5. Sonntag der österlichen Bußzeit (B)

Wortgottesdienst für daheim

Familiengottesdienst

1. Lesung: Jer 31,31-34
2. Lesung: Hebr 5,7-9
Evangelium: Joh 12,20-33


Vor Beginn der Feier vorbereiten:

- Gotteslob
- Evtl. Heilige Schrift Die Texte aus dem Buch der Bibel vorzutragen, hat einen besonderen Wert, weil es die Unverfügbarkeit des Wortes Gottes deutlicher zum Ausdruck bringt.
- Kerze

[Wenn Kinder mitfeiern
- Tonschale (z.B. ein Blumentopfuntersetzer) mit Erde
- Schale mit Weizenkörnern]

Einleitung

Wir versammeln uns um den Tisch, auf dem eine Kerze steht. Die Kerze wird jetzt entzündet.

Lied GL 460 „Wer leben will wie Gott auf dieser Erde“
oder: GL 140 „Kommt herbei, singt dem Herrn“

V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. A: Amen.
V: Jesus Christus ist in unserer Mitte und schenkt uns seinen Frieden. A: Amen.

V: Neu anfangen, wieder durchstarten, das Vergangene hinter sich lassen und neue Lebensenergie verspüren – wer wünscht sich das nicht in diesen langen Tagen der Pandemie. Das ist aber auch zutiefst eine Botschaft, die unserem Glauben innewohnt: Gott schenkt einen neuen Anfang. Er schließt einen neuen Bund mit den Menschen – egal, was vorher war. Gottes Wort und seine Weisung, die er den Menschen ins Herz legt, sind der Grund für die Hoffnung und den neuen Beginn. Wir begrüßen Christus, Gottes lebendiges Wort.

Kyrie

V: Herr Jesus, Erlöser, am Kreuz für uns gestorben. Herr, erbarme dich.           A: Herr, erbarme dich.
V: Herr Jesus, Menschensohn, vom Vater verherrlicht. Christus, erbarme dich. A: Christus, erbarme dich.
V: Herr Jesus, Weizenkorn, aus dem das neue Leben wächst. Herr, erbarme dich. A: Herr, erbarme dich.

Oder: einen Kyrie-Ruf aus GL 154-157

 

Tagesgebet

 V: Lasset uns beten.
Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. A: Amen.
                                                                                                                 (Messbuch, S. 123)

 

[Wenn Kinder mitfeiern

Nach dem Kreuzzeichen (oder nach dem Eröffnungsgebet anstelle der 1. und 2. Lesung):
V: Wir hören heute im Evangelium ein kurzes Bildwort. Jesus nimmt Gegenstände aus dem Leben der Menschen und deutet sie. Er kann mit diesen Bildern mehr aussagen als nur mit dem Wort allein. Das Bild, von dem wir heute hören, ist das Weizenkorn.

Eine Schale mit Weizenkörnern wird allen gezeigt.

V: Aus Weizenkörnern wird Mehl gemahlen und daraus machen wir einen Teig. Aus dem Mehl machen wir:

Alle nennen Speisen: Kuchen, Pizza, Brot, Nudeln usw.

V: Weizen ist ein wichtiges Nahrungsmittel für uns. Die Bauern zur Zeit Jesu und auch heute brauchen die Körner, um Weizen auf ihren Feldern zu säen, ihn wachsen zu lassen, zu ernten und zu verkaufen.

Jede/r bekommt ein Weizenkorn in die Hand. Alle betrachten ihr Weizenkorn und beschreiben, wie es aussieht: Farbe, Form, Härte usw.

V: Der Bauer sät im Frühjahr die Körner in die Erde.

Alle legen ihr Weizenkorn vor sich auf den Tisch.

