Missionsgebetsmeinung - März 2008

01. Mär 2008

Wir beten für die Christen, die in vielen Teilen der Welt wegen ihres Glaubens verfolgt werden, dass sie aus der Kraft des Heiligen Geistes mutig das Wort Gottes verkünden.

Der erste Mann, der wegen des Evangeliums verfolgt wurde, war Jesus selbst. Nach seinem ersten öffentlichen Auftreten in der Synagoge von Nazareth jagten seine Landsleute ihn davon, sie hätten ihn am liebsten gleich umgebracht. Schon bald lehnte sich eine Phalanx von Schriftgelehrten und anderen, die das Sagen im Lande hatten, gegen ihn. Man warf ihm vor, unter dem Einfluss des Beelzebub zu predigen und Wunder zu wirken. Man machte Pläne, diesen unbequemen Mann aus Nazareth zu beseitigen. Jesus selbst wusste, dass sein Entschluss nach Jerusalem zu gehen, mit Sicherheit zu seinem Tod führen würde.

 

Werfen wir einen kurzen Blick auf die Jünger Jesu. Petrus und Johannes machen schon in den ersten Tagen nach der Erfahrung des Pfingstgeheimnisses, d.h. schon am Anfang der Verkündigung des Evangeliums, Bekanntschaft mit dem Gefängnis. Und so geht es dann weiter.

 

Vor seiner "Bekehrung" hatte Paulus offenbar einen guten Namen unter den Pharisäern. Nach seiner Bekehrung ist es damit vorbei. Er selbst spricht in seinen Briefen wiederholt von Verfolgungen um des Evangeliums willen.

 

Die Christenverfolgungen der Römerzeit mit ihren oft erschütternden Schauprozessen und der Katakombenerfahrung sind uns allen bekannt. Nicht alle Märtyrer jener Zeit werden wie Ignatius von Antiochien furchtlos auf die blutrünstigen Löwen zugegangen sein und sie zum Zupacken angeregt haben.

 

Immer wieder hat es Verfolgungen in der Kirchengeschichte gegeben. Jesus selbst sagte seinen Jüngern: "So wie sie mich verfolgen, werden sie auch euch verfolgen." Es ist zu beachten, dass Christen immer wieder auf unterschiedliche Weise verfolgt wurden. Nehmen wir die jüngere Geschichte Chinas als Beispiel.

 

Die sogenannte Kulturrevolution lässt sich am ehesten mit den Christenverfolgungen im alten Rom vergleichen. Viele chinesische Christen starben für ihren Glauben. Oft nach Schauprozessen. Religiöse Gottesdienste waren verboten. In den Familien durfte nicht gebetet werden. Kinder wuchsen ohne Taufe und religiöse Erziehung auf. Noch heute trifft man tiefgläubige Eltern, die für die "Bekehrung" ihrer Kinder beten, die in der Kulturrevolution "kirchenfern" aufgewachsen sind.

 

In den letzten Jahrzehnten hat sich manches zum Besseren gewendet. Aber auch heute noch geraten viele Christen wegen des Evangeliums in Bedrängnis. Man denke z.B. daran, was die Begriffe "Ober"- und "Unter"-grundkirche beinhalten. Man denke an so viele Bischofsernennungen der letzten Jahre und die damit verbundenen Probleme für viele Christen. Der vor kurzem veröffentlichte Brief des Papstes weist auf einige der hier angesprochenen Probleme hin.

 

Es ist hier nicht der Ort, noch eingehender über die Situation in China zu sprechen. Sicher interessiert es zu erfahren, dass in Ländern wie Vietnam und Nordkorea ähnliche Verhältnis herrschen. Darüber hinaus gibt es dann noch so viele andere Länder, wo Christen z.Zt. wegen des Evangeliums verfolgt werden. Der interessierte Leser kann sich darüber in den Medien informieren.

 

Vom ersten Auftritt Jesu bis zum heutigen Tag sind Christen in vielen Teilen der Welt wegen des Evangeliums verfolgt worden. Aus der Katakombenkirche der frühen Zeit wurde die Weltkirche; aus der Kirche Chinas, die in der Kulturrevolution stark dezimiert wurde, ist eine größere, weiter wachsende Kirche geworden. Wie ist das zu erklären?

 

Unsere Missionsgebetsmeinung spricht von der Kraft des Heiligen Geistes. Vo des Heiligen Geistes stieg Jesus nach der Taufe aus dem Jordan, ging in die Wüst und begann dann sein Erlösungswerk, das mit den Worten am Kreuz endete: "Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist."

 

Voll des Heiligen Geistes begannen Petrus, Johannes, Paulus (nach seine Bekehrung) und die anderen Jünger mit der Verkündigung des Evangeliums und folgten dem Auftrag Jesu: "Geht hin in alle Welt!" Ich wage zu sagen: Voll des Heiligen Geistes haben zu allen Zeiten Christen für das Evangelium gelebt und sich dem Geheimnis Gottes ausgeliefert. Ich darf mich hier auf das Wort eines alten chinesischen Priesters beziehen, der 27 Jahre im Gefängnis verbracht hat, 7 Jahr davon in Einzelhaft. Auf die Frage, was er in der langen Zeit der Einzelhaft gemach habe, kam die knappe Antwort: "Ich habe gebetet."

 

Unsere Reaktion auf die Missionsgebetsmeinung? Beten wir (beständig!) um die Kraft des Heiligen Geistes, dass wir selbst das Wort mutig und offen verkünden, und beten wir um die Kraft des Heiligen Geistes für alle, die wegen des Evangeliums verfolgt werden.



Kommentar zur Missionsgebetsmeinung März 2008 aus der Zeitschrift "Die Anregung", Ausgabe 2/2008, Steyler Verlag, Nettetal

Arnold Sprenger SVD

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