Pfingstmontag

Liturgische Bausteine

Sich vom Herrn in Dienst nehmen zu lassen

1. Lesung: Jes 11,1-10
2. Lesung: Röm 8,14-17
Evangelium: Lk 4,16-21
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Einleitung

Eigentlich sollte es den Pfingstmontag gar nicht geben. Gut liturgisch ist mit dem Pfingstsonntag, dem 50. Tag der Osterzeit, diese Zeit abgeschlossen. Und es beginnt wieder die Zeit im Jahreskreis – so ist es bei den meisten Christen und Christinnen unserer Erde.
Hierzulande jedoch soll wie in einem Nachschlag heute in uns noch mal wach werden, was Ostern bedeutet: Jesu Werk geht weiter in unserer Welt. Weiter geht es, getragen von Menschen, die wie Jesus erfüllt sind von Gottes gutem, Leben schaffendem Geist: vom Geist der Weisheit und der Einsicht, vom Geist des Rates und der Stärke, vom Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.
Um das Geschenk der sieben Gaben des Heiligen Geistes, die Heil und Leben bringen, wollen wir heute beten.

Kyrie

• Über uns ausgegossen ist der Geist des Mutes: doch oft setzten wir müde und verzagt unsere Schritte.
• Über uns ausgegossen ist der Geist der Weisheit: doch oft sehen wir schwarz.
• Über uns ausgegossen ist der Geist des Glaubens: doch oft schwindet das Vertrauen auf Gott und uns selber.

Tagesgebet

Guter Gott, durch die Sendung des Heiligen Geistes befähigst und ermutigst du deine Töchter und Söhne, deine zuvorkommende Liebe zu bezeugen und dem Leben und Heil aller zu dienen. Bewahre uns allen in deiner Kirche das Feuer der Begeisterung durch die Zeit hindurch, befreie uns von Ängstlichkeit und Resignation. So bitten wir dich in der Kraft des Heiligen Geistes durch Jesus Christus, deinen Sohn und unseren Bruder, der in der Einheit mit dir, dem Vater, lebt und liebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Lesung aus dem Propheten Jesaja (Jes 11,1-10)
Vorschlag: Übersetzung: neues Leben: Jesaja 11 | Neues Leben. Die Bibel: ERF Bibelserver

Fürbitten

Gottes Geist ist es, der uns lebendig macht. Darum rufen wir:
• Angesichts der Geistlosigkeit, die wir erfahren, wo Menschen das Leben anderer missachten, missbrauchen und ausnutzen, beten wir um Gottes Geist.
• Angesichts der vielfältigen Krisenherde auf unserer Erde, in denen der Brand von Hass und Krieg geschürt wird, beten wir um den Geist des Friedens.
• Angesichts der oft ohnmächtig scheinenden Versuche derer, die sich für den Schutz der Geschöpfe Gottes einsetzen, beten wir um den Geist des Rates.
• Angesichts unserer eigenen Unsicherheit, wie wir trotz unserer Ängste und Schwächen im Vertrauen auf Gottes Geist redlich leben können, bitten wir um den Geist der Gottesfurcht.
• Angesichts der Sorgen und Nöte, dem Evangelium in unserer Zeit Gehör zu schaffen und das kraftvoll zu bezeugen, beten wir um den Geist der Stärke.
Gott. Dein Geist wird nicht müde, in uns zu wirken, damit wir dich bezeugen und dein Lob singen können, der du lebst und liebst in Ewigkeit.

Gabengebet

Barmherziger Gott, der Heilige Geist hat die verängstigten Jünger gewandelt, ihnen die Kraft zu mutigem Zeugnis gegeben. Wir bitten dich: Der Geist Jesu wandle nun diese Gaben auf dem Altar in seinen Leib und sein Blut und lasse sie für uns zur Quelle des Lebens werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hochgebet – Gottes Geist

Präfation
Wir danken dir, Gott, für alles,
was du seit Anfang der Schöpfung
Gutes und Großes getan hast.
Für die Zeit bis zur Vollendung
der Schöpfung
hast du uns deinen Geist gegeben.
Er wird uns in alle Wahrheit einführen
und unser Herz mit Tapferkeit erfüllen,
wenn wir ihn nur in uns wirken lassen.
Er führt uns auf dem Weg zum Leben,
er mahnt uns,
wenn unser Herz feige wird,
er rüttelt uns auf,
wenn wir nachlässig werden,
er stärkt uns,
wenn unsere Kraft erlahmen will.
Er führt das Getrennte zusammen,
lehrt uns Versöhnung
und schützt unseren Geist vor Verwirrung.
Darum rühmen wir deinen heiligen Namen
und singen mit allen Engeln und Heiligen
das Lob deiner göttlichen Herrlichkeit.
Sanctus

