Silvester – Jahreswechsel

Liturgische Bausteine

Geschenk der Zeit und ihrem Geheimnis

Einleitung

Dieses Jahr geht in wenigen Stunden zu Ende. Das ist sicher Grund genug, ein wenig innezuhalten und über das Geheimnis der Zeit nachzudenken. Die Zeit erleben wir in dem Guten, das wir darin erfahren, als Geschenk und in dem Schweren als Zumutung. Als Geschenk und als Zumutung stammt sie letztlich von Gott, damit wir in ihr unserer ewigen Zukunft entgegenwachsen. So wollen wir jetzt für das Geschenk und die Zumutung der Zeit des vergehenden Jahres danken und um das Erbarmen des Herrn bitten, dass wir in die Zeit des neuen Jahres mit Zuversicht hineingehen.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
• du bis das A und das O der Zeiten. Herr, erbarme dich.
• Lass das ausgehende Jahr umfangen sein von deinem Erbarmen. Christus, erbarme dich.
• Unser ganzes Dasein werde erleuchtet und erhellt durch deine Gegenwart. Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Gott, du bist ohne Anfang und Ende; alles, was ist, kommt von dir. Wir danken dir für die Zeit des auslaufenden Jahres und weihen dir das neue Jahr. Schenke uns, was wir zum Leben brauchen, segne unsere Tage und mache uns reich an guten Werken. Darum bitten wir durch Jesus Christus …

Fürbitten

Lasst uns zu Gott, unserem Vater beten. Der uns die Zeit schenkt und zumutet:
• Für die verschiedenen Kirchen, dass sie auf dem Pilgerweg durch die Zeit zur Einheit gelangen. Herr, erhöre uns…
• Für die von Krieg und Bürgerkrieg zerrissenen Staaten und Völker, dass sie zum Frieden und zur Versöhnung finden.
• Für die Opfer der Gewalt und des Terrors, dass sie nicht an dem erlittenen Unrecht zerbrechen und zu neuer Hoffnung kommen.
• Für uns selbst, dass wir die uns geschenkte und zugemutete Zeit für das Gelingen unseres Lebens nutzen.
• Für alle Verstorbenen, besonders für die Verstorbenen des letzten Jahres, …, dass sie die Fülle des Lebens bei dir erfahren.
Gütiger Gott, in Zeit und Ewigkeit umfängst du uns in deinem Sohn Jesus Christus mit deiner Liebe und deinem Erbarmen. Dafür danken wir dir, jetzt und immerdar. Amen.

Gabengebet

Herr, unser Gott, wir haben uns um den Altar deines Sohnes versammelt. Nimm unsere Gaben an. Lass uns dieses endende Jahr dankbar in deine Hände legen und den Anfang des Neuen Jahres im Bewusstsein feiern, dass wir alle Tage in deiner Liebe geborgen sind. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. (vgl. MB, S. 1001)

Hochgebet - „Zeitansage“

Präfation

Wir danken dir, du unser Gott,
weil du dich in der Geschichte der Menschen
als Vater, als Mutter erfahren ließest
und doch jenseits aller Namen bist,
die wir dir erfinden.

Wir danken dir,
dass du dich auch in uns ausgesprochen hast,
dass wir Bild und Gleichnis sind von dir,
dein schöpferischer Gedanke,
geliebte Kinder mit all dem, was ist.

Besonders danken wir dir
für unseren Bruder Jesus.
Immer wieder ist er uns Stimme,
die Mut macht,
und Hand, die heilt.
Er träumte von einer gerechten Welt,
von Liebe und Freiheit.
Darum wurde er verleumdet,
gefoltert und seines Lebens beraubt.
Am eigenen Leibe hat er
alle Höllen der Erde erfahren.
Er fühlte sich von dir verlassen.
Du aber hast ihn nicht fallen lassen.
Du hast ihn vielmehr von den Toten auferweckt.
Jetzt lebt er bei dir,
entbunden von Raum und Zeit
und ist uns trotzdem nah.
Darum preisen wir dich mit den Engeln
und Heiligen und singen zu deiner Ehre:
Sanctus

Guter Vater,
in Brot und Wein, die Frucht sind der Erde
und der menschlichen Arbeit,
wollte Jesus seine Nähe
zu jeder Zeit aufleuchten lassen,
im Kreis der Geschwister,
die seine Gaben miteinander teilen
und dabei lernen,
auch ihre Gaben zu teilen.

