Versöhnungsgottesdienst in der österlichen Bußzeit 2014

Versöhnungsgottesdienst

Die Liebe ist das Maß aller Dinge

Evangelium: Mt 22,34-40


Vorbemerkungen

Es wird das neue Gotteslob verwendet.


Lied:

GL 266,1 „Der Sohn des Höchsten kam auf unsere Erde“


Liturgischer Gruß

Der Gott des Friedens und der Liebe sei mit euch. - Und mit deinem Geiste.


Einleitung

Wir sind zusammengekommen zu einem Bußgottesdienst in der Fastenzeit, d.h. in der österlichen Bußzeit, als Vorbereitung auf Ostern, auf das Hauptfest des christlichen Glaubens. Wir wünschen uns Frieden und Versöhnung mit Gott, mit den Mitmenschen und mit der Umwelt, vor allem auch mit uns selber. Die Vernetzung unseres Lebens kann in einem solchen Gottesdienst deutlicher werden als sonst.. Deshalb sammeln wir uns zum Gebet.


Gebet

Du Gott des Friedens willst unser Heil.
Lass uns in diesem Gottesdienst nachdenken
   über dein Wort des Heiles,
das jedem von uns Frieden schenken möchte,
   durch Christus unsern Herrn. 

Amen.


Lied:

GL 266,3.6 „Hört seine Stimme, ändert euer Leben“


Lesung aus der † Frohbotschaft Jesu Mt 22,34-40

Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie (bei ihm) zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.


Kurze ausdeutende Ansprache

Die Schriftgelehrten der Pharisäer wussten zwar um die Bedeutung der Liebe im Gesetz, trotzdem hatten sie wohl eher damit gerechnet, dass Jesus als das wichtigste Gebot etwa die Heiligung des Sabbats bezeichnen würde. Stattdessen verweist er auf das tägliche Gebet des frommen Juden: Höre, Israel..... Und er koppelt die Gottesliebe mit der Nächstenliebe zum großen Doppelgebot; wie zwei Seiten einer Medaille. Und das Maß der Liebe sei die geordnete Selbstliebe. 

Wir wollen unser Herz und Gewissen prüfen und zur Einsicht kommen, dass wir hinter dieser Erwartung Gottes immer zurück bleiben: 

Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben. 

Herr, ich möchte Liebe erfahren und weitergeben; 

hilf meinem Mangel an Liebe.


Gewissenserforschung

Wo fehlt es an der Liebe? Hier ein paar Fragen zur Gewissenserforschung. 


1. meine Liebe zu Gott 

  • Welches Gottesbild habe ich – orientiert es sich an der Barmherzigkeit Gottes, wie Jesus sie lehrte und lebte?
  • Ist Gott für mich das Wichtigste im Leben, oder gibt es Nebengötter: z.B. Beruf, Hobby, Geld, Ehre, Anerkennung, Macht, Fitness-Wahn?
  • Was tue ich für mein Glaubensleben: Gebet, Gottesdienst, Bibel, Gespräche,  Gemeinde?
  • Liebe und lebe ich die „Frohbotschaft“ (Papst Franziskus: Evangelii 
  • Gaudium)?
  • Wie verhalte ich mich bei Erfahrungen von Leid und Tod? 


Lied: GL 421,1.3 „Mein Hirt ist Gott, der Herr“


2. meine Liebe zu Mitmenschen 

  • Kann ich verzeihen oder bin ich nachtragend, unversöhnlich, lieblos?
  • Setze ich mich ein für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung?
  • Bin ich selbstlos, ehrlich, zuverlässig, bescheiden, hilfsbereit?
  • Wie ist meine Beziehung in Freundschaft und Partnerschaft?
  • Wie sorge ich für die Letzten: Arme, Alte, Kinder, Hungernde, Kranke, Asylanten?
  • Wie stehe ich zum Ideal einer „armen Kirche für die Armen“?


Lied: GL 440 „Hilf, Herr, meines Lebens“
             oder GL 442 „Wo die Güte und die Liebe wohnt“
             oder GL 458 „Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt“
              oder GL 460,1.4 „Wer leben will wie Gott auf dieser Erde“ 


3. meine Selbstliebe 

  • Sorge ich verantwortungsvoll für meine Gesundheit, ohne „Fitness-Wahn“?
  • Nehme ich meine Fähigkeiten und auch meine Schwächen an?
  • Welche Werte zählen für mein Leben und für das Leben meiner Umgebung?
  • Bin ich abhängig von den Medien: Auto, Telefon, Smartphone, PC, TV,  Internet?
  • Treffe ich vom Glauben her Vorsorge für meine Zukunft, auch fürs Sterben?

Lied

GL 272 „Zeige uns, Herr, deine Allmacht und Güte“
oder GL 273 „O Herr, nimm unsre Schuld“
oder GL 428 „Herr, dir ist nichts verborgen“


Schuldbekenntnis: GL 582,4

Wir sprechen das Schuldbekenntnis: Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, …


Bitte um Vergebung GL 677,1 „Herr, schenk uns dein Erbarmen“
       und GL 677,2


Zusage der Vergebung

GL 517 (gesprochen) „Der Herr vergibt die Schuld und rettet unser Leben.“
oder GL 518 (gesprochen) „Beim Herrn ist Barmherzigkeit und reiche Erlösung.“


Vaterunser

Durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi hat Gott die Schuld von uns weggenommen. Daher können wir vor ihm stehen und zu ihm beten: Vater unser …


Zeichen der Versöhnung und des Friedens

Gott hat uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen. Er schenkt uns seinen Frieden.

 – Kurze Stille – 

Der Friede des Herrn sei alle Zeit mit euch.

Gebt einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung.


Segenswunsch :

GL 22,2 und GL 25,7


Schlusslied:

GL 403,1.3.4 „Nun danket all und bringet Ehr“


P. Hermann Bickel SVD

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