Missionsgebetsmeinung Januar 2014

Januar 2014

…für alle, die an Christus glauben: segne ihre Bemühungen um die Einheit im Glauben und lass sie durch deinen heiligen Geist Wege zueinander finden.

Norbert Cuypers SVD

Wer über den Weg der Einheit und Versöhnung innerhalb der christlichen Konfessionen ernsthaft nachdenkt, oder gar dafür beten will, wie es Papst Franziskus für den Monat Januar anregt, der kommt an einer Gestalt der jüngeren Kirchengeschichte nicht vorbei: Frère Roger Schütz, der Gründer der „Communauté“ von Taizé. Wie kein anderer hat er konsequent versucht, zusammen mit den Brüdern seiner kleinen Gemeinschaft den Weg der Einheit vorzuleben, – und das in einer sehr unaufgeregten Weise: still und schlicht, von der Liebe zu Christus getragen. 

In einem jüngst veröffentlichten Buch – „Die Liebe wagen“ – mit bisher kaum bekannten Texten des 1915 in einem Bergdorf der Westschweiz geborenen Pastorensohns, kann man nachlesen, warum es für Frère Roger so wichtig war, dass die Christen sich versöhnen, und damit wohl auch zur Einheit finden. Er schreibt: „Gott möchte nicht, dass wir unter den alten oder neuen Spaltungen zwischen den Christen leiden. Jahrhundertelang wurden diese Spaltungen betont. Wer immer wieder auf die trennenden Ereignisse zurückkommt, verhindert, dass sich eine tiefe Wunde schließt, die heilen muss.“ 

In meinem Leben als gläubiger Christ und Seelsorger habe auch ich im Laufe der Jahre gelernt, eher auf das zu schauen, was mich mit Menschen anderer Religionen oder Konfessionen verbindet, statt immer wieder das hervorzuheben, was mich von diesen Menschen trennt. Dabei geht es mir nicht um das Einebnen von Unterschieden in der Glaubenslehre, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, sondern um das Wachstumspotential das ich mir und anderen ermögliche, wenn ich schaue, wo ich mit meinem Mitmenschen Gemeinsamkeiten habe, die uns in Liebe verbinden und stark machen für gemeinsame Ziele. 

Frère Alois, der derzeitige Prior von Taizé, fragte sich und rund 4000 Jugendliche, die sich zusammen mit den Brüdern für das Gebet versammelt hatten: „Worauf kommt es bei der Suche nach Einheit, nach Versöhnung und Solidarität, besonders an? Eine Antwort ist: auf die Fähigkeit, uns in den anderen hineinzuversetzen und die Wirklichkeit so zu sehen, wie der andere sie sieht.“

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