Versöhnungsfeier im Advent 2020

Versöhnungsgottesdienst

Versöhnungsfeier mit Baumnüssen

                                                                                                                             Jes 55,6-11


Vorbemerkung

Die Versöhnungsfeier wird mit Baumnüssen gehalten. Baumnüsse sind in der Advents- und Weihnachtszeit sehr beliebt und werden für vieles verwendet. Jeder Teilnehmer an der Versöhnungsfeier sollte eingeladen werden, eine Baumnuss mitzunehmen, welche bei den Eingängen in Körbchen bereitliegen sollten. Am Ende der Versöhnungsfeier darf jeder die Nuss mit nach Hause nehmen.

Eröffnung

Im Namen des dreieinigen Gottes sind wir versammelt, im Namen des Vaters, + des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Der Gott des Erbarmens und des Friedens sei mit Euch.


Einleitung

Wir stehen in den Adventswochen; bereiten uns auf das Weihnachtsfest, auf das Kommen des Erlösers vor.

Vielleicht steht schon alles bereit für dieses schöne Fest in der Familie. Vielleicht müssen Sie noch dieses und jenes erledigen, damit das Fest nach Ihren Vorstellungen stattfinden kann.

Sie sind gekommen, um sich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten; Sie nehmen sich Zeit, sich zu besinnen.

Beginnen wir mit einem Text zur Besinnung:

Besinnung

Uns loszulassen, Gott,
sind wir hier:
aus unserer Verspannung,
aus unserer Verstrickung,
aus unserer Verkrampftheit,
mit der wir uns selbst festhalten
und doch verlieren.

Uns niederzulassen, Gott,
sind wir hier:
in unsere Mitte,
in unsere Tiefe,
in unseren Grund,
dorthin, wo wir an dich grenzen,
wo unser Leben an dein Leben rührt.

Eins zu werden, Gott,
sind wir hier:
mit dem Boden,
mit dem Acker,
mit dem Erdreich,
in dem wir wurzeln können
und das uns trägt: DU.

Neu zu werden, Gott,
sind wir hier:
aus deiner Kraft,
aus deiner Liebe,
aus deinem Geist,
mit dem du uns durchblutest
und Leben in Fülle schenkst.

Drücken wir gemeinsam unsere Sehnsucht nach Erlösung und Heil aus.
Lied: KG 303 [GL Eigenteile] „Tauet, Himmel, den Gerechten...“

Gebet

Guter Gott, Mitten in den Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest haben wir uns hier eingefunden. Wir möchten wieder unsere Mitte finden, wir suchen nach deiner Liebe, die uns stärkt und Mut macht, selber zu lieben. Denn ohne dies spüren wir, dass der Alltag öde und unser Leben kraftloser wird. Erwärme in uns, was kalt und hart geworden ist, und giesse neues Leben in uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder.

 

Lesung

Sucht den Herrn, solange er sich finden lässt,
ruft ihn an, solange er nahe ist.
Der Ruchlose soll seinen Weg verlassen,
der Frevler seine Pläne.
Er kehre um zum Herrn,
damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott;
denn er ist gross im Verzeihen.
Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken,
und eure Wege sind nicht meine Wege
- Spruch des Herrn.
So hoch der Himmel über der Erde ist,
so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege
und meine Gedanken über eure Gedanken.
Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt
und nicht dorthin zurückkehrt,
sondern die Erde tränkt
und sie zum Keimen und Sprossen bringt,
wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,
so ist es auch mit dem Wort,
das meinen Mund verlässt:
Es kehrt nicht leer zu mir zurück,
sondern bewirkt, was ich will,
und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.

 

Kurzansprache

Umkehren zu Gott, nicht aus Angst, sondern im Wissen, dass Gott voll Erbarmen ist und groß im Verzeihen. Sagt uns Jesaja.

Gerade darin können wir Gott nicht begreifen. Es sind nicht die menschlichen Züge an ihm, sondern sein Wille, das Heil den Menschen zu schenken. Daher auch das Fest der Geburt Jesu.

Was Gott will, bewirkt er, aber nicht mit Gewalt.

Sondern wie der Regen, der das Wasser bringt, oder der Samen, der gesät wird. Langsam aber stetig immer wieder erinnert er daran.

Das Wort Gottes bewirkt etwas, auch wenn es langsam geht. Aber Gott ist überzeugt, dass es auch bei uns seine Wirkung hat. Und wir auf seine Liebe und seinen Heilswillen antworten.

 

Lied

„Weil Gott in tiefster Nacht erschienen...“ (KG 301,1,4+5) [GL – Eigenteile]
Liedtext
1. Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Der immer schon uns nahe war, stellt sich als Mensch den Menschen dar.

4. Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Nimm an des Christus Freundlichkeit, trag seinen Frieden in die Zeit!

5. Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Schreckt dich der Menschen Widerstand, bleib ihnen dennoch zugewandt!

Weil Gott in tiefster Nacht erschien, kann unsre Nacht nicht endlos sein!