V: In der Erde sind die Körner zunächst geschützt vor der Kälte. Es regnet und die Sonne wärmt den Boden auf. Da wird die Schale des Korns weich. Ein Wurzeltrieb schiebt sich auf der einen Seite des Korns tiefer in die Erde. Auf der anderen Seite wächst ein grüner Trieb durch die Erde der Sonne entgegen. Das Feld sieht dann grün aus wie eine Wiese. In den nächsten Wochen streckt sich der Halm in die Höhe. Im Sommer wird die Ähre gelb und die Körner hängen schwer herunter. Dann ist der Weizen reif und der Bauer erntet ihn. Das alles kennen die Menschen, die Jesus zuhören. Sie wissen, wie sehr sich der Weizen verändert. Sie wissen, dass am Ende von dem Korn, das in die Erde gefallen ist, nichts mehr übrig ist. Doch andererseits ist viel mehr daraus geworden. Im Evangelium deutet Jesus seinen Tod und er beschreibt, wie wir Menschen mit unserem Leben Gott und unseren Mitmenschen dienen können. Wir legen jetzt unser Korn in die Erde.

Eine Schale mit Erde wird in die Mitte zur Kerze gestellt und reihum legen die Mitfeiernden ihr Korn in die Erde.

V: Wenn wir dienen oder wenn wir für jemanden etwas tun, dann verbinden wir damit Hoffnungen.

Reihum können alle Hoffnungen ausdrücken: z. B. dass er sich freut, dass er alles schafft usw.

Lied: GL 210 „Das Weizenkorn muss sterben“
oder: GL 460 „Wer leben will wie Gott auf dieser Erde“

Weiter mit Christus-Rufe]

Wortgottesdienst

Es folgen die biblischen Texte vom Fünften Fastensonntag (Lesejahr B) in ihrer Gänze oder einer Auswahl.

1. Lesung

L: Lesung aus dem Buch Jeremía.
Siehe, Tage kommen – Spruch des Herrn —, da schließe ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund. Er ist nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war – Spruch des Herrn. Sondern so wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe – Spruch des Herrn: Ich habe meine Weisung in ihre Mitte gegeben und werde sie auf ihr Herz schreiben. Ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir Volk sein. Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Größten, werden mich erkennen – Spruch des Herrn. Denn ich vergebe ihre Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr.

Wort des lebendigen Gottes. A: Dank sei Gott.

 

Antwortpsalm: Ps 51 (50), 3–4.12–13.14–15

Kv: GL 301 „Ein reines Herz erschaffe mir, o Gott.“
Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
Wasch meine Schuld von mir ab *
und mach mich rein von meiner Sünde! Kv
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *
und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!
Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, *
deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! Kv
Gib mir wieder die Freude deines Heiles, *
rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!
Ich will die Frevler deine Wege lehren *
und die Sünder kehren um zu dir. Kv

2. Lesung

L: Lesung aus dem Hebräerbrief.
Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht. Obwohl er der Sohn war, hat er durch das, was er gelitten hat, den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.

Wort des lebendigen Gottes. A: Dank sei Gott.

Ruf vor dem Evangelium

In der Fastenzeit entfällt das Halleluja. An seiner Stelle erklingt ein anderer Christus-Ruf. Als Ruf vor dem Evangelium wählen Sie aus den Gotteslob-Nummern 176, 3-5, 560, 1, 644, 6, oder 584, 9 einen Ruf aus, der Ihnen gut bekannt ist und den Sie leicht singen können.

Evangelium

V: (Kreuzzeichen) Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit gab es auch einige Griechen unter den Pilgern, die beim Paschafest (sprich: Pas-chafest) in Jerusalem Gott anbeten wollten. Diese traten an Philíppus heran, der aus Betsáida in Galiläa stammte, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philíppus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philíppus gingen und sagten es Jesus. Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir, Christus

Es kann nochmals der Christus-Ruf gesungen werden.


Antwort auf Gottes Wort

Glaubensbekenntnis

V: Gemeinsam bekennen wir unseren Glauben an den dreieinigen Gott:
A: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

