4. Sonntag im Jahreskreis (C)

Liturgische Bausteine

Mit dem Taufschein in der Tasche allein ist es nicht getan

1. Lesung: Jer 1,4-5.17-19;
2. Lesung: 1Kor 12,31-13,13 (13,4-13);
Evangelium Lk 4,21-30

Einleitung

Sich in der Öffentlichkeit zu seinem Christsein bekennen, unerschrocken Gottes Wort leben und bisweilen auch mit Worten bezeugen, Nein sagen zu gesellschaftlichen Standards, die mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar sind, der Anpassung widerstehen – all das verlangt eine klare Entscheidung von uns, ein eindeutiges Bekenntnis.
Ein klares und eindeutiges Bekenntnis zu Jesus Christus kann für Christen und Christinnen heute, im Jahr 2022, eine der mutigsten und schwierigsten Lebensentscheidungen sein. Damit sind wir manchmal auch überfordert.
So rufen wir zu Christus, unserem Herrn und Heiland.

Kyrie

• Herr Jesus Christus, du hast uns durch dein Leben gezeigt, was Liebe ist. Wir haben oft nicht den Mut und die Kraft, so zu lieben, wie du es von uns willst.
• Herr Jesus Christus, Du hast uns durch dein Leben gezeigt, welcher Weg der wahre ist. Wir aber suchen immer wieder Abkürzungen und Umwege.
• Herr Jesus Christus, du hast uns durch dein Leben gezeigt, was Bestand hat für immer. Wir aber fürchten uns oft, den Weg dieser bedingungslosen Liebe zu gehen.

Tagesgebet

Herr, unser Gott, manchmal scheuen wir uns, deinem Ruf zu folgen; wir haben Angst, dass wir dann allein stehen. Hilf uns, deine Wege zu gehen und uns für Jesus Christus, unseren Erlöser und Heiland, zu entscheiden, der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.

Fürbitten

Gott hat seinen Sohn gesandt, um uns Menschen zum Leben zu befreien. An den liebenden Vater wenden wir uns mit unseren Bitten.
• Wir beten für alle Menschen, die frei ihren Glauben bekennen und deswegen bedroht, verfolgt oder verurteilt werden. Für Christen und Christinnen in muslimischen Ländern, in China und Nord-Korea – und für alle, die sich für ihr Recht auf Religionsfreiheit einsetzen. Gott, du liebender Vater, A: wir bitten dich, erhöre uns
• Wir denken an die Menschen, die sich für eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen Christen und Muslimen einsetzen, aber auch an jene, denen der Einfluss der jeweils anderen Religion Angst macht.
• Wir beten für alle, die ihre Sorgen um die Zukunft unseres Planeten und um ihre eigene Zukunft öffentlich zum Ausdruck bringen. Für die jungen Menschen, die für den Klimaschutz demonstrieren und sich auch sonst einsetzen.
• Für alle Frauen, Männer und Kinder, die an unheilbaren Krankheiten erkrankt sind. Für die Patienten, die belastende Therapien auf sich nehmen und um ihre Genesung kämpfen; für die Familien und für alle, die die Kranken betreuen. Beten wir besonders für jene, die an ihrer Krankheit sterben müssen.
• (aktuelle Fürbitte einfügen)
Guter Gott, du kommst unseren Bitten, unserem Glauben und unserer Hoffnung mit deiner Liebe zuvor. Darum preisen wir dich, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Gabengebet

Gütiger Gott, du hast Brot und Wein geschaffen, damit wir aus deinen Gaben Nahrung und Freude schöpfen. Lass uns an diesem Tisch die Kraft, den Frieden und das Leben finden, wie du verheißen hast. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Hochgebet - „Unvollkommenheit“

Präfation
Gott, wir loben dich,
weil du wachsen lässt –
den Weizen und das Unkraut.
Wir loben dich,
weil du geduldig bist und gelassen,
weit und wissend:
So sicher, wie gesät wurde,
so sicher wird geerntet.
Wir loben dich,
weil du uns in bedürftiger
und begrenzter Gestalt
nahegekommen bist.
Ein kleines Kind bist du geworden,
und du hast dir das Unvollkommene
ganz zu eigen gemacht,
dass du es lieben kannst.
Deine Sonne lässt du aufgehen
über Heil- und Unkraut,
über Wohl- und Untat,
über gut und bös,
über allem und allen!
Darum singen wir dir:
Sanctus

Gott, wir loben dich
um deines Sohnes,
um unseres Bruders Jesus willen.