                                                                       Lied und Melodie: Dieter Trautwein 1963

 

Besinnung an Hand von Baumnüssen

Eine Baumnuss, (alle sollten jetzt eigentlich eine in der Hand haben!) hat, bevor sie vom Baum fällt, eine grüne und weiche Schale, diese muss sich von der Nuss lösen, damit wir die braune harte Nussschale trocknen können. Darin befindet sich der weiche, essbare Kern, den wir verwenden und der für uns das Wesentliche an dieser Frucht ist. Von außen können wir nur selten wissen, wie der Nusskern ist, er kann faul sein, kann wurmstichig sein, aber auch kräftig und schmackhaft.
Anhand dieses Bildes möchten wir uns besinnen:

Besinnung 1
Wenn wir die grüne Schale nehmen, die wir entfernen müssen, dann müssen wir uns fragen:

- Was habe ich in der letzten Zeit alles loslassen müssen?
Im Beruf, in den Beziehungen, in der Familie?
In mir selber? In meiner Beziehung zu Gott?

- Was hast du als „Verluste“ in deinem Leben erfahren?

- Was hat mich geschmerzt, verletzt in meinen Beziehungen?
Was hat mir, meinen Beziehungen zu anderen und zu Gott gutgetan?

- Was halte ich fest? Was müsste ich loslassen, damit ich freier werde? in meinem Beruf? In meinen Beziehungen? Bei mir selber? In meiner Beziehung zu Gott?

Kurzes Musikstück

Besinnung 2
Wenn wir die braune harte Schale betrachten, die wir in der Hand halten, dann können wir uns fragen:

- Wie werde ich wahrgenommen von anderen? Als hart? Gerecht? Weich?
Wie nehme ich mich wahr? Bin ich das, was andere von mir halten?
Mache ich anderen etwas vor?

- Wie nehme ich andere Menschen wahr? Meine Familie? Meine Eltern? Meine Kinder? Meine Arbeitskollegen? Meine Nachbarn?
Werde ich ihnen gerecht? Nehme ich sie, wie sie sind? Habe ich ihnen gegenüber für Vorurteile?

- Wie weit sehe in meinen Begegnungen mit den Menschen auch Gottesbegegnungen?

- In welchen Bereichen sehe ich die Welt (Beziehungen, Probleme, Orte) zu pessimistisch? Wo trage ich eine „Rosabrille“?

Kurzes Musikstück

Besinnung 3
Wenn wir uns auf den Kern besinnen, der noch verborgen ist, nicht sichtbar von außen, nicht sichtbar für andere. Betrachten wir damit unser Inneres und fragen:

- Wie sieht mein Kern, mein Inneres aus? Steckt der Wurm drin?
Was unternehme ich, dass mein innerer Kern gesund bleibt?
Wie viel Zeit nehme ich für mich?

- Wie sieht die innere Beziehung zu Gott aus?
Was ist dabei wichtig?

- Wie sieht meine innere Haltung zu den Menschen aus?
Sind sie mir gleichgültig? Nehme ich meine Verantwortung für sie wahr?

- Wie ist meine Haltung zur Schöpfung, zur Natur und zu allen Lebewesen?
Sehe ich sie als Schöpfung Gottes, für die wir mitverantwortlich sind?

Musikstück zur Besinnung

 

Vergebungsbitte: (alle stehen dazu auf)

Nicht um zu richten, bist du gekommen, Gott, sondern zu suchen, was verloren ist, und zu befreien, was in Schuld und Angst gefangen liegt, um uns zu retten, wenn unser Herz uns anklagt. Nimm uns, so wie wir hier zugegen sind, mit aller sündigen Vergangenheit der Welt. Du bist doch größer als unser Herz,
größer als alle Schuld, du bist der Schöpfer einer neuen Zukunft, ein Gott der Liebe bis in alle Ewigkeit. Amen.
                                                           „Gott ist grösser…“ (Gebet in KG Nr. 27,3; S. 94)

 

Lossprechung

Gott, der barmherzige Vater, hat durch die Menschwerdung, den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Im Dienst der Kirche und im Auftrag Gottes darf ich ihnen Verzeihung und Frieden zusprechen.
So spreche ich euch los von euren Sünden: Im Namen des Vaters, + des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Oder:
Im Namen Jesu darf ich sagen:
Gott ist gut,
Gott rettet,
Gott will,
dass der Tod in euch stirbt,
dass in euch das Leben aufblüht.
Darum darf ich Freiheit zusprechen von allem, was belastet, von Schuld und Versagen.

So spreche ich euch im Dienst der Kirche und im Auftrag Gottes los von euren Sünden.

Im Namen des Vaters + und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Zeichen des Danks und Neuanfangs

Ich lade Sie ein, während dem folgenden Musikstück persönlich Gott zu danken und sich zu überlegen, wo Sie ein Zeichen des Neuanfangs setzen können.
Welche konkreten Schritte Sie setzen wollen.

Bedenken Sie dabei aber: nehmen Sie sich nicht zu viel vor, etwas Realistisches und Erfüllbares. Veränderung muss auch Freude machen! Sonst werden Sie zur Last und bewirken das Gegenteil.

Lied

KG 298,1+2 [GL 218,1+2] „Macht hoch die Tür...“

Segen

Der Herr sei mit euch.
Und mit deinem Geiste.

Gott segne euch mit allem Segen des Himmels,
damit ihr rein und heilig lebt vor seinem Angesicht.

Er lehre euch durch das Wort der Wahrheit,
er bilde euer Herz nach dem Evangelium Christi,
und er gebe euch einst Anteil an seiner Herrlichkeit.

Er schenke euch durch seinen Heiligen Geist jene Liebe,
an der die Welt die Christinnen und Christen erkennen kann.

Dies gewähre euch der dreieine Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Albin Strassmann SVD
 

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