26. Sonntag im Jahreskreis (C)

Liturgische Bausteine

Sie haben Moses und die Propheten

1. Lesung: Am 6,1a.4-7
2. Lesung: 1Tim 6,11-16
Evangelium: Lk 16,19-31

Einleitung

Wir dürfen uns glücklich nennen, dass wir am Anfang der Woche den Sonntag haben, den Tag des Herrn. Bei allem, was uns belastet und Sorgen bereitet, dürfen wir uns immer vertrauensvoll an den Herrn wenden, dann wird er mit uns daran tragen. Der heilige Paulus vergleicht in seinem Brief an Timotheus die Verantwortung, die auf ihm liegt als Zeuge der Wahrheit, mit einem Kampf, den es zu kämpfen gilt. Er kann nur gewonnen werden mit Blick auf das ewige Leben und im engen Anschluss an Christus. In seinen Händen liegt die Vollendung unseres Lebens. Es ist so ermutigend, zu wissen, dass wir unsern Weg, mag er oft auch noch so dunkel und steinig sein, nicht alleine gehen.
Bitten wir nun den Herrn, der in der Eucharistiefeier unter uns ist, um die Reinigung von aller Schuld.

Kyrie

Herr Jesus Christus
• Du bist das Licht, das die Menschen erleuchtet. – Herr, erbarme dich
• Du hilfst uns zur Erkenntnis unserer Schuld und unseres Versagens. – Christus, erbarme dich
• Du stärkst uns mit dem Brot des Lebens zum Zeugnis für Wahrheit und Gerechtigkeit. – Herr, erbarme dich

Tagesgebet

Allgütiger Gott, du hast die Welt in Liebe geschaffen und willst, dass sie von deiner Liebe beseelt sei. Den Menschen hast du nach deinem Bild und Antlitz geschaffen. So soll der Mensch an deiner göttlichen Schöpferkraft teilnehmen und deine Liebe in der Welt darstellen und verkünden. Leider wird diese Liebe oft mit Füßen getreten. Gib allen Menschen den Sinn für die Not-wendende Liebe zum Nächsten, schärfe unsere Augen und Sinne für die Armen und Notleidenden und gib uns Kraft zu liebendem Beistand. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der den Weg der Liebe bis zum Ende gegangen ist, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen

Fürbitten

Jesus Christus ist gekommen, um sich zum Diener aller zu machen und die Menschen zu Frieden und Versöhnung zu führen. Vor ihn bringen wir nun unsere Bitten.
• Für alle, die sich zum christlichen Glauben bekennen: dass ihr Glaube sich in tätiger Liebe als fruchtbar erweist. – Wir bitten dich erhöre uns.
• Für die Völker im Nahen Osten: gib, dass die Friedensbemühungen anhalten, kriegerische Auseinandersetzungen beendet werden und alle Parteien dem Frieden und der Versöhnung den Vorrang geben.
• Für alle Opfer von Gewalt und Naturkatastrophen: lass sie in ihrer Not deine Sorge und Liebe erfahren und schenke ihnen neue Hoffnung.
• Für die Hilfskräfte in den karitativen Einrichtungen: hilf ihnen, ihren so wichtigen Dienst an den Kranken und Notleidenden in Geduld und Liebe durchzuführen.
• Für die Wohltäter unserer Missionswerke: vergilt ihre Großmut mit deiner überreichen Güte.
• Für die Laienhelfer in unseren Gemeinden: schenke ihnen deinen Geist und lass sie mit Freude und Hingabe ihren Dienst verrichten.
Herr, wir vertrauen auf dich, denn du enttäuschst unsere Hoffnung nie. Dir sei Dank und Ehre jetzt und in Ewigkeit.

Gabengebet

Guter Gott, du hast dein Volk in der Wüste mit Manna gespeist und Wasser ein lassen aus dem Felsen. Du willst auch uns speisen am Tisch deines Sohnes. Nimm die Gaben an, die wir für dieses Mahl bereitet haben, durch Christus, unserm Herrn.

Präfation – „Soziale Gerechtigkeit“

In Wahrheit ist es würdig und recht,
dich als unseren Gott
und Vater zu bekennen.
Du bist der Gott der Liebe
und der Hoffnung,
der uns vertrauensvoll beruft,
an der Verwandlung der Welt mitzuarbeiten,
damit wir alle in ihr
als Schwestern und Brüder leben können;
damit keiner deiner kleinsten Kinder
Hunger oder Ungerechtigkeit,
Einsamkeit oder
in irgend einer anderen Form leiden muss.
Und obwohl es noch viel zu tun gibt,
bis dein Reich der Liebe
voll zum tragen kommt,
wollen wir nicht vergessen,
dass du immer an unserer Seite bist,
selbst dann noch, wenn wir versagen.
Deshalb,
vereint mit deiner ganzen Schöpfung
wollen wir das Lob
deiner Herrlichkeit anstimmen
und singen voll Freude:

Hochgebet – „Jesus, der Bruder aller“ (MB)

Oder:
Hochgebet – „Frieden“

Präfation
Wir danken dir guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erheben
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen
von Gewalt in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

Unser himmlischer Vater weiß, was in uns Menschen steckt, Gutes und Böses. Lasst uns mit den Worten Jesu beten und Gott bitten, er möge das Gute in uns stärken und das Böse verzeihen. Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Unsere oft verstopften Ohren und unsere erblindeten Augen nehmen nicht wahr, was uns zum Frieden dient und zur Einheit unter den Völkern beiträgt. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, …, und schenke uns, …

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

DEN SCHREI DER ARMEN HÖREN
Der Aufruf, auf den Schrei der Armen zu hören, nimmt in uns menschliche Gestalt an, wenn uns das Leiden anderer zutiefst erschüttert.
Papst Franziskus

Schlussgebet

Guter Gott, dankbar für diese Mahlgemeinschaft mit dir begreifen wir auch, zu welcher Mission du uns gerufen hast. Lass uns nicht müde werden, uns für die Menschen ohne Unterschied einzusetzen, die in unserer Gesellschaft mehr und mehr gebrandmarkt und als unerwünscht ausgeschlossen werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Anton Weber SVD; P. Karl Jansen SVD
 

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Facebook und Youtube welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen