4. Sonntag im Advent (A)

Liturgische Bausteine

Advent mit allen Sinnen – Schmecken

1. Lesung: Jes 10,7-14
2. Lesung: Röm 1,1-7
Evangelium: Mt 1,18-24

Einleitung

Herzlich willkommen zu unserem Gottesdienst am vierten Advent. Jetzt ist Weihnachten schon sehr nahe. Und ich vermute, zu Hause sind die meisten Vorbereitungen schon getroffen, stehen die Planungen für die Festtage, nicht zuletzt die Planungen für die Festessen. Essen im Kreise der Familie und Freunde gehört ganz wesentlich zu Weihnachten dazu. Und man möchte, dass alle es genießen, dass es allen schmeckt. Das möchte ich auch, jetzt, in dieser Feier: Ich lade Sie ein, sich das Sakrament des Wortes und des Tisches schmecken zu lassen, es zu genießen, wie Gott sich uns in Liebe zuwendet.
Begrüßen wir ihn im Kyrie in unserer Mitte.
Maria Gleißl

Kyrie: GL 163,2

Tagesgebet

Barmherziger Gott, sieh gütig auf dein Volk, das die Ankunft des Messias erwartet.
Mache uns bereit, dass wir das Fest der Geburt Jesu freudig erwarten; damit Weihnachten für uns ein Tag der Hoffnung und der Freude wird. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
(B. Hopf u.a., Hrsg., Erinnern – danken – feiern, Rollenbuch für Leiterinnen und Leiter von Wortgottesdiensten)

Fürbitten

Guter Gott, du hast den Geschmack an uns nicht verloren. Deshalb dürfen wir auch heute mit unseren Bitten voll Vertrauen zu dir kommen:
• Wir bitten dich in einer Zeit, in der viele Menschen nicht mehr in den Genuss deiner Frohen Botschaft kommen, für alle, denen die Verkündigung deines Wortes anvertraut ist.
• Wir bitten dich in einer Welt, die vielen nicht schmeckt, weil Unfrieden, Gewalt und Unterdrückung herrschen für die Politikerinnen und Politiker.
• Wir bitten dich in einer Zeit, in der viele Menschen die Lust am Leben verloren haben, um das Bewusstsein unserer gemeinsamen Verantwortung für soziale Gerechtigkeit.
• Wir bitten dich in diesen Tagen, da viele gerade am Rande des Existenzminimums sich sorgen um das tägliche Essen, um Phantasie und Bereitschaft, wie alle satt werden können.
• Wir bitten dich für unsere Verstorbenen, dass sie die Gemeinschaft am Festmahl in deinem Reich genießen können.
Du, Gott, bist voller Güte und willst ein gutes Leben, ein Leben in Fülle für uns alle. Dafür danken wir dir, wir loben und preisen dich heute und alle Tage unseres Lebens.
Maria Gleißl

Gabengebet

Herr und Gott, du allein bist es, der uns immer wohlgesonnen und verständnisvoll begegnet. In Vorfreude auf dein Kommen und die Begegnung mit mir bringen wir die Gaben dar. Lass sie uns zum Heil werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Hochgebet - „Menschwerdung“

Präfation
Gott, der du uns väterlich stützt
und dich mütterlich um uns sorgst,
wir danken dir.
Du bist für uns kein unbekannter Gott,
der uns nur Fragen und Rätsel aufgibt.
Vielmehr bist du der geheimnisvolle Gott,
der in jedem Menschen lacht und leidet,
liebt und lebt.
Diese deine Nähe
macht uns dankbar für unser Leben
und lässt uns gemeinsam
mit Freude singen:
Sanctus

Menschenfreundlicher Gott,
in Jesus willst du Mensch unter Menschen sein,
sichtbar, spürbar, ja, sogar genießbar,
wenn wir hier und jetzt
das Brot und den Wein miteinander teilen
und so den Auftrag deines Sohnes erfüllen.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist auf diese Gaben herab,
damit sie uns Leib + und Blut
unseres Herrn Jesus Christus werden,
der uns dieses Mahl als Zeichen
seiner Liebe und Treue anvertraut hat.

Als Mensch unter Menschen
hat Jesus uns dieses Zeichen hinterlassen.

