Hochfest des heiligen Josef

Wortgottesdienst für daheim

Familiengottesdienst

Evangelium: Mt 1,16.18–21.24a


Vor Beginn der Feier vorbereiten:

- Gotteslob
- Evtl. Heilige Schrift Die Texte aus dem Buch der Bibel vorzutragen, hat einen besonderen Wert, weil es die Unverfügbarkeit des Wortes Gottes deutlicher zum Ausdruck bringt.
- Kerze
- Evtl. ein Bild des heiligen Josef

Eröffnung

Wir versammeln uns um den Tisch, auf dem eine Kerze steht. Die Kerze wird jetzt entzündet.

Lied: GL 543 „Wohl denen die da wandeln“
Oder ein Lied zum Hl. Josef aus den Eigenteilen des GL

V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. A: Amen.

Einleitung

V: Gott, allmächtiger Vater, von dir kommt alles, was da ist, zu dir strebt die ganze Schöpfung. Grenzenlos ist deine Stärke, unergründlich deine Weisheit, ohne Ende deine Liebe. Wir loben dich. A: Wir preisen dich.
V: Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, aus Liebe zu uns Menschen bist du Mensch geworden, aus Liebe hast du dein Leben hingegeben. Wer dich findet, findet das Heil. Denn du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wir loben dich. A: Wir preisen dich.
V: Gott Heiliger Geist, Lebensspender, Kraft vom Vater, du erfüllst die Welt mit deiner Liebe und schenkst Leben, wo der Tod droht. Was darniederliegt, richtest du auf, und wo wir in die Irre gehen, schenkst du Einsicht. Wir loben dich.        A: Wir preisen dich.

                                                              Aus: Gotteslob Dienstebuch, Trier 2015, S. 174

V: In seinem Apostolischen Schreiben Patris Corde vom 8. Dezember 2020 schreibt Papst Franziskus: Anlässlich des 150. Jahrestages der Erhebung des heiligen Josef zum Patron der katholischen Kirche durch den seligen Pius IX. am 8. Dezember 1870 möchte ich ... einige persönliche Überlegungen zu dieser außergewöhnlichen Gestalt mit euch teilen, die einem jeden von uns menschlich so nahe ist. Dieser Wunsch ist jetzt in den Monaten der Pandemie gereift. In dieser Krise konnten wir erleben, dass »unser Leben von gewöhnlichen Menschen – die gewöhnlich vergessen werden – gestaltet und erhalten wird, die weder in den Schlagzeilen der Zeitungen und Zeitschriften noch sonst im Rampenlicht der neuesten Show stehen, die aber heute zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte schreiben: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet. [...] Wie viele Menschen üben sich jeden Tag in Geduld und flößen Hoffnung ein und sind darauf bedacht, keine Panik zu verbreiten, sondern Mitverantwortung zu fördern. Wie viele Väter, Mütter, Großväter und Großmütter, Lehrerinnen und Lehrer zeigen unseren Kindern mit kleinen und alltäglichen Gesten, wie sie einer Krise begegnen und sie durchstehen können, indem sie ihre Gewohnheiten anpassen, den Blick aufrichten und zum Gebet anregen. Wie viele Menschen beten für das Wohl aller, spenden und setzen sich dafür ein«. Alle können im heiligen Josef, diesem unauffälligen Mann, diesem Menschen der täglichen, diskreten und verborgenen Gegenwart, einen Fürsprecher, Helfer und Führer in schwierigen Zeiten finden. Der heilige Josef erinnert uns daran, dass all jene, die scheinbar im Verborgenen oder in der „zweiten Reihe“ stehen, in der Heilsgeschichte eine unvergleichliche Hauptrolle spielen. Ihnen allen gebührt Dank und Anerkennung.