Gott, unser Vater, weil du der Heilige bist
vertrauen wir dir und bitten dich:

Nimm die Gaben auf dem Altar an,
und sende uns deinen Heiligen Geist,
dass er das Brot und den Wein ergreife,
damit sie für uns zum Leib +
und zum Blut deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus werden.

Denn er nahm am Abend vor seinem Leiden
das Brot und sagte dir Dank, brach es
und reichte es seinen Jüngern,
indem er sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Sodann nahm er den Kelch mit dem Wein,
sagte dir Lob und Dank,
reichte ihn seinen Freunden und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN:
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

So feiern wir sein Opfer zu unserem Heil
und das Mahl, in dem er sich mit uns vereint,
uns seinen Leib und sein Blut
zur Nahrung schenkt.

Doch da er zu dir heimging, Vater,
gab er uns einen Beistand, den Heiligen Geist.
Er möge deine Kirche auf ihrem Weg begleiten,
unseren Papst Franziskus, unseren Bischof N.
und das Kollegium der Bischöfe,
alle, die sich in deinen Dienst gestellt haben,
dein ganzes heiliges und gläubiges Volk.

Er sei nun unsere Kraft und unser Trost,
er richte uns auf in aller Verzagtheit,
er stärke in uns den Glauben,
die Hoffnung, die Liebe,
damit wir bis zum Ende bestehen
als Jünger deines Sohnes,
und zu Ende führen,
was er auf Erden begonnen hat.

Alle aber, die ihren irdischen Weg
schon zu Ende gegangen sind,
nimm in dein Reich der Freude
und des Friedens auf.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Mit ihnen und allen Heiligen
schenke auch uns,
die wir noch auf dem Weg sind,
das Leben in Fülle bei dir und mit dir
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Doxologie
(s.: Werner Eizinger, Impulse zum Eucharistischen Hochgebet, Butzon & Bercker, 03/2000)

Hochgebet – „Frieden“
Präfation
Wir danken dir guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erheben
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen
von Gewalt in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten,
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Hinführung zum Vaterunser

Im göttlichen Geist haben wir Gemeinschaft mit Gott, unserem Vater, und mit allen Menschen guten Willens. Darum beten wir: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgruß

Wo wir dem Geist Gottes Raum geben, da wird Liebe und Frieden auch in dieser Welt möglich. So bitten wir um den Frieden für uns und für die Welt: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, … 

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Schlussgebet

Barmherziger Gott, durch den Empfang des Leibes und Blutes deines Sohnes hast du uns wieder Kraft und Mut gegeben, in Jesu Geist weiter in der Welt zu wirken. Dafür danken wir dir jetzt und in Ewigkeit.

Segen

Es komme Gottes heiliger Geist
Er schaue selbst nach dem Rechten
in unserer ungerechten Welt.
Er lasse seinen Funken springen
und sprenge mit ihm all unsre Mauern,
die immer noch trennen
Ost und West und Nord und Süd und Schwarz und Weiß
und Jung und Alt und Frau und Mann und Arm und Reich
Er lasse werden Gerechtigkeit.

Es komme Gottes heiliger Geist.
Er heile unsere friedlose Welt.
Er stifte sie an zu neuer Nähe.
Er mache unsere krummen Seelen gerade.
Er schenke ihnen ihre Ruhe nicht,
damit sie nie aufhören zu suchen
sich selbst und die Schwester und den Bruder
und dich, den ewigen Gott.
Er lasse langsam wachsen Frieden.

Es komme Gottes heiliger Geist.
Er blase die alten Gedanken aus unserem vertrockneten Denken.
Er reiße uns aus unserer sicheren Spur.
Er treibe uns an zu ganz neuem Handeln.
Er gebe neue Gedanken, neue Worte, neue Taten.
Er mache uns neu und mit uns jeden Menschen und Gottes ganze Schöpfung.

Es gewähre uns dies der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Dr. Bernd Werle SVD; P. Karl Jansen SVD
 

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