Liturgische Bausteine
Menschwerdung aus Liebe
1. Lesung: Jes 52,7-10
2. Lesung: Hebr 1,1-6
Evangelium: Joh 1,1-18
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de
Der Herr, der für uns Mensch geworden ist, sei mit euch.
Weihnachten ist eine Etappe auf dem Weg der Liebe Gottes zu uns Menschen. Das süße Baby hat Wurzeln, die viel tiefer reichen als menschliche Elternschaft. Es steht erst am Anfang, ein Mensch zu werden wie wir – ein Menschensohn, der lebt wie wir, in allem uns gleich außer der Sünde. Erst in der Auferstehung, in der Erhebung nach der grausamen und schmachvollen Erniedrigung am Kreuz kommt die göttliche Liebe an ihr Ziel – der Logos ist Fleisch geworden, hat den Menschen aus seiner tiefsten Dunkelheit heimgeholt. In dieser „Logistik“ Gottes haben auch wir unseren Platz.
Herr Jesus Christus, das Evangelium verkündet dich als das Licht der Welt, das jeden Menschen erleuchtet. Auf dem Fuß aber folgt das Eingeständnis, dass die Menschen das Dunkel mehr lieben als das Licht. Wir wollen deinem Licht folgen und bitten dich
• für die scheinbar gottvergessenen Menschen in unserer westlichen liberalen Zivilisation: Lass sie erschrecken vor der Leere der Konsum- und Spaßwelt und sich neu orientieren in ihrer Suche nach Wahrheit und Glück. - Dein Reich komme, dein Wille geschehe.
• für deine Kirche, die das österliche Licht ausstrahlen soll. Durch Untaten so vieler ihrer Mitglieder fällt ein schwerer Schatten auf sie. Reinige sie, damit dein Licht in ihr den Menschen den Weg zu ihrer Bestimmung ausleuchten kann.
• für die Einsamen und Kranken unter uns. Der Glaube an deine Liebe und Nähe kann das Dunkel ihrer Einsamkeit aufhellen. Lass sie – auch durch unsere Teilnahme an ihrem Geschick – erfahren, dass sie in deiner Barmherzigkeit und Liebe geborgen sind.
• für uns selbst, dass wir nicht dem Wirtschaftstrend huldigen und das Fest deiner Geburt mit Geschenken zuschütten, sondern dankbar feiern, dass du uns Menschen durch dein Kommen eine so große Würde verliehen hast.
Frieden zu bringen, Herr, bist du gekommen, Frieden allen Menschen, denn sie alle sind Kinder des einen Vaters. Ihnen allen gilt sein Wohlwollen. Hilf uns, in unseren Verschiedenheiten zusammenzufinden zum Lob deiner Güte und Herrlichkeit, Amen.
Weil Jesus Christus unser Bruder wurde, dürfen wir zu Gott „Vater“ sagen. So lasst uns mit den Worten Jesu beten: Vater unser im Himmel, …
Auf den Feldern von Betlehem verkündeten Engel den Frieden. Zeigen wir unseren guten Willen, Frieden zu machen, wenn wir einander die Hand zum Friedensgruß reichen. Wenn wir Frieden im Kleinen machen, kann Frieden im Großen werden, verändert sich die Welt und wir zeigen, dass wir das Kind in der Krippe Ernst nehmen.
DAS GOTTESKIND IST GEBOREN
Das Gotteskind ist geboren.
Spielt, ihr Oboen, klingt ihr Schalmeien,
das Gotteskind ist geboren,
lasst uns alle seine Ankunft besingen.
Seit mehr als 4000 Jahren
Haben es die Propheten versprochen,
seit mehr als 4000 Jahren
warten wir auf diese glückliche Stunde.
Wie schön es ist, wie zart!
Wie vollkommen seine Anmut ist
Wie schön es ist, wie zart!
Wie süß es ist, dieses göttliche Kind!
O Jesus, allmächtiger König,
du winziges Kind.
O Jesus, allmächtiger König,
herrsche über uns für immer.
Nach „Il est né, le divin Enjant“ (altfranzösisch)
- Jesus, das göttliche Kind, das Maria im Stall geboren hat, möge uns segnen mit dem Licht, das die Nacht der Zukunft erhellt!
- Jesus, das göttliche Kind, das in unseren Herzen geboren ist, möge uns segnen mit der Wärme, die unseren Leib und unsere Seele heilt!
- Jesus, das göttliche Kind, das jeden Morgen in uns neu erwacht, möge uns segnen mit dem Blick, der die Menschen nah und fern mit Frieden erfüllt!
Hanna Strack
Und so segne uns und alle, die uns nahestehen der gute und menschenfreundliche Gott, der Vater + und der Sohn und der Heilige Geist.
Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.