Missionsgebetmeinung - April 2013

April 2013

Dass die Ortskirchen in den Missionsländern Zeichen und Instrument der Hoffnung und der Auferstehung sind.

P. Dr. Dieter Skweres SVD

Der Apostel Paulus hat vor dem Hohen Rat in Jerusalem ausgerufen: "Wegen der Hoffnung und der Auferstehung stehe ich vor Gericht" (Apg 23,6). Im Volk Israel, zumindest bei den Pharisäern, bestand die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten. Die Christen haben diese jüdische Hoffnung übernommen und in der Auferstehung Jesu von den Toten als erfüllt angesehen. Während Paulus die Nichtglaubenden als Menschen "ohne Hoffnung" bezeichnet (vgl. 1 Thes 4,13), sind die Christen, da sie auf die Teilnahme an der Auferstehung Christi hoffen, Menschen, die Hoffnung haben. "Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt werden (Röm 6,4-5). 

Besonders in den sog. "Missionsländern", mit denen gewöhnlich die wirtschaftlich und technisch unterentwickelten Länder der Südhalbkugel der Erde gemeint sind, besteht die Gefahr der Resignation angesichts des Mangels an Perspektiven für eine bessere Zukunft. Die Ortskirchen müssen den Menschen dort zeigen, dass die Erfahrung von Sünde und Nichtigkeit, Not und Unglück nicht als letztbestimmende Wirklichkeiten hinzunehmen sind, sondern dass wir unser Leben in Geduld und Gelassenheit gestalten können, denn "auf Hoffnung sind wir erlöst" (Röm 8,24). Das ist kein Vertrösten auf ein besseres Jenseits, sondern ein Aufruf zur Gestaltung des persönlichen Lebens und der menschlichen Gesellschaft in Richtung auf das Erhoffte hin. Das ist die Dynamik der Hoffnung auf die Auferstehung. Die christliche Hoffnung ist nämlich nicht nur eine Hoffnung "über den Tod hinaus" (eine Hoffnung für die Verstorbenen), sondern auch eine Hoffnung "gegen Tod und Ungerechtigkeit" (eine Hoffnung für die Lebenden). Die Kirchen dürfen sich nicht abfinden mit dem, was in der Welt ist und wie es ist, sondern müssen alles im Sinn des Kommenden verändern und gestalten. Beten wir, dass sie Zeichen und Instrument, d. h. Sakrament der Hoffnung und der Auferstehung sind, d. h. dass sie das Erhoffte bezeichnen und das Bezeichnete, soweit es in ihrer Kraft steht, verwirklichen.


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