Eröffnungsgebet

V: Allmächtiger Gott, du hast Jesus, unseren Heiland, und seine Mutter Maria der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut. Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche, die Geheimnisse der Erlösung treu zu verwalten, bis das Werk des Heiles vollendet ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. A: Amen.                                         Aus: Messbuch, S. 646 

 

Wortgottesdienst

Ruf vor dem Evangelium

In der Fastenzeit entfällt das Halleluja. An seiner Stelle erklingt ein anderer Christus-Ruf. Als Ruf vor dem Evangelium wählen Sie aus den Gotteslob-Nummern 176,3-5, 560,1, 644,6, oder 584,9 einen Ruf aus, der Ihnen gut bekannt ist und den Sie leicht singen können.

Evangelium

V: (Kreuzzeichen) Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus genannt wird. Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir, Christus.

Es kann nochmals der Christus-Ruf gesungen werden.
 

Impuls

Auszug aus: Papst Franziskus, Apostolisches Schreiben Patris Corde vom 8. Dezember 2020 „Vater mit kreativem Mut“

Wenn auch die erste Stufe jeder echten inneren Heilung darin besteht, die eigene Geschichte anzunehmen, das heißt, dem in uns Raum zu schaffen, was wir uns in unserem Leben nicht selbst ausgesucht haben, braucht es dennoch eine weitere wichtige Eigenschaft: den kreativen Mut. Er entsteht vor allem dort, wo man auf Schwierigkeiten trifft. Wenn man vor einem Problem steht, kann man entweder aufhören und das Feld räumen, oder man kann es auf irgendeine Weise angehen. Manchmal sind es gerade die Schwierigkeiten, die bei jedem von uns Ressourcen zum Vorschein bringen, von denen wir nicht einmal dachten, dass wir sie besäßen. Beim Lesen der „Kindheitsevangelien“ stellt sich des Öfteren die Frage, warum Gott nicht direkt und klar eingeschritten ist. Aber Gott wirkt durch Ereignisse und Menschen. Josef ist der Mann, durch den Gott für die Anfänge der Erlösungsgeschichte Sorge trägt. Er ist das wahre „Wunder“, durch das Gott das Kind und seine Mutter rettet. Der Himmel greift ein, indem er auf den kreativen Mut dieses Mannes vertraut, der, als er bei der Ankunft in Betlehem keinen Ort findet, wo Maria gebären kann, einen Stall herrichtet und so bereitet, dass er für den in die Welt kommenden Sohn Gottes ein möglichst behaglicher Ort wird (vgl. Lk 2,6-7). Angesichts der drohenden Gefahr des Herodes, der das Kind töten will, wird Josef im Traum erneut gewarnt, das Kind zu beschützen, und so organisiert er mitten in der Nacht die Flucht nach Ägypten (vgl. Mt 2,13-14).Bei einer oberflächlichen Lektüre dieser Geschichten hat man immer den Eindruck, dass die Welt den Starken und Mächtigen ausgeliefert ist, aber die „gute Nachricht“ des Evangeliums besteht darin zu zeigen, wie Gott trotz der Arroganz und Gewalt der irdischen Herrscher immer einen Weg findet, seinen Heilsplan zu verwirklichen. Auch unser Leben scheint manchmal starken Mächten ausgeliefert zu sein. Doch das Evangelium sagt uns, dass es Gott immer gelingt, das zu retten, worauf es ankommt, vorausgesetzt, dass wir den gleichen kreativen Mut aufbringen wie der Zimmermann von Nazaret. Er versteht es, ein Problem in eine Chance zu verwandeln, und zwar dadurch, dass er immer in erster Linie auf die Vorsehung vertraut. Wenn Gott uns manchmal nicht zu helfen scheint, bedeutet das nicht, dass er uns im Stich gelassen hat, sondern dass er auf uns vertraut und auf das, was wir planen, entwickeln und finden können. Hierbei handelt es sich um denselben kreativen Mut, den die Freunde des Gelähmten bewiesen, als sie ihn, um ihn zu Jesus zu bringen, vom Dach herabließen (vgl. Lk 5,17-26). Die Kühnheit und Hartnäckigkeit dieser Freunde war durch keine Schwierigkeit aufzuhalten. Sie waren überzeugt, dass Jesus den Kranken heilen konnte. »Weil es ihnen aber wegen der Volksmenge nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach und ließen ihn durch die Ziegel auf dem Bett hinunter in die Mitte vor Jesus hin. Als er ihren Glauben sah, sagte er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben« (V. 19-20). Jesus erkennt den einfallsreichen Glauben, mit dem diese Männer versuchen, ihren kranken Freund zu ihm zu bringen.

