausgerichtete kognitive, spirituelle und pragmatische Ausbildung von Priesteramtskandidaten und Ordensanwärtern. Daher betrachtet Papst Innozenz XI. in seinem apostolischen Schreiben "Sacrosancti apostolatus" den Begleiter mit einer gewissen Selbstverständlichkeit als einen "geistlichen Vater" und "geistlichen Lehrer". Wenn man bedenkt, was diese Aufgabe von einem Begleiter abverlangt, versteht man zu gut, wieso der Heilige Vater zum Gebet einlädt.

Mit Papst Franziskus beten wir für die Seminaristen sowie Männer und Frauen, die in einen Orden eintreten, damit sie glaubwürdige Begleiter finden, die die Freude des Evangeliums leben.


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