17. Sonntag im Jahreskreis (C)

Besinnung

Das Bittgebet / Das Gebet

1. Lesung: Gen 18,20-32
2. Lesung: Kol 2,12-14
Evangelium: Lk 11,1-13

Das Bittgebet
(zu Lk 11,9)

Einmal hatte er über das Gebet gesprochen und gesagt: Bittet, dann wird euch gegeben! Sucht, dann werdet ihr finden! Klopfet an, dann wird euch geöffnet!

Einige seiner Hörer hatten nur mit halben Ohren zugehört und darum überhört, dass sie um die Gaben des Geistes bitten sollen. Ihnen ist es zuzuschreiben, dass der Eindruck entstand, Gott sei ein Lückenbüßer, denn sie erzählten überall herum, er habe gesagt, man dürfe Gott um alles bitten: um Geld, um gutes Wetter, um Ansehen oder um Erfolg. So entstand das Gerücht, das sich bis in unsere Zeit erhalten hat: Der Mensch dürfe nicht nur um das Brot bitten, das er zum Leben braucht, sondern auch um die Steine, mit denen er sein Eigenheim erbauen kann.

Seitdem versuchen die Menschen, Gott zum Vollzugsbeamten ihrer kleinkarierten Wünsche oder gar zum Komplicen ihrer sündigen Absichten zu machen. Sie missbrauchen das Gebet als Mittel, um Einfluss auf Gott auszuüben. Sie möchten seinen Willen ihren Wünschen gefügig machen und sprechen nicht wie Samuel mit Gott: Rede, Herr, dein Diener hört, sondern: Höre, Herr, dein Diener redet!

In: Walter Rupp, Der verlorene Vater - Erstaunliche Gleichnisse, München 2003, S. 50

Oder:
Das Gebet
(zu Lk 11,9)

Allen Betern sagte er:
Wenn ihr bittet, und es wird euch nicht gegeben;
wenn ihr sucht und doch nichts findet;
wenn ihr anklopft und euch nicht geöffnet wird;
dann sollt ihr euer Beten überprüfen:
ob ihr so töricht seid und euren Vater
um einen Stein bittet, statt um Brot,
oder um eine Schlange, statt um einen Fisch,
oder um einen Skorpion, statt um ein Ei.

Vielleicht gibt Gott auch deshalb nicht,
weil er möchte, dass ihr zuerst dem öffnet,
der an eurer Türe angeklopft hat
und schon lange draußen steht
und wartet.

In: Walter Rupp, Der verlorene Vater - Erstaunliche Gleichnisse, München 2003, S. 51

P. Walter Rupp SJ

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