Das Evangelium gibt keine Auskunft über die Zeit, in der sich Maria und Josef und das Kind in Ägypten aufhielten. Sicherlich aber mussten sie essen, eine Bleibe und Arbeit finden. Es braucht nicht viel Phantasie, um das diesbezügliche Schweigen des Evangeliums zu füllen. Die Heilige Familie musste sich konkreten Problemen stellen wie alle anderen Familien, wie viele unserer Brüder und Schwestern Migranten, die auch heute noch aufgrund von Not und Hunger gezwungen sind, ihr Leben zu riskieren. In diesem Sinne glaube ich, dass der heilige Josef in der Tat ein besonderer Schutzpatron für all jene ist, die wegen Krieg, Hass, Verfolgung und Elend ihr Land verlassen müssen. Am Ende aller Szenen, in denen Josef eine wichtige Rolle spielt, vermerkt das Evangelium, dass er aufsteht, das Kind und seine Mutter mit sich nimmt und das tut, was Gott ihm befohlen hat (vgl. Mt 1,24; 2,14.21). In der Tat sind Jesus und Maria, seine Mutter, der wertvollste Schatz unseres Glaubens. Im Heilsplan kann man den Sohn nicht von der Mutter trennen. Sie ging »den Pilgerweg des Glaubens. Ihre Vereinigung mit dem Sohn hielt sie in Treue bis zum Kreuz«. Wir müssen uns immer fragen, ob wir Jesus und Maria, die auf geheimnisvolle Weise unserer Verantwortung, unserer Fürsorge, unserer Obhut anvertraut sind, mit all unseren Kräften behüten. Der Sohn des Allmächtigen kommt als schwaches Kind in die Welt. Er macht sich von Josef abhängig, um verteidigt, geschützt, gepflegt und erzogen zu werden. Gott vertraut diesem Mann, ebenso wie Maria, die in Josef denjenigen findet, der nicht nur ihr Leben retten will, sondern der immer für sie und das Kind sorgen wird. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass der heilige Josef der Schutzpatron der Kirche ist, denn die Kirche ist die Ausdehnung des Leibes Christi in der Geschichte, und gleichzeitig ist in der Mutterschaft der Kirche die Mutterschaft Mariens angedeutet. Indem Josef die Kirche beschützt, beschützt er weiterhin das Kind und seine Mutter, und indem wir die Kirche lieben, lieben auch wir immerfort das Kind und seine Mutter. Eben dieses Kind wird einmal sagen: »Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan« (Mt 25,40). So ist jeder Bedürftige, jeder Arme, jeder Leidende, jeder Sterbende, jeder Fremde, jeder Gefangene, jeder Kranke „das Kind“, das Josef weiterhin beschützt. Deshalb wird der heilige Josef als Beschützer der Elenden, der Bedürftigen, der Verbannten, der Bedrängten, der Armen und der Sterbenden angerufen. Und deshalb kann die Kirche nicht umhin, in besonderer Weise die Geringsten zu lieben, weil Jesus für sie eine Vorliebe hatte und sich persönlich mit ihnen identifizierte. Von Josef müssen wir die gleiche Fürsorge und Verantwortung lernen: das Kind und seine Mutter zu lieben; die Sakramente und die Nächstenliebe zu lieben; die Kirche und die Armen zu lieben. Jede dieser Wirklichkeiten ist immer das Kind und seine Mutter. Das ganze Apostolische Schreiben Patris Corde finden Sie unter: http://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_letters/documents/papa-francesco- lettera-ap_20201208_patris-corde.html


