Allgemeine Gebetsmeinungen - April 2014

April 2014

Für die Regierungen in aller Welt: Um Respekt und Bewahrung der Schöpfung und um gerechte Verteilung der Ressourcen.

P. Christian Tauchner SVD

Es dauert nicht mehr lange: In wenigen Monaten, wahrscheinlich um den 20. August herum, werden wir auf unserer Erde wieder all die Ressourcen verbraucht haben, die uns eigentlich für das ganze Jahr zur Verfügung stehen – von diesem Tag an leben wir auf Kosten der zukünftigen Generation oder anderer Menschen. Das ist die Berechnung, zu der verschiedene Analysen (zum Beispiel diese) unseres Konsumverhaltens und der Fähigkeit der Erde kommen, die Menschheit zu ernähren. Keine Frage, in unseren mitteleuropäischen Ländern beanspruchen wir mit unserem Lebensstandard den Löwenanteil an möglichen Ressourcen. 

Die Gebetsmeinung geht davon aus, dass die Regierungen in aller Welt für diese gerechte Verteilung der Ressourcen zuständig sind. Das ist zum Teil wohl richtig. Es ist aber auch richtig, dass ein großer Teil der Entscheidungen über den weltweiten Verbrauch gerade nicht von den Regierungen, sondern von anonymen Korporationen und Unternehmen getroffen wird. Zum Beispiel: Die mörderischen Konflikte in Afrika um manche der Erden, ohne die wir keine Handys hätten, kommen selten in unsere Nachrichten und sind dann immer noch konfuse Berichte über Bandenkriege und Mafias. Nichts desto weniger handelt es sich dabei um handfeste Kriege mit zahllosen Toten, die wegen dieser Ressourcen stattfinden. Die Lösungen solcher Konflikte sind sicher auch nicht einfach zu finden. 

Klar scheint allerdings zu sein: Unser eigener Lebensstil hat viel mit dem übergroßen Verbrauch der Ressourcen zu tun (zum Beispiel findet sich dazu in der STADT GOTTES des vergangenen Monats ein interessanter Artikel). Gerade für die Christen geht es dabei um die Schöpfung und ihre Bewahrung. Von daher würde die Gebetsintention auch gut in den September passen, weil diese Zeit im Kirchenjahr neuerdings besonders mit der Schöpfung und ihrer Bewahrung zu tun hat. 

Für jede und jeden von uns bietet sich zum rechten Gebet um Respekt und Bewahrung der Schöpfung an, sich den eigenen „ökologischen Fußabdruck“ anzuschauen. Daran sollte sich ablesen lassen, wie viel an Ressourcen jeder verbraucht (eine Anleitung steht meist dabei). Vielleicht ergeben sich aus dieser Meditation sogar Vorschläge, was am eigenen Leben anders werden kann und soll, damit es der Schöpfung besser geht. Klar ist, dass jeder bei sich selber anfangen kann und man nicht darauf warten sollte, bis andere die Lösungen magischer Weise gefunden haben.


Eventuell helfen diese Internetseiten weiter:
http://www.konsum-welt.de/themen/konsum/ressourcenverbrauch.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Earth_Overshoot_Day
http://www.footprintnetwork.org/de/index.php/gfn/page/earth_overshoot_day/


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