Pfingstsonntag (H)

Liturgische Bausteine

Empfanget den Heiligen Geist!

1. Lesung: Gen 11,1-9
oder Ex 19,3-8a.16-20b
oder Ez 37,1-14
oder Joel 3,1-5
2. Lesung: Röm 8,22-27
Evangelium: Joh 7,37-39
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Einleitung

Die Kirche feiert heute das Pfingstfest. Neuerdings trifft man öfters auf das Wort „Influenzer“ und dies häufig in seinem übertragenen Sinn, nach dem es bedeutet, dass ein von Energie geladenes Organ diese Energie durch Kontakt auf ein anderes Organ überträgt. Ähnliches schien im Pfingstereignis geschehen zu sein, als der Heilige Geist nach Ostern im Abendmahlsaal sich auf die verängstigten und hilflosen Jünger Jesu niederließ. Jesus hatte seine Jüngerschaft – und da sind auch wir miteingeschlossen – beauftragt, seine Sendung fortzusetzen und seine Frohbotschaft an die ganze Welt weiterzugeben. Das kann jedoch nur dann geschehen, wenn auch der Geist, der Jesus beseelt hat, auf seine Jünger und die Gemeinschaft, die daraus entstand – die Kirche, übergeht.

Das ist an Pfingsten geschehen, und mit Recht feiern wir die Geistsendung als ein großes und festliches Ereignis, verbunden mit der Bitte um die Gaben dieses Geistes. Denn auch wir sind auf das Wirken des Heiligen Geistes angewiesen, wenn wir die Weiterführung der Sendung Jesu, seinen Dienst an der Versöhnung des Menschen mit Gott, ernst nehmen.

Bitten wir im Namen des auferstandenen Herrn um die Reinigung unserer Herzen, damit wir offen werden für das Wirken dieses Geistes.

Kyrie

Herr, Jesus Christus
• Sende uns deinen Heiligen Geist. – Herr, erbarme dich.
• Erneuere durch deinen Geist das Antlitz der Erde. – Christus, erbarme dich.
• Reinige uns von Schuld und gib uns durch deinen Geist die Kraft zum Guten. – Herr, erbarme dich.

Oder: GL 165 „Send uns deines Geistes Kraft“

Tagesgebet

Guter Gott, Heiliger Geist, du bist die brausende Liebe, die sich an uns Menschen verschenkt. Du willst uns alles nehmen, was uns festkettet an uns selbst und an die kleinen Ängste des Alltags. Lass sich verzehren im Feuer, was nicht aus deiner Liebe kommt. Du willst uns alles schenken, was uns reich macht an Leben und glücklich im Frieden. Lass deine Feuerzungen auf jede und jeden von uns herabkommen, damit wir begeistert werden zum wahren Leben in Jesus Christus, unserem Bruder und Herrn. 

Fürbitten

Gott, Vater aller Mensch, dein Sohn hat den Jüngern den Heiligen Geist verheißen. Diese Zusage gilt auch uns, die wir dein Wort hören. So bitten wir dich:
• Erneuere deine Kirche und die kirchlichen Gemeinschaften, damit der Geist der Liebe und des Vertrauens überall spürbar wird. - Wir bitten dich, erhöre uns.
• Zerbrich den unheilvollen Kreis der Gewalt und der Vergeltung in der Welt und gib, dass Misstrauen und Lieblosigkeit sich in Versöhnung und Frieden verwandeln.
• Erfülle alle, die in diesem Jahr das Sakrament der Firmung erhalten haben, und mit ihnen die ganze Christenheit mit deinem schöpferischen Geist; lass sie mitwirken am Aufbau einer gerechten und zur Versöhnung bereiten Welt.
• Stärke uns durch das Wirken deines Geistes, dass wir lernen, mutig auf jene Menschen zuzugehen, die unseren Trost und unsere Hilfe brauchen.
• Nimm unsere Verstorbenen auf in dein Reich der Liebe und des Friedens und lass sie teilhaben an der Freude des Auferstandenen.
Herr, unser Gott, der Heilige Geist, den du am Pfingstfest über die Jünger Christi ausgegossen hast, mache auch uns zu mutigen Zeugen der christlichen Botschaft. Dir sei Lob und Dank jetzt und in Ewigkeit.

Gabengebet

Barmherziger Gott, der Heilige Geist hat die verängstigten Jünger gewandelt, ihnen die Kraft zu mutigem Zeugnis gegeben. Wir bitten dich: Der Geist Jesu wandle nun diese Gaben auf dem Altar in Leib und Blut Christi und lasse sie für uns zur Quelle des Lebens werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hochgebet „Pfingsten II“

Präfation
Vater, wir gedenken des Tages,
an dem du der Welt deinen Atem gabst,
an dem du den Menschen
deinen Geist geschenkt und
ein Feuer der Liebe entzündet hast.
V/A: Sende aus deinen Geist … (GL 312,2)

Wir staunen über dich,
du scheinst uns manchmal fern,
und bist doch nah.
Du bist gegenwärtig,
wenn du uns zusammenführst
und wo Menschen aus deinem Geist leben.
A: Sende aus deinen Geist …

Er ist der Geist deines Sohnes,
der Geist aller, die auf ihn hoffen
und dein Wort hören.
Dieser Geist befähigt sie,
zueinander zu finden
und einander zu verstehen.

