16. Sonntag im Jahreskreis (C)

Liturgische Bausteine

„Zeit haben und Zeit nutzen“

1. Lesung: Gen 18,1-10a
2. Lesung: Kol 1,24-28
Evangelium: Lk 10,38-48

Einleitung

Wenn jemand stirbt, sagt man, er habe „das Zeitliche gesegnet“. Das heißt doch, er hat den Ablauf seines Lebens und auch dessen Ende gutgeheißen, er hat sein Ja dazu gesprochen. Durch das gute Ende seiner Zeitlichkeit bekommt alles, was er je erlebt hat – auch sein Versagen – ein positives Vorzeichen. Ende gut, alles gut. Das heutige Evangelium will uns zu einem solchen Ende führen, bei dem wir dann auch sagen können: Wir dürfen nun das Zeitliche segnen, weil Gott in unserem Leben die tragende Rolle gespielt hat und damit auch unser Nächster.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
• du bist gekommen, um die Verirrten und Gestressten heimzuholen.
• Du willst, dass wir immer wieder auf dein Wort hören.
• Du bleibst uns mit deiner Hilfe immer nahe. 

Tagesgebet

Barmherziger Gott, Gastfreundschaft wird im Orient groß geschrieben, zumal die Umgebung oft unwirtlich oder lebensbedrohlich ist. Wir bitten dich, öffne uns Geist und Herz, damit wir dein Wort hören und verstehen, was du uns mit deiner Gastfreundlichkeit hier vermitteln willst. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Fürbitten

Lasst uns zusammen zu unserem himmlischen Vater beten, der uns durch seinen Sohn täglich sehr nahe sein will:
• Für die Kirche: Lass sie stets Verantwortung wahrnehmen in der Verkündigung des Wortes.
• Für die Menschen unserer Tage: Lass sie nicht zu sehr aufgehen in ihren täglichen Sorgen und gib ihnen offene Ohren für die wahren Werte.
• Für alle Getauften: Lass sie im Jahr mit der Bibel neu ihren Reichtum erfahren, indem wir sie öfter zur Hand nehmen.
• Für die reichen Völker: Gib ihnen Offenheit und Verantwortung für die vielen Menschen, die in bitterster geistiger und körperlicher Armut leben.
• Für unsere gottesdienstliche Gemeinde: Gib uns in dieser Stunde ein gutes Gehör für dein Wort.
• Schenke allen Menschen, die in diesen Tagen ihren Urlaub genießen dürfen, innere Ruhe und Gelassenheit, damit sie wieder sensibler werden für alles, was um sie herum lautlos geschieht.
• (Weitere Fürbitten)
Vater, öffne uns die Augen für die Not, die unsere Schwestern und Brüder
bedrückt. Nimm aber auch alle Unrast von uns, und lass uns auf deine Stimme hören. Amen. 

Gabengebet

Guter Gott, wie Abraham die drei Fremden bewirtet hat, so hast auch du uns geladen, deine Gäste zu sein. Brot und Wein sind nun bereitet und wir bitten dich: Lass uns aus diesen Gaben die Kraft und den Mut erwachsen, deine Liebe bedingungslos zu leben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hochgebet - „Sehnsucht“

Präfation
Gott, hab Dank,
für die Geschichten der Heiligen Schrift,
in denen wir uns verlieren und finden können;
durch die wir erinnert werden,
dass für unser Leben bedeutsam sind:
die Schönheit und der Glanz,
die Sehnsucht und das Wagnis.

Hab Dank für alle
verheißungsvollen Geschichten und Bilder,
deren Licht uns das Leben bestehen lässt.

Danke für die heiligen Frauen und Männer,
die uns von der Aussicht erzählen,
dass Worte in den stummen Mund
und Tänze in die lahmen Füße gelegt werden,
dass die Menschen Häuser bauen
und auch darin wohnen.

Danke für Jesus von Nazaret,
der seine Hoffnung gelebt,
durchgetragen und geteilt hat.

So vieles und viele
lassen uns loben und singen.
Sanctus

Hab Dank für Jesus,
ihn, unseren Bruder,
den wahren Menschen,
der mit uns lebt
und die Sehnsucht nach Gehalt
und Gelingen in uns wach hält.

Hab Dank
für den Tisch, der uns sammelt,
für das Brot, das uns nährt,
für den Wein, der uns freut.

Wohl und Weh,
Segen und Sorge
wohnen ihnen inne.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus + mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot,
reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Unsere Erinnerung geht zu Jesus,
zu seiner Gestalt voller Menschlichkeit,
zu seinem Wort voller Trost,
zu seinem Weg aus Unbestechlichkeit,
zu seinem Ende aus Schmerz
und seinem Anfang aus Licht.

Und doch steht noch etwas aus:
Möge sich die Schönheit
auf jedes Leben legen
und mit den Privilegien Schluss sein.
Mögen die einen nicht auf ewig oben
und die andern nicht für alle Zeit unten sein.
Mögen wieder Bilder in uns lebendig werden,
wie es denn sein könnte, das Leben.

Mögen die Soldaten dieser Welt innehalten,
wir selber die Spiele beenden,
die uns die Welt bedeuten,
Mögen wir mit Papst Franziskus,
unserem Bischof N.
und der Gemeinschaft der Bischöfe
das Wort und die Geste finden,
die uns begegnen lassen.

Gott,
wir glauben, dass noch etwas aussteht,
wir halten Ausschau nach deiner Zeit
in Gemeinschaft mit Maria und Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
wir sehnen sie und schaffen sie herbei,
bis sie aufstrahlt
durch ihn und ...
Doxologie
aus der Schweiz; Quelle unbekannt

Hochgebet – „Frieden“
Präfation
Wir danken dir, guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erhebt
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen von Gewalt
in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

Gott lädt uns ein, ihm zu vertrauen und uns immer neu vertrauensvoll an ihn zu wenden. So lasst uns jetzt beten, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Frieden wird, wo wir aufrichtig und ehrlich um gutes Handeln bemüht sind. Tiefster und beständiger Friede wird, wenn wir Gott um seinen Frieden bitten: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

LIED AN DIE GEMEINDE
Ihr seid mir wasser
Ich bin der fisch
Ihr seid mir luft
Ich atme tief

Ihr seid mir brot
Ich bin zu gast
Ihr seid der himmel
Hier mach ich rast

Ihr seid mir ufer
rettender strand
Seid mir nicht fremde
Im fremden land
Wilhelm Wims

Schlussgebet

Gastfreundlicher Gott, wir durften wieder hautnah deine Liebe erfahren. Wir bitten dich: Bleibe nun bei uns und gib, dass dieses heilige Mahl weiter in uns wirke und bewirke, dass wir Wichtiges und Notwendiges von Banalem zu unterscheiden wissen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Josef Schmitz SVD; P. Karl Jansen SVD
 

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