oder: GL 354 „Gott ist dreifaltig einer“

Sonntäglicher Lobpreis

V: Den Kehrvers singen oder sprechen wir gemeinsam:
GL 401 „Lobet den Herrn, preist seine Huld und Treue.“
V: Lasst uns Gott loben und preisen: A: Lobet den Herrn, preist seine Huld und Treue.
V: Dich, Gott, preisen wir für deine Huld und Treue. Der Schöpfung hast du deinen Atem gegeben, hast ihr den Lebensgeist eingehaucht.
Erde, Wasser, Gestirne und Lebewesen – der Erde hast du ihre Ordnung gegeben, den Menschen als dein eigenes Bild geschaffen. Kv
V: Durch die Propheten hast du der Welt dein Wort geschenkt: um den Menschen zu erquicken und seine Augen zu erleuchten, dass es ihn weise mache und sein Herz erfreue. In der Fülle der Zeiten aber hast du deinen Sohn gesandt – deine Kraft und deine Weisheit, Licht in der Finsternis der Welt. Kv
V: Dein Sohn, am Kreuz gestorben – wie ein Weizenkorn in die Erde gelegt. Durch seinen Tod bricht er auf und bringt reiche Frucht – Hoffnung und Auferstehung für das Leben der Welt.
So blühe deine Geisteskraft in der Gemeinschaft aller, die an diesem Tag deinen Namen loben und preisen. Dein neuer, beständiger Geist stärke alle, die auf dich hoffen und dir vertrauen. Kv

V: Ja, Gott, dich loben und preisen wir mit den Scharen des Himmels und stimmen freudig ein in den Lobgesang:

Hymnus

In der Fastenzeit wird kein Gloria gesungen. Wir verzichten aber an dieser Stelle nicht auf einen Lobpreis des dreifaltigen Gottes.
A: GL 393,3 „Nun lobet Gott im hohen Thron“

Fürbitten

V: Zu Gott, der mit seinem Wort inmitten seines Volkes wohnt und ihm Weisung und Hoffnung ist, beten wir:

- Für die Mitglieder des Synodalen Weges in Deutschland, die tragfähige und zukunftsweisende Wege für die Kirche suchen, und für alle Getauften, die Gottes Wort verkünden, voreinander Zeugnis ablegen und füreinander einstehen. – kurze Stille – Gott, unser Vater. A: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Für die Regierenden in aller Welt, denen der Frieden und das Wohlergehen ihrer Völker und Nationen anvertraut sind, und für alle, die sich im Großen und Kleinen um Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung mühen. – kurze Stille –
- Für die Menschen in Bolivien und überall in der Welt, die für sich und andere eine gesunde Ernährung im Einklang mit der Natur sichern und für eine selbstbestimmte, ihren kulturellen Traditionen und Zukunftsvorstellungen entsprechende Lebensweise eintreten. – kurze Stille –
- Für alle von der Corona-Pandemie Geplagten: die Infizierten und Kranken, alle, die die Gesellschaft in Dienstleistung und Wirtschaft versorgen, und für die in ihrer Existenz Bedrohten. – kurze Stille –
- Für ... (fügen Sie auch gerne noch eigene Anliegen ein.) – kurze Stille –

 

Vaterunser

 V: Gott, unser Vater, dir sei Lob und Dank durch Christus im Heiligen Geist. Zu dir beten wir mit den Worten Jesu.

A: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Danklied

GL 275,1-4 „Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet“
oder: GL 270 „Kreuz, auf das ich schaue“

 

Segensbitte

V: Mit der Bitte um Gottes Segen beschließen wir unsere Feier. Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. A: Amen.

V: Bleiben wir in seinem Frieden! A: Amen.

 

Da am heutigen 5. Fastensonntag, dem sog. Misereor-Sonntag, nur eingeschränkt Gottesdienste stattfinden werden, wird auch für MISEREOR die Kollekte deutlich verringert ausfallen. Daher bitten wir Sie, großzügig den Weg der Kontenspende zu nutzen.
Die Bankverbindung für die Misereor-Spende lautet:
Pax-Bank Aachen
IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10
BIC: GENODED1PAX
Kennwort „Fastenaktion 2021“

Dieser Hausgottesdienst wurde von der Abt. Liturgie, Erzbischöfliches Ordinariat München, erarbeitet. Der Impulstext wurde von Erich Hornstein, Fachbereich homiletische und katechetische Bildung zur Verfügung gestellt.


[Nach dem Gottesdienst:
Die Schale mit Weizen wird zum Ostergras, wenn Sie es gießen und dann leicht feucht halten.

Verantwortlich: Erzbischöfliches Jugendamt München und Freising, Monika Mehringer]

 

Dr. Monika Selle

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