So bitten wir dich, allmächtiger Gott:
Sende deinen Heiligen Geist über Brot + und Wein,
damit Jesus Christus in diesen Zeichen
in unserer Mitte, hier und jetzt,
lebendige Wirklichkeit wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden und Tod
im Kreis der Seinen nahm er ein Stück Brot in die Hand,
sprach darüber das Segensgebet,
brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte dir wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH DES NEUEN
UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens!
Akklamation

So gedenken wir der Liebe, die sich uns schenkt,
der Kraft, die uns trägt
und Geist ist von dir, unserem Gott,
die uns sammelt zum geschwisterlichen Volk,
dessen Herz für alles schlägt,
was aus dir geboren ist,
die Wahrheit, die mit uns spielt,
auch wenn wir immer wieder Spielverderber sind,
die Musik, die uns die Tanzschritte lehrt
zum Tanz der Freude, der kein Ende kennt.

Herr, denke an deine Kirche.
Mögen alle Christen einander so lieben,
wie du uns geliebt hast.
Gedenke des Bischofs von Rom,
Papst Franziskus,
unseres Diözesanbischofs N.
und all jener, die ehrenamtlich oder hauptamtlich
in deinem Weinberg tätig sind.

Gedenke auch unserer Schwestern und Brüder,
die gestorben sind in der Hoffnung,
dass sie auferstehen.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)
Gedenke aller Menschen,
die diese Erde verlassen haben;
nimm sie in dein Licht auf.

Schau auch mit Erbarmen auf uns.
Lass uns am ewigen Leben teilhaben
mit Jesu Mutter Maria
und Josef, dem Zimmermann,
mit allen Aposteln,
mit den Heiligen aller Zeiten,
mit jenen, die dich geliebt haben
und die du liebst.
Lass uns dich immerzu preisen
durch Jesus Christus,
deinen Sohn und unseren Herrn.
Doxologie
Quelle unbekannt

Hochgebet – „Frieden“
Präfation
Wir danken dir, guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erhebt
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen von Gewalt
in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

Von Gott erhoffen wir, was wir brauchen. So beten wir, wie sein Sohn uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Jesus Christus ist für uns der Urheber des ewigen Heiles geworden. Zu ihm beten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

Zum Jahreswechsel
Das alte Jahr hat doch erst angefangen
und schon ist es wieder vorbei.
Mit Freud und Leid ist es dahingegangen.
Wir fragen uns, wie wohl das Neue sei?

Es wird genauso sein wie alle Jahre:
Mit Kälte fängt es an und hört es auf.
Dazwischen liegen wunderschöne Tage
mit Sonnenschein, da wett' ich drauf!

Auch Regen wird es wieder geben -
und Tränen, leider ist das so.
Das eine wie das andre brauchen wir zum Leben:
immer trocken, immer lachen macht nicht froh!

Drum wollen wir' s wie' s kommt auch nehmen.
Wir wünschen Dir und uns ein schönes Jahr!
Und Frieden für uns alle soll es geben!
Dann wird es besser, als das Letzte war!
Jutta Landes

Schlussgebet

Herr, unser Gott, sieh auf uns, deine Gemeinde, die wir die eucharistischen Gaben empfangen haben. Begleite uns im neuen Jahr und lass uns erfahren, dass wir nie tiefer fallen können als in deine Hand. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. (vgl. MB, S. 1002)

Feierlicher Schlusssegen 

Gott, unser Vater, der Quell und Ursprung alles Guten, gewähre euch seinen Segen
und erhalte euch im neuen Jahr unversehrt an Leib und Seele. (Amen.)

Er bewahre euch im rechten Glauben, in unerschütterlicher Hoffnung
und in der Geduld unbeirrbarer Liebe. (Amen.)

Eure Tage ordne er in seinem Frieden, eure Bitten erhöre er heute und immer;
am Ende eurer Jahre schenke er euch das ewige Leben. (Amen.)

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

(vgl. MB 536 „An Neujahr“)

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD
 

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Facebook und Youtube welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen