Missionsgebetsmeinung - Februar 2014

Februar 2014

… für die Bischöfe, Priester und Ordensleute: um die Bereitschaft mit glaubensfrohen Laien das Evangelium bis an die Grenzen der Erde zu verkünden.

Norbert Cuypers SVD

Laut Duden bezeichnet man mit „Großherzigkeit“ eine „selbstlose Gesinnung“. Einem „großherzigen“ Menschen geht es also in erster Linie nicht um sich selbst, um seinen Namen, seine Ehre und seine Karriere. Einen „großherzigen Menschen“ kann man vielmehr an seiner „selbstlosen Gesinnung“ anderen gegenüber erkennen. Das alles ist natürlich auch wahr für einen Christen, der sich in den „missionarischen Dienst“ der Kirche stellt. Es ist wohl im weiteren Sinne genau diese „Großherzigkeit im missionarischen Dienst“ zu der Papst Franziskus auch und gerade die jungen Menschen ermutigen möchte, wenn er ihnen beispielsweise sagt: „Immer wieder sagt man mir: ‚Padre, was für schlimme Zeiten … da kann man doch nichts machen.’ Wieso soll man nichts machen können? Und ich erkläre, dass man sehr viel machen kann. Aber wenn ein Jugendlicher mir sagt ‚Was für schlimme Zeiten, Padre, da kann man nichts machen!’, dann schicke ich ihn zum Psychiater, nicht wahr?“ 

Und woran denkt Papst Franziskus wohl, wenn er dazu einlädt, um „Zusammenarbeit im missionarischen Dienst“ zu beten? Mir persönlich fallen dazu einige seiner Fragen ein, die er zwar den Bischöfen des Koordinations-Komitees des CELAM anlässlich ihrer Generalversammlung am 28. Juli 2013 im Studienzentrum von Sumaré, Rio de Janeiro, stellte, die für Bischöfe und Priester in Europa wohl aber genauso zu bedenken wären: „Sind wir Hirten – Bischöfe und Priester – uns der Sendung der Laien bewusst und von ihr überzeugt; geben wir ihnen die Freiheit, die Sendung, die der Herr ihnen anvertraut, im Einklang mit ihrem Weg als Jünger zu unterscheiden? Unterstützen und begleiten wir sie, indem wir jegliche Versuchung zu Manipulation und unrechtmäßiger Unterwerfung überwinden? Sind wir immer offen, uns auf der Suche nach dem Wohl der Kirche und ihrer Sendung in der Welt hinterfragen zu lassen? Fühlen sich die Pastoralassistenten und die Gläubigen allgemein als Teil der Kirche, identifizieren sie sich mit ihr und bringen sie sie den Getauften, die sich von ihr distanziert und entfernt haben, nahe? 

Längst dürfte klar sein, dass in unseren Breitengraden das Evangelium neu verkündigt gehört und zwar nicht nur von „missionarischen Spezialisten“, sondern auch und vor allem von allen Getauften.


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