Am letzten Abend,
da er mit den Seinen zu Tische saß,
ein Abend voller Trauer,
Angst und Unsicherheit,
aber auch mit Erwartungen und Hoffnung.
griff Jesus nach einem Brot,
hielt es in seinen Händen,
sprach ein Dankgebet,
brach es und verteilte es
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann nahm er auch
einen Becher mit Wein in die Hände,
sprach ein Segenswort,
gab ihn in die Runde und sagte:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wenn wir an Jesus denken,
kommt uns sein Leben vor Augen,
wie es kein Mensch intensiver leben kann.

Seine Geburt fand der Überlieferung nach
in einer Viehunterkunft statt
und dennoch war die Freude groß,
vor allem bei den Menschen
am Rande der Gesellschaft.

Als Jesus öffentlich auftrat,
ließ er sich auf alle Menschen
verbindlich ein:
Er rief Frauen und Männer in seine Nähe,
lud sie ein, ihm nachzufolgen.
Er ließ keine Knechte und Herren gelten,
sondern wollte sie in
geschwisterlicher Gemeinschaft
zusammenwirken und leben sehen.
Er stellte sich der Not und
den Ängsten der kleinen Leute,
nahm ihre Sorgen und Krankheiten ernst,
heilte und tröstete sie und zeigt,
dass du kein Aufpasser und Rächer bist,
sondern ein menschenfreundlicher Gott,
der dem Verirrten nachgeht,
die Verlorenen zurückholt,
alle und alles sorgfältig
in den Händen hält.

Für seine Liebe zu den Menschen und
für seine konsequente Hingabe an dich
war Christus bereit,
Leid und Ungerechtigkeit zu tragen
und am Kreuz für uns zu sterben.
Du aber hast ihn auferweckt
und damit sein Leben,
sein Handeln und Lehren
für uns als verbindlich bestätigt.

Das macht uns, deine Kirche,
froh und zuversichtlich:
Wir müssen uns nicht länger
der Leistung und dem Gesetz unterwerfen,
sondern können menschenfreundlich
aufeinander zugehen und
offen miteinander unterwegs sein
als Gemeinschaft der Glaubenden.

Hilf, gütiger Gott, und steh uns bei,
zusammen mit den Verantwortlichen
deines Volkes:
mit unserem Papst Franziskus,
unserem Bischof N.,
mit allen Frauen und Männern
im Dienst der Kirche.

Treuer Gott, deinem Herzen
vertrauen wir die Menschen an,
die wir geliebt haben
und die gestorben sind.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Sei du ihnen die Heimat,
nach der auch wir uns sehnen.

Zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem hl. Josef, seinem Ziehvater,
allen heiligen Frauen und Männern
und mit den Menschen,
die uns im Glauben ein Vorbild sind,
wollen wir dich loben und preisen
durch Jesus Christus. Denn …
Doxologie
Quelle unbekannt

Einleitung zum Vaterunser

Wo unser Herr gegenwärtig ist, da wird das Reich des Vaters Realität. Das spürte auch Elisabeth beim Besuch Mariens. Lasst uns gemeinsam beten, damit der Herr auch immer mehr von uns Besitz ergreife und das Reich des Vaters weiter wachse. Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Manchmal liegen uns Menschen schwer im Magen, sind für uns ungenießbare Zeitgenossinnen und Zeitgenossen. Gerade denen ein Zeichen des Friedens zu geben, sind wir nun eingeladen.
Maria Gleißl

