Missionsgebetsmeinung Oktober 2013

Oktober 2013

Dass die Feier des Weltmissionssonntags allen Christen bewusst macht, dass sie nicht nur Empfänger, sondern auch Verkünder des Evangeliums sind.

P. Dr. Dieter Skweres SVD, Ghana

Überall in der Kirche wird im Oktober der Weltmissionssonntag gefeiert. Den Gläubigen soll dadurch zu Bewusstsein gebracht werden, dass sie das, was sie empfangen haben, an andere weitergeben müssen. Die Apostel sind das erste Beispiel hierfür. "Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben" (Apg 4,20). Nicht nur einige hierzu besonders Berufene, sondern alle Christen sind Missionare. Die ersten Missionare, welche 1892 die Kirche in Togo gegründet haben, um ein Beispiel zu nennen, haben diese Tatsache sehr ernst genommen. Sie verpflichteten jeden Neugetauften, einen neuen Taufbewerber (Katechumenen) in seinem Umfeld zu gewinnen. Und hierüber wurde gewissenhaft Buch geführt. Missionar ist ja nicht nur wer sein eigenes Umfeld verlässt, um in einem fernen Land das Evangelium zu verkünden. Nein, in seinem eigenen Umfeld soll jede(r) Christ/In ein Missionar/In sein. Dort gibt es genügend Leute, die das Evangelium noch nicht oder nicht mehr richtig kennen und die vor allem ihr Leben nicht oder nicht mehr danach ausrichten. 

Wenn wir Christen die Erfahrung machen, dass Gott uns liebt, dann können wir nicht anders als diese Liebe weiterzugeben, denn es ist das Wesen dieser Liebe, alle Menschen zu erfassen und zu erneuern. Bei Mission geht es nicht nur um Bekehrung von Individuen, sondern um die Evangelisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Es geht darum, eine "Zivilisation der Liebe" aufzubauen, wie der selige Papst Johannes-Paul II. nicht müde wurde zu verkünden. Schauen wir uns unsere Gesellschaft an: Steigerung des privaten Gewinns ist die Triebkraft der Wirtschaft; deshalb Konkurrenz, Gegensatz von Kapital und Arbeit; Produktion und wirtschaftliches Wachstum sind das Ziel. Deshalb herrscht im Wirtschafts- und Gesellschaftsleben kein Geist der Verständigung und des Vertrauens, sehr selten Gerechtigkeit, sondern es wird hart und skrupellos gekämpft, und wie oft geht man über Leichen hinweg. Nicht der Mensch, sondern das Geld steht im Mittelpunkt. Das ist nicht die Sicht des Evangeliums. Deshalb ist es so wichtig, dass die Christen, jede(r) Christ/In die Sicht des Evangeliums dort einbringt, wo er/sie lebt und arbeitet. Das ist Verkündigung des Evangeliums, das heißt, Missionar/In sein. Bitten wir Gott, dass alle, die den Weltmissionssonntag feiern, zur Einsicht kommen, dass jede(r) Christ/In Missionar/In sein soll, weil er/sie die Aufgabe hat, das Evangelium, das er/sie empfangen hat, weiterzugeben. "Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt" (1 Joh 1,3).

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