Antwort auf Gottes Wort

Wechselgebet

V: Josef ist der Hörende, der Empfangende, der für Gott ganz Offene. An der Wende vom Alten zum Neuen Testament steht er als der fragende und glaubende Mann. Mit dem sorgenden Herzen des Vaters begleitet er den Sohn Gottes auf seinem Lebensweg.
V: Josef, du Knecht des Herrn, du bist uns nahe, du bist gemeinsam mit uns auf dem Weg. Du bist uns Hilfe, Stütze und Führung. A: Josef, Bruder im Glauben, bitte für uns!
V: Vorbild bist du – aus unseren Reihen, Freude des Herrn und Segen der Welt, du hast dein Ziel, in Gott zu leben, gefunden und begleitest voll Liebe alle, die ihn suchen. A: Josef, Bruder ...
V: Dein Leben war geprägt von der Treue zum Herrn. Du, Josef, ein Mensch, ganz so, wie Gott ihn erdacht. Du bist zugegen auch in der Kirche von heute, voll liebender Sorge begleitest du uns. A: Josef, Bruder ...
V: Ehre sei Gott, dem Vater, der dich erwählt hat. Ehre dem Sohn, für den du auf Erden gesorgt hast. Ehre sei dem Heiligen Geist, dem du gehorcht hast.       A: Ehre sei dem dreifaltigen Gott.
V: Josef, du warst in deinem Leben ganz auf Gott ausgerichtet. – Hilf uns, zu hören wie du A: die Botschaft des Herrn für uns.
V: Hilf uns, zu glauben wie du A: an den lebendigen und erfahrbaren Gott.
V: Hilf uns, zu vertrauen wie du A: mit einem sehenden Herzen.
V: Hilf uns, zu lieben wie du A: behutsam und bewahrend.
V: Hilf uns, Unbegreifliches anzunehmen wie du A: in großer Zuversicht.
V: Hilf uns, zu warten wie du A: mit bereitem Herzen, mit offenen Augen und Ohren und einer wachen Seele.
V: Josef, Vater des Herrn, A: hilf uns, zu glauben wie du.
V: Josef, mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und all deinen Kräften hast du Gott geliebt. Josef, erbitte auch uns die Gaben lebendiger Gottes- und Nächstenliebe. A: Mit dir preisen wir den dreifaltigen Gott:

                                Aus dem Karmel Mater Dolorosa, Maria Jeutendorf, Österreich
 

Hymnus

A: GL 393,3 „Nun lobet Gott im hohen Thron“

 

Vaterunser

V: Gott, unser Vater, dir sei Lob und Dank durch Christus im Heiligen Geist. Zu dir beten wir mit den Worten Jesu.

A: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Danklied

GL 389 „Das du mich einstimmen lässt in deinen Jubel“

 

Segensbitte

V: Mit der Bitte um Gottes Segen beschließen wir unsere Feier. Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. A: Amen.

V: Bleiben wir in seinem Frieden. A: Amen.

 

Da am 5. Fastensonntag, dem sog. Misereor-Sonntag, nur eingeschränkt Gottesdienste stattfinden werden, wird auch für MISEREOR die Kollekte deutlich verringert ausfallen. Daher bitten wir Sie, großzügig den Weg der Kontenspende zu nutzen.
Die Bankverbindung für die Misereor-Spende lautet:
Pax-Bank Aachen
IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10
BIC: GENODED1PAX
Kennwort „Fastenaktion 2021“

Dieser Hausgottesdienst wurde von der Abt. Liturgie, Erzbischöfliches Ordinariat München, erarbeitet. Der Impulstext wurde von Erich Hornstein, Fachbereich homiletische und katechetische Bildung zur Verfügung gestellt.

 

Dr. Monika Selle
 

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