Meditation

Wieder einmal ging St. Nikolaus verkleidet durch die kleine Stadt. Er fiel nicht auf unter all den Menschen, und er genoss es, unerkannt zu bleiben. Plötzlich sah er ein trauriges Mädchen. Es saß auf einem Rinnstein und weinte.
„Was fehlt dir denn, Kleines?“ fragte der Nikolaus freundlich. „Ach“, antwortete das Mädchen. „Es ist Nikolaus, und alle Kinder haben Süßigkeiten geschenkt bekommen, nur ich bin leer ausgegangen“. – „Hast du denn keine Eltern?“ – „Schon, aber die haben sich getrennt.“
Da bekam St. Nikolaus Mitleid. Aber er wäre nicht der Nikolaus, wenn er es dabei bewenden ließe. „Komm“, sagte er zu der Kleinen. „Ich will sehen, wie ich dich aufmuntern kann.“ Die Sonne ging schon unter, als sie an ein altes Haus gelangten. Sofort machte sich Nikolaus geschäftig ans Werk. Er rührte und knetete, kostete und mengte eine Masse aus Mandeln, Mehl, Milch und den ausgefallensten Gewürzen. Dann drückte er sie in eigentümliche Formen und buk lauter kleine Nikoläuse für das traurige Mädchen. Schließlich packte er ein großes Säckchen voll und schenkte es ihr. Die Kleine lief überglücklich mit dem Gebäck nach Hause und erzählte ihrer Mutter alles, was sie erlebt hatte – und an diesem Abend fühlten sich die beiden überhaupt nicht einsam.
Viele, viele Jahre später, aus dem kleinen Mädchen war längst eine Großmutter geworden, erzählte sie ihren Enkeln diese Geschichte. „Es war“, schloss sie, „als ob ich den Nikolaus selbst getroffen hätte, Ich glaube, immer wenn es kalt wird und sich der Himmel während der Abendstunden rot färbt, backt St. Nikolaus, um den Menschen, denen das Leben bitter geworden ist, ihre Tage ein wenig zu versüßen.“
aus: Herders großes Weihnachtsbuch, S. 60

Zur Vermeldung

Hoffentlich hat Ihnen diese Feier Lust auf Gott und den Glauben gemacht. Und hoffentlich bleibt Ihnen der gute Geschmack noch lange erhalten. Vielleicht kann ja dazu ein Rezept beitragen, das wir Ihnen heute gerne mitgeben:

Bibelplätzchen
Zutaten
500 Gramm 2. Könige 4,41
1 Lukas 11,12
125 Gramm Zucker
1 Prise Matthäus 5,13
2 P Vanillezucker
150 g Sprüche 30,33
Zum Verzieren
Das, was im Garten von Hoheslied 6,11 wächst.

Zubereitung
2. Könige 4,41 auf ein Apostelgeschichte 27,44 geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Dazu ein Lukas 11,12 mit Zucker, einer Prise Matthäus 5,13 und Vanillezucker verrühren. Sprüche 30,33 auf dem Rand verteilen und dann von außen nach innen das tun, was die Frauen in Jeremia 7,18 machen. Eine halbe Stunde zugedeckt an dem Ort in der Küche ruhen lassen, in dem das herrscht, was am Ende von Apostelgeschichte 28,2 steht. Danach das Ganze flachdrücken, ausrollen und nach Herzenslust Formen ausstechen. Die einzelnen Plätzchen können auch verziert werden, beispielsweise mit dem, was im Garten von Hoheslied 6,11 wächst. Auf einem ungefetteten Backblech eine Viertelstunde in dem 1. Mose 15,17 bei 180 Grad backen. Und zum Schluss können Sie Jesaja 3,10.
Maria Gleißl

Schlussgebet

Naher Gott, wir danken dir, dass wir in dieser Feier dich genießen durften im Sakrament des Wortes und des Tisches. Erhalte in uns den guten Geschmack und bewahre uns in der Gewissheit, dass du den Geschmack an uns nicht verlierst. Lass uns in diesem Geist davon Zeugnis geben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Heiland und Erlöser, heute und in Ewigkeit.
Maria Gleißl

Segen

Ein Dach, das dich schützt, wenn du Herberge suchst …
Eine sanfte Hand, die dich hält, wenn du dich niedergeschlagen fühlst …
Ein gutes Herz, an das du dich anlehnen kannst,
wenn du dich verlierst im Trubel des Alltäglichen …
Einen Menschen in der Nähe, der deine Tränen auffängt wie eine kostbare Schale …
Eine warme Hand, die deine Augen schließt, auch dann,
wenn du Abschied nimmst und hinübergehst in die Welt des Lichtes …
Das wünsche ich dir aus Gottes liebender Hand,
die uns in dieser Nacht berührt:
die sanfte Hand
des Vaters und + des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Herbert Jung

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

Maria Gleißl, Pastoralreferentin; P. Karl Jansen SVD

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