19. Sonntag im Jahreskreis (C)

Liturgische Bausteine

Mutzuspruch auch für uns? Fürchte dich nicht!

1. Lesung: Weish 18,6-9
2. Lesung: Hebr 11,1-2.8-19
Evangelium: Lk 12,32-48

Liturgische Begrüßung

Der Herr, der uns Mut zusprechen will, sei mit euch.

Einleitung

Das Thema Glaube durchzieht die Schriften dieses heutigen Sonntags. Dazu gehört die Seite des Nicht-Wissens, die man überschreiten muss, ohne sehen zu können, in welchen Raum man eintritt. An Gott glauben heißt, über sich selbst hinauszulangen – das ist auch ein Schritt ins Ungewisse.

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
• du richtest unseren Blick auf das Reich Gottes, damit wir wissen, woran wir unser Herz hängen sollen. Herr, erbarme dich.
• du mahnst uns zur Wachsamkeit, damit wir nicht denken, unser Tun und Lassen sei ohne Konsequenzen. Christus, erbarme dich.
• du willst, dass wir verantwortlich handeln, damit wir auch vor deinem Vater freudig Rechenschaft abgeben können. Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Heiliger, starker Gott, schenke uns wie einst Abraham und Sara die Kraft des Glaubens an deine Nähe. Lass uns angesichts unserer Ohnmacht nicht verzagen, sondern in gläubiger Bereitschaft deinem Sohn entgegengehen, unserm Herrn und Bruder Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist in unserer Mitte lebt jetzt und in Ewigkeit.

Fürbitten

Herr, Jesus Christus, dir liegen wir am Herzen. Du rufst uns zu Achtsamkeit und Wachsamkeit auf. Dich bitten wir:
• Für unsere Kirche: dass sie ohne Angst und Furcht treu deine Botschaft unter die Menschen bringe. Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.
• Für die Mächtigen in Gesellschaft und Wirtschaft: dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst sind.
• Für die Menschen in Not: dass sie auf Menschen treffen, die solidarisch mit ihnen sind.
• Für Menschen in Angst: dass sie von dir und von Mitmenschen ein aufbauendes Gegenmittel erhalten.
• Für die Menschen, die schon zu dir gerufen wurden: dass sie deine Güte erfahren und dein Reich in Fülle erleben.
Gott auf dich vertrauen wir. Mit deiner Hilfe rechnen wir. Dir sei Lob und Dank, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Gabengebet

Heiliger Gott, zu deiner Ehre bereiten wir den Tisch zum heiligen Mahl. Lass die Kraft dieses Mahles in unseren Taten sichtbar werden durch Christus, unsern Herrn.

Hochgebet – „Auf dem Weg zu dir“

Nach dem Sanctus fährt der Priester fort:
Vater, wir sind auf dem Weg zu dir.
Wir danken dir für deine Liebe,
die unserer Wanderschaft
Sinn und Richtung gibt.
Du segnest uns mit
deiner göttlichen Unruhe.
Du holst uns weg
von falscher Zufriedenheit.
Du nötigst uns,
Wege durch Tiefen zu gehen,
auch wenn wir uns dafür
nicht stark genug fühlen.
Du unterstützt uns durch Menschen,
die uns begleiten, die uns stärken,
wenn wir schwach werden,
die uns trösten und ermutigen,
wenn wir meinen,
den allerletzten Schritt getan zu haben.
Wir danken dir für alle,
die vor uns auf dem Wege zu dir waren:
für Abraham und Sara,
für Mirjam und Moses,
für David und Esther.
V/A: Du bist da, wo Menschen leben.

Wir danken dir aber vor allem für den,
der am eindeutigsten
mit uns auf dem Wege ist:
Jesus Christus.
Er macht unseren Weg hell.
Er öffnet uns die Augen.
In Jerusalem stärkte er uns
mit einem Mahl,
damit wir seinen Spuren folgen.
A: Du bist da, ...

Wir bitten dich jetzt:
Sende deinen Heiligen Geist und verwandle
das Brot und den Wein
in den Leib + und das Blut Christi.

In der Nacht, bevor er starb,
nahm Jesus Brot
und dankte dir, Vater.
Er gab es seinen Freunden
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er
nach dem Mahle den Kelch,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

So danken wir dir, Vater,
für die Worte und das Beispiel dessen,
der uns vorangegangen ist: Jesus.
Durch sein Leben lehrt er uns,
an dich zu glauben
und an die Wanderschaft des Lebens.
Durch seinen Tod zeigt er uns
den Sinn der Hoffnung,
auch wenn uns alles verloren geht.

Durch seine Auferstehung
macht er deine Liebe kund,
die alle erneuert,
die auf dem Wege müde
und alt geworden sind.
A: Du bist da, ...

Vater, sende uns deinen Geist,
damit wir auf deinem Wege
Licht für unsere Augen,
Kraft für unsere Glieder
und Freunde auf einem sonst
so einsamen Wege haben.

Gib, dass wir dich suchen,
dir begegnen und dich kennen,
wenn wir unseren Weg gehen
so wie Maria, die Mutter Jesu,
ihr Gatte Josef,
die Apostel und alle Heiligen.
Begleite unsere Kirche
auf dem Weg in dieser Zeit.
Gib unserem Papst Franziskus,
den Bischöfen und Verantwortlichen
in der Kirchenhierarchie den Mut,
eingefahrene Gleise und Wege zu verlassen
und nach neuen Formen Ausschau zu halten.

Allen Verstorbenen,
die ihren Lebensweg beendet haben,
ermögliche ein neues Ziel
und eine neue Heimat bei dir.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Dies bitten wir durch Jesus Christus,
der unser Weg zu dir ist.
Doxologie
Quelle unbekannt

Hochgebet – „Frieden“

Präfation
Wir danken dir, guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erhebt
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen von Gewalt
in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

„Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugt-Sein von Dingen, die man nicht sieht“, so heißt es im Hebräerbrief (Hebr 11,1). Ja, auch wenn wir nicht sehen, wir glauben dem Wort Jesu, dass wir uns an Gott, unser aller Vater mit unseren Anliegen wenden können. Beten wir: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Wo wir hinsehen: Machstreben, Unfriede, Hass, Missgunst, Neid. Wir sehnen uns nach Frieden, Frieden, den aber nur der Herr schenken kann. So bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

EIN BISSCHEN UNBESORGT
Nun also, man bemühe sich am Anfang, seinen Weg in Freude und Freiheit zu gehen, denn es gibt so manche Leute, die meinen, dass ihnen gleich alle Frömmigkeit abhandenkommen müsse, wenn sie ein bisschen unbesorgt sind. (...) Seine Majestät mag mutige Seelen und ist ein Freund von ihnen, sofern sie ihren Weg in Demut gehen und nicht auf sich selbst bauen.
Teresa von Avila

Schlussgebet

Gott, unser Heil, wie Jesus, dein Sohn, Kranke geheilt und Tote belebt hat, so lass uns in der Begegnung mit ihm neue Kraft gewinnen und zu Boten des Heiles werden, das er uns verkündet hat, heute und alle Tage unseres Lebens, bis wir eingehen in deine Ewigkeit.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD
 

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