Wir danken dir
für deinen Heiligen Geist,
für das Feuer,
das er stets aufs Neue entfacht,
für den Sturm,
den er stets neu entfesselt
in unserer Welt und in deiner Kirche.

In seinem Geiste lass uns dir danken,
lass uns dich loben und preisen
und voll Freude bekennen:
Sanctus

Wir bitten dich,
gib uns ein neues Herz
und einen neuen Geist,
damit wir es wagen,
selbst neu zu beginnen, miteinander,
wo immer wir uns begegnen,
jeden Tag neu.
A: Sende aus deinen Geist …

Mach uns Mut, unseren Weg zu gehen,
dir zu glauben und deine Liebe zu tun,
auszuhalten und alles zu erhoffen.

Gib uns deinen Geist,
wenn wir jetzt das Brot füreinander brechen
[und den Kelch miteinander teilen].
Gib uns den Geist Jesu!
A: Sende aus deinen Geist …

Darum bitten wir dich, Vater,
sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit sie für uns
zu Jesu Leib + und Blut werden.

Denn bei seinem letzten Mahl
– im Kreis seiner Freunde –
nahm er das Brot, dankte dir,
brach es, reichte es seinen Jüngern
und sagte:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH DES NEUEN
UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.
Das ist und bleibt ein Geheimnis des Glaubens!
Akklamation:
Wir preisen deinen Tod,
wir glauben, dass du lebst.
Wir hoffen, dass du kommst
zum Heil der Welt.
Komm, o Herr! Bleib bei uns!
Komm, o Herr, Leben der Welt.


Herr, unser Gott,
erwecke uns zu neuem Leben!
So wie du am Anfang den Menschen geschaffen
– lebendig und geisterfüllt –,
so wie du Jesus, unseren Bruder,
von den Toten erweckt hast,
so gib auch uns neues Leben
durch deinen Heiligen Geist.
A: Sende aus deinen Geist …

Schreib dein Wort in unser Herz.
Dein Geist führe uns zueinander
und helfe uns,
alles Trennende zu überwinden,
damit wir zu einem lebendigen
Zeichen der Einheit zu werden.

Erfülle uns mit den Gaben deines Geistes,
dass wir als Kirche
in Einheit und Vielfalt zusammenleben
und durch sein Wirken
zu einem Zeichen deines ewigen Bundes
unter den Menschen werden,
zusammen mit unserem Papst Franziskus
und unserem Bischof N.,
und allen Frauen und Männern deines Volkes.
A: Sende aus deinen Geist …

Leg Worte in unseren Mund,
die Trost und Licht
in das Leben der Menschen bringen.
Lass uns danach trachten,
Recht und Gerechtigkeit zu leben.

Zeig unserem Herzen
und unserem Glauben den Weg der Liebe,
segne unsere Mühen
und schenke uns deinen Frieden.
Unsere lieb gewordenen Verstorbenen
lass deine Liebe und Nähe erfahren.
(Hier kann für Verstorbene gebetet werden)

Gib uns Atem von deinem Atem,
Feuer von deinem Feuer,
Licht von deinem Licht,
durch Jesus Christus, deinen Sohn.
Doxologie
Quelle unbekannt

Hochgebet – „Frieden“
Präfation
Wir danken dir guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erheben
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen
von Gewalt in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten,
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

Im göttlichen Geist haben wir Gemeinschaft mit Gott, unserem Vater, und mit allen Menschen, die mit uns das Leben und die eine Welt teilen. Darum beten wir: Vater unser im Himmel, … 

Einleitung zum Friedensgebet

Dauerhafter Friede unter uns Menschen erwächst aus dem inneren Frieden, den wir in Gott finden. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

GOTT IN UNS
hinabsteigen
auf den Grund
meiner Seele

Ihn finden
der durch Taufe und Firmung
in mir
lebt

das ist Pfingsten

und dann
über den Brunnenrand schauen
nach außen
mich wenden
und anderen bringen
was in mir lebt
Heinz Detlef Säps

Schlussgebet

Gott, Heiliger Geist, du hast Jesus dazu bewegt, im Angesicht von Schuld und Leid der Welt nicht zu verbittern und in der Hilflosigkeit gegenüber dem Weg ans Kreuz nicht zur Gewalt zu greifen. Dein Feuer in seinem Herzen hat ihn dazu befähigt, in der dunkelsten Stunde seines Lebens Liebe zu schenken und Liebe zu sein. Die Frucht davon durften wir schmecken in der Eucharistie, in der er sich uns schenkt. Gib, dass unsere Herzen sich von seiner Liebe inspirieren und entzünden lassen. Mache uns fähig zu lieben, wo man hasst und beleidigt. Du wirst es durch uns wirken, in Jesus Christus, unserem Bruder und Herrn.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Anton Weber SVD, P. Karl Jansen SVD

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