Allgemeine Gebetsmeinung des Papstes - Februar 2016

Februar 2016

Wir beten zu Gott unserem Vater, dass wir auf die Schöpfung sorgsam achten, indem wir sie schützen und pflegen als kostbares Erbe für künftige Generationen.

Simone Nefiodow, Dipl.-Theologin

Wer hinterlässt seinen Kindern nicht gerne etwas - das Haus, die Firma, etwas Geld? Welche Eltern versuchen nicht ihren Kindern die bestmögliche Zukunft zu ermöglichen, indem sie deren Talente fördern oder in eine gute Schulbildung investieren? Das ist auch der Grund, warum eine Lebensversicherung abgeschlossen wird, damit unsere Lieben nach unserem Tod etwas haben und abgesichert sind. 

Auch Gott als sorgender Vater hat uns etwas gegeben, damit es uns gut geht: seine Schöpfung. Einen wunderbaren Planeten, für den wir von Gott die Verantwortung übertragen bekommen haben, dessen Früchte und Gesetze wir nutzen, aber auch pflegen sollen - für uns und unsere Kinder. 

Schon wieder Umweltschutz - denkt vielleicht der Eine oder Andere genervt. Immer wieder werden wir mit Berichten und Bildern über die Zerstörung unserer Umwelt geradezu "bombardiert". Aber es ist gesunder Eigennutz, jedem von uns immer und immer wieder die Bewahrung der Schöpfung ins Gedächtnis zu rufen, so lange, bis sich tatsächlich ein anderer Umgang mit Gottes Schöpfung durchgesetzt hat, denn wir brauchen zum Überleben eine intakte Umwelt.  

Was also kann ich tun, um Gottes Schöpfung zu bewahren? Ein erster Schritt wäre es, mich zu informieren, wo und wie ich Produkte erhalte, deren Herstellung die Umwelt schonen. Ein zweiter, zugegeben unbequemer Schritt wäre es, mein eigenes Verhalten zu überdenken und gegebenenfalls zu verzichten, um einen Beitrag zum Erhalt der Schöpfung zu leisten. Wie sauber, sparsam, nachhaltig bzw. biologisch lebe ich? Achte ich immer darauf, dass mein Konsum nachhaltig ist? Bin ich bereit auf die Produkte zu verzichten die der Umwelt schaden, selbst wenn das bedeutet, mehr Geld auszugeben? Bin ich bereit zum Verzicht, zum Wohl der mir von Gott anvertrauten Schöpfung? Ein dritter Schritt wäre es, meine Zeit, mein Engagement und vielleicht auch mein Geld einem Projekt von Christen zur Bewahrung der Schöpfung zur Verfügung zu stellen.

Unsere Kinder sollten die Chance auf ein gesundes Leben haben, auf Essen, das nicht von Chemie verseucht, auf eine Zukunft, in der Tiere und Pflanzen nicht ausgestorben und sauberes Trinkwasser oder saubere Luft nicht purer Luxus sind. Es mag sein, dass diese pessimistischen Zukunftsszenarien schon so lange auf uns einprasseln, dass nicht wenige von uns dagegen resistent sind. Leider sind sie noch immer realistische Zukunftsszenarien. 

Aber es gibt noch einen weiteren Grund, sorgsam mit unserem Planeten umzugehen. Er ist das Werk Gottes. Das alleine macht ihn schon wertvoll. Wir können in dieser Schöpfung Gottes Liebe zu uns erkennen, Gottes Größe und seine Allmacht werden in ihr angedeutet. Und sie dient dem Lobpreis Gottes, wie es in Psalm 148 heißt: Lobt ihn, Sonne und Mond, lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne, lobt ihn, alle Himmel und ihr Wasser über dem Himmel! Loben sollen sie den Namen des Herrn" (Psalm 148). 

Papst Franziskus fand in einer seiner Predigten letztes Jahr deutliche Worte: "Ein Christ, der die Schöpfung nicht bewahrt ... ist ein Christ, dem die Arbeit Gottes egal ist, jene Arbeit, die aus der Liebe Gottes zu uns entstanden ist". Harte Worte. Leider sind es auch wahre Worte. 

Beten wir um die Einsicht und um die Kraft, dass wir selbst und andere schnell die Wege beschreiten, die unsere Schöpfung vor weiterer Zerstörung bewahren, und sichern wir so die Zukunft unserer Kinder.


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