Er ist dem nahegekommen,
was nicht ganz war und nicht gut,
was nicht rein war und nicht frei.

Seine Zeichen, sie liegen vor uns.
Ein Laib aus Erde,
ein Fließen aus Sonne,
ein Tisch aus Nähe,
ein Wort aus Erinnerung,
ein Ahnen aus Ewigkeit.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit
und Verbindlichkeit.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus mit + Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot,
reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Gott,
in bedürftiger und begrenzter Gestalt
ist uns Jesus nahegekommen.
Er hat der Unmenschlichkeit
seine Unbestechlichkeit entgegengehalten
und – durch den Tod hindurch –
das Leben erhalten.

Das Leben,
das das Unrecht in Recht kehrt,
das die Tränen abwischt und
die Liebenden wieder zusammenführt.

Uns aber bleibt zu arbeiten
und dich, Gott, zu bitten:
für die, die ihr Dasein unter Diktatur fristen,
dass sie erleben dürfen, wie es ist,
innerlich und äußerlich frei zu sein.
Für die, deren täglich Brot der Krieg ist,
dass die Herrschenden Wege suchen,
die über Verletzung und Hass hinausweisen.
Für die, die schwer krank sind,
dass nicht nur Angst da ist,
sondern auch Ahnung vom Aufgehoben-Sein.
Für die, die trauern,
dass sie die Erinnerung nicht nur schmerzt,
sondern auch bestärkt.

Wenn wir leben, bist du bei uns,
wenn wir sterben, sind wir bei dir.

Leben meint beides:
Licht und Schatten,
gut und böse.
Nicht als Vollkommene,
nein, als Menschen,
die suchen und sich mühen,
wollen wir glauben.

In Gemeinschaft
mit unserem Papst Franziskus,
unserem Bischof N.,
der Gemeinschaft der Bischöfe,
unserer Ordensleute,
Priester und Diakone bekennen wir:
Gott, du bist da,
als ein Gott, in allem und allen.

Halte uns zusammen in deinem Reich
mit Maria und Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen.
So wollen wir dich preisen
durch Christus unseren Herrn.
Doxologie
aus der Schweiz; Quelle unbekannt

Einleitung zum Vaterunser

Ermutigt zum Gebet und mit den Worten unseres Herrn, lasst uns alle Anliegen dieser Welt zusammenfassen und gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Gott will eine Kirche, die ein Ort der Wahrheit und Freiheit ist, des Friedens und der Gerechtigkeit, damit die Menschen neue Hoffnung schöpfen. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Meditation

LIED
wir schlugen ihn
wir schlugen aus dem stein das feuer

wir bedrängten ihn
wir pressten aus der traube den wein

wir folterten ihn
wir folterten aus dem schweigen sein wort

wir banden ihn
wir lernten vom sklaven die freiheit

wir durchbohrten ihn
wir bohrten den quell in der wüste

Wir begruben ihn
wir säten auf der erde den himmel
Wilhelm Wims

Schlussgebet

Gott, unser Vater, du hast uns gesättigt mit der Speise, die allein du geben kannst. Lass uns von ihr leben und uns freuen an deiner Güte und Barmherzigkeit, und lass unsere Freude fruchtbar werden in guten Taten. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Segen

Der Gott, der dich schuf, geleite dich.
Der Gott, der dich bei deinem Namen rief, führe dich.
Der Gott, der immer um dich ist, zeige dir den Weg zur Liebe.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Dr. Werle SVD; P. Karl Jansen SVD

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